St. Nikolaus (Neuötting)
St. Nikolaus ist die römisch-katholische Pfarrkirche von Neuötting in Bayern. Sie stellt einen spätgotischen Hallenbau dar. Errichtet wurde sie überwiegend von Hans Stethaimer von 1410 bis 1492. Das Gebäude ist denkmalgeschützt.
Baugeschichte
Begonnen wurde mit der Kirche, laut Inschrift am Sakristei-Türbogen, mit dem Chor im Jahr 1410. Weiterhin kamen beim ersten Bauabschnitt von 1410 bis 1429 der 78 Meter hohe Turm und die erste Kapelle an der Südseite hinzu. Auf Grund ausgeschöpfter Geldmittel der Bürgerschaft konnten im zweiten Bauabschnitt (1430–1446) lediglich zwei Kapellen auf der Nordseite angebaut werden. Dann ruhten für 14 Jahre die Arbeiten an der Kirche. Der dritte Bauabschnitt umfasst zeitlich gesehen die Jahre 1460 bis 1480 und räumlich die mittleren Kapellen auf der Südseite, einschließlich des Südportals. Danach ruhten wieder für vier Jahre die Arbeiten an der Kirche. Ab dem Jahr 1484 bis 1492 wurde der Bau mit der Errichtung des Haupt- und der Seitenschiffe und den hinteren Kapellen vollendet.
Äußeres
Die Pfarrkirche ist ein hoch aufragender, das gesamte Stadtbild dominierender Kirchenbau. Zwischen den Kapellen- und Hochfenstern ist der Bau mit Strebepfeiler gegliedert und der Turm zeigt wohl proportierte Maße und Fassadengestaltung.
Inneres
Die Kirche, die innen 49 m lang, 22½ m hoch und 21 m breit ist, besitzt einen dreijochigen, etwas breiteren Chor mit einem schmäleren Langjoch, und ein sechsjochiges Langhaus. Die Kirche besitzt von jeder Ausstattungsphase Kunstwerke, aus der Renaissance (1600–1622) die Ausgestaltung der Kapellen und das Hauptschiff-Gewölbe statt der Holzdecke, aus dem Barock die Kirchenorgel auf der Ostempore, aus der Rokoko das Kirchengestühl, das Weihwasserbecken und der Sebastianikapellen-Altar, sowie aus dem Historismus bei der Regotisierung die Kanzel, der Hochaltar und die Seitenschiff-Altäre.
Die Orgel wurde 1980 von Gerhard Schmid gebaut. Sie hat 49 Register auf vier Manualen und Pedal.
Literatur
- Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus zu Neuötting, Hannes Oefele Verlag (1991)
Weblinks
Koordinaten: 48° 14′ 28,2″ N, 12° 41′ 1,5″ O