Strippergate

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Als Strippergate[1][2][3] werden die Auswirkungen bezeichnet, die die Veröffentlichung einer Tonbandaufnahme aus dem Jahr 2015 im Januar 2018 hatte. Die Aufnahme dokumentiert ein Gespräch zwischen dem alkoholisierten Sohn Benjamin Netanyahus und dessen Freund und enthält unter anderem die Bitte um Geld, um eine Stripperin zu bezahlen, und einen Hinweis auf einen möglichen Korruptionsfall in Milliardenhöhe.[4][5]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yair Netanyahu fiel bereits 2017 negativ auf, als er ein Meme mit „explizit antisemitischen Elementen“ teilte, so Israels Anti-Defamation League.[6][7] Avi Gabbay, Führungsspitze der israelischen Partei Awoda, fand es „ausgesprochen traurig“, dass ein Meme, das das Oberhaupt des KKK befürwortet, geteilt wird.[6][8] Benjamin Netanjahu steht im Mittelpunkt zweier Untersuchungen, die möglichen Betrug, Bestechung und Untreue investigieren. Der Premierminister bestreitet jegliches Fehlverhalten.[9]

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der israelische Nachrichtensender Channel 2 veröffentlichte am 9. Januar 2018 ein Tonband aus dem Jahre 2015, auf dem Yair Netanyahu, Benjamin Netanyahus Sohn, über Politik und Frauen spricht.[9]

Ölmagnat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Times of Israel berichtete, dass Yair Netanyahu den Sohn des Ölmagnaten Koby Maimo um 100 Dollar für eine Stripperin bat. Sie zitiert: „Bro, du musst mich verstehen. Mein Vater hat einen tollen Deal für deinen Vater ausgehandelt, Bruder. Er hat in der Knesset dafür gekämpft, gekämpft, Bruder“.[10] Laut Associated Press soll er wegen des geliehen Geldes aus dem Stripclub Folgendes gesagt haben: „Mein Vater hat 20 Milliarden Dollar für deinen Vater arrangiert, und du weinst wegen 400 Schekel.“[9] Laut CNN handelte es sich bei diesem Gespräch um einen Vorschlag, die Erschließung von Erdgasbohrungen zwischen privaten und staatlichen Unternehmen aufzuteilen. Kritiker verdammten dies als ein Zeichen für Korruption.[5]

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Netanyahu und seine Freunde machten herabsetzende Kommentare über Frauen, darunter Stripperinnen, Kellnerinnen und seine Freundin.[11]

Reaktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yair Netanyahu entschuldigte sich für sein Verhalten und meinte, dies würde nicht widerspiegeln, wer er wirklich sei oder wie er erzogen worden sei. Benjamin Netanyahu kritisierte Channel 2 für die Veröffentlichung des Tonbandes.[11]

Ein oppositioneller Abgeordneter appellierte an den Generalstaatsanwalt, die Sicherheitsbedürfnisse von Yair Netanyahu zu untersuchen. Er sagte, es sei „schändlich, dass öffentliche Gelder eine Kultur der Ausbeutung von Frauen finanzierten“. Der Knesset-Abgeordnete Eitan Cabel kommentierte: „Selbst große Kinder sagen, was sie zu Hause hören.“[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Allison Kaplan Sommer: Explained 'Strippergate': Everything You Need to Know About Yair Netanyahu's Latest Scandal. In: Haaretz. 2018 (haaretz.com [abgerufen am 10. Januar 2018]).
  2. Søn i tvivlsomt selskab: Netanyahu presset af sønnens 'strippergate'. In: Politiken. (politiken.dk [abgerufen am 10. Januar 2018]).
  3. Backlash after French female celebrities criticise #MeToo movement - France 24. In: France 24. 10. Januar 2018 (france24.com [abgerufen am 10. Januar 2018]).
  4. Peter Beaumont: Netanyahu's son 'sorry' for boasts about gas deal outside strip club. In: The Guardian. 9. Januar 2018, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 10. Januar 2018]).
  5. a b Cleve R. Wootson Jr: Netanyahu’s son brags about prostitutes, $20 billion deal for friend’s dad in strip club rant. In: Washington Post. 9. Januar 2018, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 11. Januar 2018]).
  6. a b ADL Statement on Yair Netanyahu's Use of Anti-Semitic Meme. Abgerufen am 11. Januar 2018 (englisch).
  7. Peter Beaumont: Netanyahu's son Yair draws fire after posting 'antisemitic cartoon'. In: The Guardian. 13. September 2017, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 11. Januar 2018]).
  8. Netanyahu's son sparks outrage after posting antisemitic-themed meme. In: The Jerusalem Post | JPost.com. (jpost.com [abgerufen am 11. Januar 2018]).
  9. a b c Ian Lee, CNN: Israel PM's son discusses gas deal, prostitutes in recording. In: CNN. (cnn.com [abgerufen am 11. Januar 2018]).
  10. Israeli leader's son Yair Netanyahu apologizes for drunken strip club audio. (cbsnews.com [abgerufen am 11. Januar 2018]).
  11. a b c Aron Heller | AP: Israeli leader's son under fire again for strip club banter. In: Washington Post. 9. Januar 2018, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 11. Januar 2018]).