Trachyandra

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Trachyandra

Trachyandra ciliata

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
ohne Rang: Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Affodillgewächse (Asphodelaceae)
Unterfamilie: Asphodeloideae
Gattung: Trachyandra
Wissenschaftlicher Name
Trachyandra
Kunth

Trachyandra ist eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae). Der botanische Name der Gattung leitet sich von den griechischen Worten trachys für ‚rau‘ sowie andros für ‚Mann‘ ab und verweist auf die rauen Staubfäden der Arten. Schwerpunkt ihrer Verbreitung sind die Winterregengebiete des Kapgebietes in Südafrika. Die meisten Arten sind geophytische Sukkulenten.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten der Gattung Trachyandra sind variable, ausdauernde, kahle bis drüsenfilzige Rosettenpflanzen. Sie sind blattsukkulent, stammlos und geophytisch oder wachsen strauchig und erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 2 Meter. Der Wurzelstock ist knollenförmig oder als aufrechte Rhizome ausgebildet. Die spindelförmigen oder faserigen Wurzeln sind stielrund. Der aufrechte Stamm ist holzig und mit Blattbasen bedeckt. Die Laubblätter sind zweigestaltig oder alle gleich. Ihre Blattspreite ist flach oder dreieckig bis stielrund, häufig linealisch-bandförmig und nur selten längsfurchig, gerade oder gewellt.[1]

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blütenstand ist traubig oder gelegentlich rispig. Der Blütenschaft ist mit Brakteen besetzt. Die einzelnen Blüten sind ausgebreitet bis hängend. Die radförmige Blütenhülle ist häufig später zurückgebogen. Die sechs weißen bis malvenfarbenen Perigonblätter sind in zwei Reihen angeordnet. Die äußeren Perigonblätter sind schmaler als die inneren Perigonblätter. Die sechs Staubblätter sind mit der Perigonbasis verwachsen. Ihre Staubfäden sind rau, die Staubbeutel dorsifix und intrors. Der kugelförmige, oberständige Fruchtknoten ist dreifächrig. Der Griffel ist stielrund und die Narbe kopfig.[1]

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Früchte sind kugelförmige lokulizide Kapselfrüchte. Sie enthalten graubraune, glatte bis warzige Samen, die klebrig werden.[1]

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trachyandra hispida
Trachyandra muricata
Trachyandra saltii
Trachyandra tortilis

Die Gattung Trachyandra ist in Afrika und dort mehrheitlich im Südwesten von Südafrika verbreitet.

Die Erstbeschreibung der Gattung Trachyandra erfolgte 1843 durch Karl Sigismund Kunth.[2] Die Typusart der Gattung ist Trachyandra hispida. Nach Anna Amelia Obermeyer wird die Gattung in drei Sektionen gegliedert:[3]

  • Sektion Trachyandra
  • Sektion Glandulifera Oberm.
  • Sektion Liriothamnus (Schltr.) Oberm.

Die Gattung Trachyandra umfasst folgende Arten:[4]

Synonyme für Trachyandra Kunth sind Dilanthes Salisb. (1866) und Liriothamnus Schltr. (1924).

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gattung
  • Ernst Jacobus van Jaarsveld: Trachyandra. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3662-7, S. 255–256.
  • A. Amelia Obermeyer: A revision of the South African species of Anthericum, Chlorophytum and Trachyandra. In: Bothalia. Band 7, Nummer 4, 1962, S. 669–767. (PDF)
  • A. A. Obermeyer: (672) Proposal to Conserve 985a Trachyandra Kunth (1843) against Trachinema Rafinesque and Lepicaulon Rafinesque (1837) [Liliaceae]. In: Taxon. Band 31, Nummer 3, 1982, S. 569 (JSTOR:1220700).
  • Gideon F. Smith, Ben-Erik Van Wyk: Asphodelaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Band 3: Flowering Plants, Monocotyledons, Lilianae (except Orchidaceae). Springer, Berlin/Heidelberg/New York 1998, ISBN 3-540-64060-6, S. 136–137.
Erstbeschreibungen seit 1962
  • J. S. Boatwright, J. C. Manning: Notes on the genus Trachyandra (Asphodelaceae: Asphodeloideae) 1: A review of the T. thyrsoidea group (Section Trachyandra), including three new species from the Northern Cape. In: South African Journal of Botany. Band 76, Nummer 3, 2010, S. 499–510 (doi:10.1016/j.sajb.2010.03.007).
  • J. C. Manning: A new species of Trachyandra section Liriothamnus (Asphodelaceae) from the Richtersveld. In: South African Journal of Botany. Band 56, Nummer 1, 1990, S. 1–5.
  • J. C. Manning, P. Goldblatt: Trachyandra arenicola and T. montana, two new species from South Africa. In: Bothalia. Band 37, Nr. 1, 2007, S. 26–31. (PDF)
  • P. L. Perry: A new species of Trachyandra section Trachyandra (Asphodelaceae) from the Western Cape. In: South African Journal of Botany. Band 56, 1990, S. 257–260.
  • M. Thulin: Trachyandra triquetra (Asphodelaceae), a new species from the Horn of Africa. In: Nordic Journal of Botany. Band 15, 1995, S. 571–573.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). S. 255.
  2. Enumeratio plantarum omnium hucusque cognitarum, secundum familias naturales disposita, adjectis characteribus, differentiis, et synonymis. Band 4, Stuttgart 1843, S. 573–574 (online).
  3. A. Amelia Obermeyer: A revision of the South African species of Anthericum, Chlorophytum and Trachyandra. In: Bothalia. Band 7, Nummer 4, 1962, S. 717.
  4. Trachyandra. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 26. Juli 2018..

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trachyandra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien