„Transitorische ischämische Attacke“ – Versionsunterschied

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Die Diagnostik der TIA ist aber nicht nur durch die kurze Dauer der Symptome, sondern auch durch mehrere mögliche Differentialdiagnosen erschwert. Meist sind die Symptome bei Einlieferung ins Krankenhaus schon abgeklungen und auch bildgebende Verfahren können keine eindeutige Diagnose liefern, wobei das MRT mit Diffusionsgewichtung (50 % [[Sensitivität]]) die beste Untersuchung darstellt.
Die Diagnostik der TIA ist aber nicht nur durch die kurze Dauer der Symptome, sondern auch durch mehrere mögliche Differentialdiagnosen erschwert. Meist sind die Symptome bei Einlieferung ins Krankenhaus schon abgeklungen und auch bildgebende Verfahren können keine eindeutige Diagnose liefern, wobei das MRT mit Diffusionsgewichtung (50 % [[Sensitivität]]) die beste Untersuchung darstellt.
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== Therapie ==
== Therapie ==

Version vom 3. Dezember 2010, 17:38 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
G45.8- Sonstige zerebrale transitorische Ischämie und verwandte Syndrome
G45.9- Zerebrale transitorische Ischämie, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Transitorische ischämische Attacke (abgekürzt TIA) ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet vorübergehende neurologische Ausfallserscheinungen, die nicht länger als 24 Stunden anhalten. Ursache ist meist eine örtlich begrenzte Durchblutungsstörung einer Gehirnregion. Die TIA hat heute in der Notfallmedizin eine große Bedeutung, weil die möglichst rasche Erkennung und Behandlung der Ursache bei vielen Patienten einen „großen“ Schlaganfall verhindern kann.

Ursache

Bei Anwendung empfindlicher Untersuchungsmethoden stellt man heute fest, dass viele transitorische ischämische Attacken tatsächlich durch kleine Schlaganfälle verursacht sind, insbesondere, wenn die Symptome länger als 30 Minuten andauern. Deshalb ist auch die früher gebräuchliche Bezeichnung PRIND (Prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit) für eine „Zwischenstufe“ zwischen TIA und Schlaganfall nicht mehr üblich, da in diesen Fällen immer ein „vollendeter“ Schlaganfall vorliegt.

Die Ursachen von TIA entsprechen demzufolge weitgehend denen des Schlaganfalls (siehe dort). Daneben treten TIA gelegentlich auch bei anderen Erkrankungen auf, etwa bei der Migräne (hemiplegische Migräne). Im Unterschied zum Schlaganfall treten die Ausfälle bei der Migräne jedoch nicht schlagartig und gleichzeitig auf, sondern typischerweise nacheinander. Oft wird auch trotz gründlicher Diagnostik keine Ursache für eine TIA gefunden.

Symptome

Die Symptome der TIA gleichen denen des Schlaganfalls, besonders typisch sind halbseitige Lähmungen von Arm und/oder Bein (Hemiplegie oder Hemiparese), Sprachstörungen (Aphasie) und (eventuell halbseitige) Sehstörungen (flüchtige Erblindung). Eine TIA dauert definitionsgemäß nicht länger als 24 Stunden; bis dahin haben sich alle Symptome zurückgebildet. Meist geschieht dies allerdings schon während der ersten 1–2 Stunden, weshalb zur Zeit Diskussionen über eine neue Definition der TIA im Gange sind.

Die Diagnostik der TIA ist aber nicht nur durch die kurze Dauer der Symptome, sondern auch durch mehrere mögliche Differentialdiagnosen erschwert. Meist sind die Symptome bei Einlieferung ins Krankenhaus schon abgeklungen und auch bildgebende Verfahren können keine eindeutige Diagnose liefern, wobei das MRT mit Diffusionsgewichtung (50 % Sensitivität) die beste Untersuchung darstellt. ss

Therapie

Im Akutstadium (solange die Symptome noch bestehen) kann zwischen einer TIA und einem Schlaganfall nicht unterschieden werden. Die Akutbehandlung muss sich deshalb am Vorgehen beim Schlaganfall orientieren, insbesondere ist eine rasche Diagnostik zwingend.

Im weiteren Verlauf (nach Abklingen der Symptome) ist besonders darauf zu achten, dass transitorische ischämische Attacken häufig als Vorboten eines „großen“ Schlaganfalls auftreten, bei 10–30 % der Betroffenen folgt ein solcher innerhalb der nächsten 5 Jahre. Dies gilt besonders in den ersten drei Tagen nach einer TIA, bei einer Symptomdauer von über zehn Minuten und bei Patienten, die älter als 60 Jahre sind. Patienten mit Lähmungen oder Sprachstörungen sind gefährdeter als solche mit Sehstörungen. Einige der Ursachen von TIA und Schlaganfall können mit Erfolg behandelt werden. So werden z. B. Gerinnungshemmende Medikamente bei Vorhofflimmern bzw. Arteriosklerose der Halsschlagader eingesetzt. Bei hochgradigen Verengungen der hirnversorgenden Gefäße kann die Durchblutung mit einer Operation wieder verbessert werden. Bei Patienten nach TIA sind diese Behandlungsmaßnahmen oft besonders nützlich, da sie unbehandelt ein erhöhtes Schlaganfallrisiko aufweisen.

Weblinks