Turkana (Ethnie)
Die Turkana, auch Elgume genannt, sind eine nilotische Volksgruppe, die westlich des Turkana-Sees im Nordwesten von Kenia lebt.
Sie machen mit insgesamt rund 1.000.000 Angehörigen etwa 2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung Kenias aus.[1] Die Sprache der Turkana gehört zur nilotischen Sprachgruppe innerhalb der nilosaharanischen Sprachfamilie.
Die Turkana leben traditionell hauptsächlich als Nomaden und halten Kamele, Rinder, Schafe und Ziegen, die ihnen Milch, Blut und Fleisch als Nahrung liefern. Daneben pflanzen sie – wahrscheinlich bereits seit vorkolonialer Zeit – in Jahren mit reichlich Regen am Fluss Kerio Sorghum an, um ihre Ernährungsbasis zu erweitern. Am Fluss Turkwel leben die Ngiketak-Turkana seit Generationen als sesshafte Ackerbauern, die verschiedene Feldfrüchte anbauen und daneben Vieh halten. In jüngerer Zeit werden weitere Turkana sesshaft, vor allem weil sie ihr Vieh verloren haben. Häufig sind diese mindestens teilweise von Nahrungsmittelhilfe abhängig.[2]
Ein starker Anwalt der Turkana war der 2005 auf offener Straße erschossene Apostolische Vikar Bischof Luigi Locati.
Galerie
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Traditioneller Tanz präsentiert von örtlichen Schulkindern
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Frauen schlagen Palm-Nüsse, um die Schalen zu entfernen
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Männer grillen eine Ziege
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Ein Schemel, der aus Holz geschnitzt und mit Tabak imprägniert wird
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Ein Handgelenk-Messer, wie es von den Männern - auch zum Kampf - benutzt wird
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kenianische Volkszählung 2009. (PDF; 1,7 MB) Abgerufen am 24. Juni 2012.
- ↑ Paul W. Leslie, Michael A. Little: Turkana herders of the dry savanna: ecology and biobehavioral response of nomads to an uncertain environment, Research monographs on human population biology, Oxford University Press, 1999, ISBN 9780198549215