Turm der Winde (Vatikanstadt)

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Turm der Winde in der Mitte
Sala della Meridiana Fresko Jesus stillt den Sturm von Niccolò Circignani

Der Turm der Winde (italienisch: Torre dei Venti, auch Torre Gregoriana) bezeichnet Teile der ehemaligen Vatikanischen Sternwarte in der Vatikanstadt, die im Norden der Vatikanischen Gärten von dem Bologneser Architekten Ottaviano Mascherino errichtet wurde.

Der Bau wurde 1578 von Papst Gregor XIII. initiiert, der das Observatorium für die astronomischen Beobachtungen seiner Kalenderreform nutzte. 1580 wurde der 73 m hohe Turm fertiggestellt. Durch die Erweiterungsbauten und Verbindungskorridore für die Vatikanischen Museen wurde das Observatorium im 17. Jahrhundert in den Westflügel der Päpstlichen Bibliothek integriert, als nördliche Begrenzung des Korridors von Pirro Ligorio ist es heute Ausstellungsfläche der Museen.

Die umgangssprachliche Bezeichnung „Turm der Winde“ rührt wohl daher, dass es hier neben astronomischen Forschungen und Beobachtungen (siehe Astronomischer Turm) auch zur Untersuchung der Windstärken und -richtungen kam. Eine Wetterfahne auf dem Dach übertrug die Windrichtung auf einen Zeiger im Inneren des Turmes (funktioniert heute nicht mehr). Heute befindet sich die Vatikanische Sternwarte in Castel Gandolfo und in den USA.

Sala della Meridiana

1579 dekorierten Niccolò Circignani und Mathijs Bril die Sala della Meridiana im ersten Geschoss. Der Saal ist nach dem Meridian, eine gerade Linie in Nord-Süd Richtung, die 1580 mit weißem Marmor in den Fußboden eingelegt wurde, benannt. Durch ein Loch in Niccolò Circignani Fresko Jesus stillt den Sturm auf der Südwand wirft die Mittagssonne Licht auf diesen Meridian, der zur Messung des Sonnenstandes zu Mittag in den jeweiligen Jahreszeiten genutzt wurde. .

Weblinks

  • Turm der Winde (Memento vom 5. Mai 2011 im Internet Archive) auf den Webseiten des Vatikanischen Geheimarchivs

Koordinaten: 41° 54′ 18,4″ N, 12° 27′ 14,9″ O