UHF-Konverter

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Telefunken UHF-Konverter UV2 mit Spanngitterröhren EC86 und EC88.

Ein UHF-Konverter ist eine Baugruppe aus der Nachrichtentechnik, die Signale aus dem UHF-Frequenzband linear in ein anderes Frequenzband (meist VHF-Band I) umsetzt.

UHF-Konverter wurden in der Vergangenheit insbesondere in der Fernsehtechnik verwendet, um nicht-UHF-tauglichen Fernsehgeräten den Empfang von im UHF-Band ausgestrahlten Fernsehprogrammen zu ermöglichen. Hier wurden Teilbereiche des UHF-Frequenzbandes in das VHF-Frequenzband umgesetzt. Die ersten Geräte waren zunächst noch mit Elektronenröhren, später mit rauscharmen Transistoren bestückt.

Hinsichtlich ihres Einsatzzwecks ähneln UHF-Konverter den heutigen Set-Top-Boxen, die ebenfalls den Empfang eigentlich nicht-empfangbarer Programme ermöglichen.

Einsatzgebiete

Da bis in die 1960er Jahre Fernsehsendungen in Deutschland ausschließlich im VHF-Frequenzband ausgestrahlt wurden, besaßen die meisten in Gebrauch befindlichen Fernsehgeräte keinen UHF-tauglichen Tuner. Um dennoch Fernsehprogramme im seinerzeit neu eingeführten UHF-Bereich mit den vorhandenen Fernsehgeräten empfangen zu können, wurden für diese Geräte die UHF-Konverter entwickelt und verkauft. Mit diesen Geräten konnten die neuen Fernsehsender, wie zum Beispiel das ab 1963 startende ZDF, später auch die Dritten Fernsehprogramme oder ab 1969 das 2. Programm des Deutschen Fernsehfunks der DDR aus dem UHF-Band empfangen werden.

In der DDR gab es sogenannte Festfrequenzkonverter, die nur einen UHF-Sender in das Fernsehband I umsetzen konnten, aber auch abstimmbare Konverter, wie den UHF-Konverter II, die für die Fernsehkanäle 21 bis 39 geeignet waren.

Meist wurde als Konverter ein modifizierter UHF-Tuner-Baustein verwendet, dessen Ausgangsfrequenz nicht die innerhalb der Fernsehempfänger übliche Zwischenfrequenz war, sondern die VHF-Kanäle 3 oder 4.

Die Umsetzung erfolgt nach dem Überlagerungsempfänger-Prinzip, wobei die Oszillatorfrequenz niedriger sein muss als die Empfangsfrequenz, damit die typische asymmetrische Anordnung des Fernsehsignales mit Einseitenbandmodulation und separatem Tonträger beibehalten wird.

Bei einigen Großgemeinschaftsantennenanlagen, den Vorläufern des Kabelfernsehens, wurden in der Anfangszeit in der Kopfstation spezielle UHF-Konverter verwendet, um die höhere Dämpfung des Antennenkabelnetzes im UHF-Bereich zu umgehen und somit alle Fernsehsender preisgünstig im VHF-Bereich übertragen zu können. So konnten auch ältere Fernsehgeräte im angeschlossenen Kabelnetz ohne eigenen Konverter oder UHF-Tuner die gewünschten UHF-Kanäle im VHF-Band empfangen.

Später gab es noch sogenannte Kabelkonverter für einzelne Fernsehgeräte, welche die Sonderkänale des Kabelfernsehens in den damals nicht vom Kabelfernsehen benutzten UHF-Bereich umsetzten und damit deren Empfang ohne einen Kabeltuner im Fernsehgerät ermöglichten.

Weblinks

Literatur

  • Otto Limann: Fernsehtechnik ohne Ballast. 8. Auflage. Franzis-Verlag, München 1969.