Universitätsbibliothek Stuttgart

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Universitätsbibliothek Stuttgart

Gründung 1829
Bestand 1,35 Millionen Bände
Bibliothekstyp Universitätsbibliothek
Ort Stuttgart
ISIL DE-93
Leitung Dr. Helge Steenweg
Website www.ub.uni-stuttgart.de
Draufsicht auf die Bibliothek gesehen vom Max-Kade-Wohnheim. Rechts K2-Gebäude der Universität Stuttgart.
Eingang der Bibliothek Stadtmitte
Eingang der Zweigstelle Vaihingen
Lesesaal in Vaihingen

Die Universitätsbibliothek Stuttgart (UB Stuttgart) ist die Hochschulbibliothek der Universität Stuttgart. Sie dient der Versorgung von Forschung, Lehre und Studium mit Literatur und anderen Informationsmitteln und steht darüber hinaus auch anderen Interessierten offen.

Geschichte

Die UB Stuttgart hat ihren Hauptsitz seit ihrer Gründung im Jahre 1829 in der Stadtmitte von Stuttgart. Da sich die Universität (bis 1967: Technische Hochschule) hier nicht mehr ausdehnen konnte, wurde seit 1957 in Stuttgart-Vaihingen im Bereich Pfaffenwald ein Campus für sie errichtet. Dort siedelten sich auch renommierte Forschungsinstitute und zuletzt die Hochschule der Medien an. Der größte Teil der naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Institute der Universität befindet sich heute in Vaihingen. Architektur und Geisteswissenschaften sowie die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften behielten ihren Standort im Bereich Mitte, am sogenannten Stadtgarten.

Nur ein kleiner Teil der Bestände der UB geht noch auf die Gründungszeit zurück. Die Bibliothek bestand von Anfang an als eigene Einrichtung und war im Hauptgebäude untergebracht. Im Zweiten Weltkrieg erlitt sie große Verluste. Beträchtlich war auch ein Wasserschaden infolge eines Unwetters im Sommer 1972.

1961 erhielt die Bibliothek der Technischen Hochschule (seit 1967: Universitätsbibliothek) mit Unterstützung der Max-Kade-Foundation ein eigenes Gebäude (KartenansichtKoordinaten: 48° 46′ 54,6″ N, 9° 10′ 18,4″ O), das von den Architekten Volkart und Zabel geplant und gebaut wurde. Dieses Gebäude weist typische Merkmale der von amerikanischen Vorbildern beeinflussten Bibliotheksarchitektur der frühen 1960er-Jahre auf, lässt aber nach knapp 50 Jahren aufgrund der veränderten Anforderungen an bibliothekarische Dienstleistungen erhebliche Raumprobleme erkennen.

Die räumliche Teilung der Universität ab 1957 hatte für die Bibliothek große Probleme zur Folge: sie hatte nun zwei Bereiche zu versorgen bei einem einzigen Literaturbestand.

Im Universitätsbereich Stuttgart-Vaihingen wurde 1973 eine Zweigstelle der UB eingerichtet, die seither mehrmals erweitert wurde. Die Bibliothek in Vaihingen ist in einem Teil des 1968–1974 errichteten naturwissenschaftlichen Zentrums (NWZ II) untergebracht (Kartenansicht). Wie auch die Bibliothek in der Stadtmitte besitzt sie Lesesäle, eine Freihandbibliothek und ein Magazin. Die Lesesaalflächen verteilen sich auf sechs Ebenen, die in der Höhe gegeneinander versetzt sind. Außerdem sind zwei Fakultätsbibliotheken vollständig und zwei weitere in Teilen integriert.

Die Verwaltung der Bibliothek, darunter auch die gesamte Buchbearbeitung oder die Abwicklung des Fernleihbetriebes, sind nach wie vor in der Stadtmitte angesiedelt.

Statistische Angaben

Quelle: Deutsche Bibliotheksstatistik 2014[1]

  • 1,35 Millionen Bücher in gedruckter Form
  • 30.000 E-Books
  • 1.700 Zeitschriften in gedruckter Form
  • 24.000 Zeitschriften in elektronischer Form
  • 1.120 Arbeitsplätze
  • 34.219 aktive Benutzer
  • Personal: 67,97 Stellen (Vollzeitäquivalente)
  • Erwerbungsetat: 3.065.303 Euro
  • 121 Institutsbibliotheken mit 900.000 Medieneinheiten

Der eigene Bestand ist vollständig elektronisch erschlossen, bei den Institutsbeständen ist die retrospektive Erschließung in Arbeit.

Katalog

Seit 1996 hat die UB für ihre Benutzer einen elektronischen Online-Katalog eingerichtet, der die konventionellen Zettelkataloge ablöste. Dieser weist alle Monographien und Dissertationen, alle Lesesaal- und Freihandbestände sowie alle Zeitschriftentitel nach. Die meisten Titel können im Online-Katalog auch sachlich über Schlagwörter gesucht werden.

Darüber hinaus kann der Benutzer im Regionalkatalog Stuttgart-Tübingen recherchieren: einem gemeinsamen Online-Katalog der vier großen wissenschaftlichen Bibliotheken in Stuttgart und Tübingen (Württembergische Landesbibliothek, Universitätsbibliothek Stuttgart, Universitätsbibliothek Hohenheim, Universitätsbibliothek Tübingen) einschließlich der Institutsbibliotheken der Universitäten Stuttgart, Hohenheim und Tübingen sowie weiteren Hochschulen der Region. Zum Startzeitpunkt 1996 waren in dem damals noch StOPAC genannten System bereits 1,3 Millionen Titel nachgewiesen. 2004 waren es rund 3,2 Millionen Titel mit rund 6,2 Millionen regionaler Besitznachweise.

Digitale Dienstleistungen

Digitale Sammlungen der UB

Die "Digitalen Sammlungen der UB" wurden im Oktober 2015 veröffentlicht.[2] Auf der Plattform stellt die Universitätsbibliothek hochauflösende Digitalisate, zum Beispiel Architekturzeichnungen, zur Verfügung. Das Angebot wurde mit der Open-Source-Software Goobi realisiert.

OPUS

Die Universitätsbibliothek Stuttgart bietet mit dem Publikationsserver OPUS den Wissenschaftlern ein Open-Access-Repository für die elektronische Veröffentlichung ihrer Publikationen an. OPUS (Software) wurde ursprünglich an der Universitätsbibliothek entwickelt. Am 4. April 2016 wechselte die Universitätsbibliothek zum Dokumentenserver DSpace (Software). OPUS wird jedoch als eingeführte Marke beibehalten. Das elektronische Archiv umfasste zum Einführungstermin 8725 Veröffentlichungen.[3] Im Open Access Repository Ranking (OARR) nahm OPUS bisher einen Platz im oberen Mittelfeld ein.[4]

PUMA

Im Oktober 2015 wurde das PUMA (Akademisches Publikationsmanagement) eingeführt.[5] Die Webanwendung basiert auf der Open-Source-Software BibSonomy und ist von allen Universitätsangehörigen als Online-Literaturverwaltung nutzbar. Der Dienst wird neben Citavi betrieben, für das eine Campuslizenz zur Verfügung steht.

Zeitschriftenhosting

Forscher der Universität Stuttgart haben die Möglichkeit, eigene Open-Access-Zeitschriften an der Universitätsbibliothek zu hosten. Als Software wird Open Journal Systems (OJS) eingesetzt. Seit 2013 wird auf diese Weise das Journal of Technical Education (JOTED) publiziert.[6]

IZUS

Als übergeordnete Organisationseinheit gibt es heute das Informations- und Kommunikationszentrum der Universität Stuttgart, kurz IZUS. Dieses gliedert sich in drei Bereiche mit sachlich abgegrenzten Aufgabengebieten:

  • das Bibliothekssystem der Universität Stuttgart. Es besteht aus der Universitätsbibliothek als Zentralbibliothek der Universität und den Bibliotheken der sonstigen Einrichtungen,
  • das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) und
  • die technischen Informations- und Kommunikationsdienste der Universität („TIK“, unter anderem Dienste für Server- und Arbeitsplatzsysteme, Dienste für Netze und Kommunikationssysteme)

Literatur

  • Werner Stephan (Hrsg.), 50 Jahre Neubau Universitätsbibliothek Stuttgart 2011, bearb. v. Christiane Rambach, Ottmar Pertschi, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-926269-33-1
  • Werner Stephan (Hrsg.): Universitätsbibliothek Stuttgart – Die Dienstleistungen. Univ.-Bibliothek, Stuttgart 2005, ISBN 3-926269-05-7 (urn:nbn:de:bsz:93-opus-25193).
  • Werner Stephan (Hrsg.): Bibliotheken in Stuttgart. Bearb. v. Ottmar Pertschi. 8. Auflage. Univ.-Bibliothek, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-926269-05-8 (PDF [abgerufen am 23. Juli 2010]).
  • Bibliothek, Bildung und Fortschritt. Schriftenreihe der Universitätsbibliothek Stuttgart. Univ.-Bibliothek, ISSN 1438-759X.
  • Reden und Aufsätze. Schriftenreihe der Universität Stuttgart. Univ.-Bibliothek, ISSN 0940-0710.
  • Manfred Koschlig (Hrsg.): Die Bibliothek der Technischen Hochschule Stuttgart 1962. Mit einer Darstellung ihrer Geschichte von Paul Gehring. Univ.-Bibliothek, Stuttgart 1962.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bibliotheksstatistik
  2. Digitale Sammlungen der UB
  3. OPUS-Server aktualisiert
  4. Open Access Repository Ranking
  5. Neue Literaturverwaltung PUMA
  6. Zeitschriftenhosting an der Universität Stuttgart