Unterzunge

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Die Unterseite der Zunge eines Plumploris zeigt die Sublingua mit einer gefransten Spitze

Die Unterzunge (Sublingua) ist ein verhornte und blattartige „zweite Zunge“ an der Unterseite des beweglichen Teiles der Zunge, die eine gefranste Spitze aufweist. Sie ist bei Beuteltieren sowie einigen Primaten (Koboldmakis, Feuchtnasenprimaten) und Spitzhörnchen ausgebildet. Im Gegensatz zur eigentlichen Zunge ist keine Binnenmuskulatur vorhanden.[1][2] Es wird vermutet, dass die Unterzunge zum Reinigen des Zahnkammes nach dem Fressen dient. Beim Menschen wird die sägezahnartige Falte (Plica fimbriata) seitlich des Zungenbändchens als rudimentäre Unterzunge angesehen.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Mickoleit: Phylogenetische Systematik der Wirbeltiere. Verlag F. Pfeil, 2004, ISBN 9783899370447, S. 529.
  2. W. Albrecht et al.: Anatomie. Entwicklungsgeschichte. Physiologie. Untersuchungsmethoden. Band 1 von Handbuch der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde mit Einschluß der Grenzgebiete. Springer, ISBN 9783642924811, S. 223.
  3. Wolfgang Dauber: Feneis' Bild-Lexikon der Anatomie. Georg Thieme Verlag, 2005, ISBN 9783133301091, S. 140.