Verein für deutsche Geschichts- und Altertumskunde

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Verein für Deutsche Geschichts- und Altertumskunde Sondershausen
Zweck: Erforschung und Vermittlung der Regionalgeschichte von der Stadt Sondershausen und Umgebung
Vorsitz: Karl-Heinz Becker
Gründungsdatum: 1853 (1990)
Sitz: Sondershausen

Der Verein für Deutsche Geschichts– und Altertumskunde Sondershausen ist eine Vereinigung in Sondershausen, die sich der Erforschung und Vermittlung der Regionalgeschichte seit 1853 bis 1945 widmete bzw. sich wieder seit 1990 widmet. Zeitweilig hatte der Verein bis zu 200 Mitglieder.

Geschichte

Gründung

Das Direktorium des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine in Dresden ersuchte 1852 Fürst Günther Friedrich Carl II. von Schwarzburg-Sondershausen (reg. 1835 – 1880) um Erfassung, Aufbewahrung und Pflege von Kunstgut und Archivalien in seinem Fürstentum.

Daraufhin beauftragte der Fürst seinen Geheimrat von Ziegeler mit der Bildung eines Landesvereins für Deutsche Geschichts- und Altertumskunde in der Residenzstadt Sondershausen. Der Herr von Zoegeler wurde vom Fürsten selbst zum ersten Direktor ernannt. Erstmals fand am 20. Dezember 1852 eine Sitzung statt. Per Dekret vom 6. Dezember 1852 bzw. vom 14. Januar 1853 und mit fürstlicher Instruktion vom 12. Mai 1853 in der Gesetzessammlung des Fürstentums erfolgte schließlich die offizielle Gründung des Vereins.

Laut der Satzung unterstand die Vereinigung dem fürstlichen Ministerium für Kirchen- und Schulangelegenheiten. Der Fürst durfte den Direktor und auch die Mitglieder des Vereins ernennen. Mit der Vereinsgründung berief er Baurat Carl Scheppig, Gymnasialdirektor Wilhelm Kieser, Oberlehrer Göpel und Pfarrer Friedrich Apfelstedt als „ordentliche Mitglieder“, d. h. bedeutsame Mitglieder. Der Rest im Verein tätigen Personen besaß den Status eines korrespondierenden Mitgliedes.

Bedeutung

Im Verein konzentrierten sich knapp ein Jahrhundert lang nahezu alle regionalgeschichtlichen Aktivitäten von Sondershausen. Folgende Aufgaben hatte dabei die Vereinigung:

  • Oberaufsicht über alle ur- und frühgeschichtlichen Funde und über die Pfarr- und Gemeindearchive
  • Ausgrabung und Bearbeitung, Aufbewahrung und Präsentation der gemachten Funde
  • Veröffentlichung zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten und Publikationen erfolgten seit 1922 in den „Mitteilungen des Vereins für deutsche Geschichts- und Altertumskunde...“
  • Zusammenstellung der „Schwarzburgica-Bibliothek“ aus eigenen und übernommenen Beständen der Ministerialbibliothek.

Auflösung und Neugründung

Nach der Novemberrevolution 1918 erfolgte im Jahr 1925 die Neueintragung des Vereins „den veränderten politischen Verhältnissen Rechnung tragend“ mit einer neuen Satzung in das Vereinsregister. Dabei wurden die einstigen Beschränkungen zum Beitritt durch die vom Fürsten eingeführte Ernennungspraxis aufgehoben. 1929 zählte der Verein 136 Mitglieder und die Zahl stieg teilweise bis auf ca. 200, 1935 wurde sie jedoch auf 71 reduziert.

Mit dem Jahre 1945 endete vorläufig die lange Geschichte dieses Vereins. Erst am 20. März 1990 gründeten engagierte Bürger aus Sondershausen einen neuen Geschichts- und Altertumsverein. Erster Vorsitzender wurde Karl-Heinz Becker.

Direktoren/Vorsitzende

  • Geheimrat von Ziegeler (1852 – 1853)
  • Justitrat Einert (1853 – 1854)
  • Baurat Scheppig (1854 – 1886)
  • Reg.-Rat Carl von Bloedau (1886 – 1895)
  • Hofjägermeister A. von Wolffersdorff (1895 – 1901)
  • Schulrat Dr. Töpfer (1901 – 1913)
  • Geh. Rat Carl Curt von Bloedau (1913 – 1920)
  • Schulrat Karl Schnobel (1920...)
  • Oberreg.Rat Dr. Nockher (...1924)
  • Oberlehrer Edmund Döring (1924 – 1938)
  • Dr. E. Caemmerer (1938 – 1945)
  • Karl-Heinz Becker (1990 – )

Bedeutende Mitglieder

Quellen

  • Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen, Erstes Heft: Die Unterherrschaft, 1886, Verf.: F. Apfelstedt
  • Mitteilungsblätter des Vereins für deutsche Geschichts- und Altertumskunde für das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, Abteilung: Unterherrschaft (diverse Jahrgänge)