Waddisch Platt

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Waddisch Platt ist der niederfränkische Dialekt von Essen-Werden.

Zusammen mit dem Mölmsch Platt des Mülheimer Südens, dem Kettwägsch Platt (Essen-Kettwig) und dem Langenberger Platt (Velbert-Langenberg) zählt das Waddische zu den ostbergischen Mundarten, einer Variante des Niederfränkischen, die schon einige bergische Einflüsse hat.[1]

Die Dialekte, die nördlich von Werden gesprochen werden, wie etwa das Borbecksch Platt in Essen-Borbeck oder das Essensch Platt im Zentrum von Essen, gehören bereits zu den fränkisch-westfälischen Mundarten, einer Variante des Westfälischen. Als Sprachgrenze zum Westfälischen gilt die Einheitsplurallinie, der nördlichsten Linie des Rheinischen Fächers.[2]

Eine neue Mundartanthologie niederfränkischer Varietäten an der unteren Ruhr („RuSaKeWe“) zeigt deren hohe Ähnlichkeit in den unmittelbar an der Ruhr gelegenen Ortschaften von Duisburg-Ruhrort (Ruhrsch Platt) über Mülheim-Saarn (Ssaansch Platt), Essen-Kettwig (Kettwägsch Platt) und Essen-Werden (Waddisch Platt).

Sprachliche Merkmale

Das EI ist im Waddischen kein geschlossener Laut: Das I dominiert gegenüber dem E.

Beim O ist folgendes zu unterscheiden: Es gibt zwei Klangfarben. Bei der einen wird das O vorne im Mund ausgesprochen (helles O), bei der anderen wird das O aus der Kehle dunkel klingend, fast mit A gefärbt, ausgesprochen. Die zweite Variante kann durch ein Doppel-O gekennzeichnet sein. Zum Beispiel:[3]

  • Pote (Pfote) → helles O
  • Poote (Tor) → dunkles O
  • Strotto (Gurgel) → helles O
  • Stroote (Straße) → dunkles O

Vergleich

opp Waddisch[3] opp Mölmsch[4] opp Borbecksch[2] Hochdeutsch
Mötsch Mutz Müsche Mütze
Päd Päd Päed Pferd
pleckebarwes pläckebaasch barfuß
Wäer Weer Wäe Wetter
Wechsken Hümmelken oder Hüppken kleines Mädchen

Literatur

Quellen

  1. Mölmsch (Dialekt)
  2. a b Borbecksch Platt
  3. a b Bount Tosammen - Hoch on Platt (Blömkes ut minem Gaden II) von Döres (August Hahn)
  4. http://www.muelheim-ruhr.de/cms/index.php?action=auswahl&fuid=5c97f74cd4913c5cb7d3a306acd26a81