Walläuse

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Walläuse

Cyamus boopis (weiblich)

Systematik
Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Ordnung: Flohkrebse (Amphipoda)
Unterordnung: Corophiidea
Teilordnung: Caprellida
Familie: Walläuse
Wissenschaftlicher Name
Cyamidae
Rafinesque, 1815

Die Walläuse (Cyamidae) sind eine Familie der Flohkrebse (Amphipoda), die als Ektoparasiten auf der Haut von Walen leben.

Aussehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Walläuse sind etwa 2 bis 15 mm groß.[1] Ihr Körper ist sehr stark abgeflacht, der Hinterleib weitgehend reduziert. Die Beine, insbesondere die hinteren drei Beinpaare, sind zu krallenartigen Fortsätzen geworden, mit denen sich die Tiere an ihren Wirten festklammern können.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Walläuse sind meistens sehr spezifisch an eine Walart gebunden. Sie bleiben während ihrer gesamten Entwicklung an ihrem Wirt und durchlaufen keine Schwimmphase. Die Wirtsbindung ist bei Bartenwalen ausgeprägter als bei Zahnwalen, dabei kann man bei fast jeder Walart spezifische Arten der Walläuse antreffen. Beim Pottwal ist der Befall außerdem geschlechtsspezifisch. Die Wallaus Cyamus catodontis lebt ausschließlich auf der Haut männlicher Pottwale, während Neocyamus physeteris nur bei Weibchen und Jungtieren zu finden ist.

Die Walläuse setzen sich an Stellen des Körpers fest, an denen sie vor Wasserströmungen geschützt sind. So findet man sie vor allem an den natürlichen Körperöffnungen oder an Wundstellen, bei den Bartenwalen vor allem in den Bauchfalten. Bei langsam schwimmenden Bartenwalen können dabei bis zu 100.000 Exemplare pro Wal vorkommen, bei Zahnwalen oder schneller schwimmenden Bartenwalen ist die Individuenzahl deutlich geringer.

Bei einigen Arten der Walläuse scheint der Befall der Wirte mit Rankenfußkrebsen (Cirripedia) wie den Seepocken (Balanidae) eine große Rolle zu spielen.

Als Nahrung dienen den Walläusen Hautpartikel und Körpersekrete des Wirts[1], sowie Algen, die sich auf dem Körper des Wirtes ansiedeln. Die dem Wal beigebrachten kleineren Hautschäden spielen keine größere pathologische Rolle.

Die Entwicklung der Walläuse ist offenbar eng mit der Lebensweise der Wale und deren Wanderungen verknüpft.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walläuse siedeln am Maul eines Glattwales.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. Niethammer, F. Krapp (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 6: Meeressäuger. Teil 1A: Wale und Delphine 1; AULA-Verlag, Wiesbaden 1994, ISBN 3-89104-560-3.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b [1] Encyclopaedia Britannica, abgerufen am 12. Juli 2020 (englischsprachig).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Walläuse (Cyamidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien