Weinbergfriedhof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. August 2014 um 11:13 Uhr durch Tsungam (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Bodendenkmal in Detmold). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Grabdenkmäler auf dem Weinbergfriedhof

Daten
Ort Detmold
Baujahr 18. Jahrhundert
Koordinaten 51° 55′ 59″ N, 8° 52′ 30,9″ OKoordinaten: 51° 55′ 59″ N, 8° 52′ 30,9″ O

Der Weinbergfriedhof war eine Begräbnisstätte in Detmold im Kreis Lippe (Nordrhein-Westfalen). Die noch erhaltenen Grabdenkmäler, Überreste der Bruchsteinmauer sowie ein geschmiedetes Eisengitter samt Tor im Nordwesten sind seit dem 17. Mai 1985 in der Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragen.

Die Grabdenkmäler waren bereits nach dem Lippischen Heimatschutzgesetz von 1920 geschützt.

Geschichte

Vor 1625 wurden alle Detmolder Bürger auf dem Friedhof vor der evangelisch-reformierten Kirche bestattet. Als 1625 in der Stadt die Pest ausbrach, richtete man vor dem ehemaligen Lemgoer Tor (heute Standort der Weerthschule) einen neuen Friedhof ein. Auch hier ging schließlich der Platz zur Neige, und so wurde im 18. Jahrhundert der Friedhof vor dem Hornschen Tor am Weinberg angelegt.

Bis 1880 nutzte die Stadt den Weinbergfriedhof für Bestattungen. Als Ende 1954 die Fürstin-Pauline-Stiftung auf dem Grundstück mit dem Bau eines Alten- und Pflegeheims begann, wurden die unbeschrifteten Kreuze und Grabplatten zerstört bzw. einer neuen Verwendung zugeführt, die als erhaltenswert angesehen Grabsteine setzte man um. Ab 1985 erfolgte eine Erweiterung der Wohnanlage, erneut mussten dafür die Grabdenkmäler ihren Standort wechseln.

Unter den 34 Grabdenkmälern auf dem Gelände sind drei von besonderer Bedeutung, hier liegen der Dichter Christian Dietrich Grabbe mit seiner Mutter Dorothea Grabbe, geb. Grüttemeier (* 10. November 1765, † 2. Oktober 1856), und Fürstin Christine zur Lippe, geb. Prinzessin zu Solms-Braunfels (* 1744, † 16. Dezember 1823), die vor ihrem Tod ausdrücklich ein einfaches Begräbnis gewünscht hat und daher nicht in der fürstlichen Gruft beigesetzt wurde.

Literatur

  • Otto Gaul: Stadt Detmold (= Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Band 48/I). Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster 1968, S. 121–123.
  • Burkhard Meier: Kirchen – Klöster – Mausoleen: Die Grabstätten der Häuser Lippe und Schaumburg-Lippe (= Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe. Band 46). heka-Verlag, Leopoldshöhe 1996, ISBN 3-928700-28-6, S. 83.

Weblinks