Welck (Adelsgeschlecht)
Welck ist der Name eines sächsischen Adelsgeschlechts, das 1785 nobilitiert wurde.
Geschichte
Die Familie erscheint 1503 mit Hans Welck als Bürger in Dresden. Die Brüder Karl und Rudolf wurden 1785 in den Reichsritterstand und Karl 1792 auch in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Karls Sohn Robert begründete die verzweigte, noch heute blühende jüngere, Riesaer Linie. Sein Bruder Ludwig begründete die ältere, 1998 im Mannesstamme erloschene Oberrabensteiner Linie. Die von Rudolf begründete adelige Linie ist 1875 im Mannesstamme erloschen.
Für die Familie haben Oberrabenstein, Riesa, Friedrichshain bei Meißen und Radibor eine wichtige Rolle gespielt. Sie sind alle in Sachsen gelegen.
Seit 1891 gibt es einen Familienverband mit Sitz zunächst in Dresden und seit 1951 Stuttgart.
Wappen
Das Wappen des freiherrlichen Zweigs der Familie beschreibt der Freiherrenbrief von 1792 „als einen von oben herunter geteilten oder gespaltenen Schild, in dessen vordern, oder rechtem silbernen Felde eine volle Rose ohne Stiel, in ihrer natürlichen Gestalt und Farbe erscheint. Das hintere oder linke Feld ist in fünf gleiche Teile in die Quere also geteilt, dass der obere und untere Teil blau, der zweite und vierte golden, das mittlere aber schwarz ist, in welchem letzteren zwei silberne achteckige Sterne übereinander zur Rechten, zur Linken aber ein silberner halber Mond mit rechtsgekehrten Hörnern zu sehen ist.“
Bekannte Persönlichkeiten
- Wolfgang Georg Welck (1703–1780), kursächsischer Hofrat und Oberpostamtsdirektor in Leipzig
- Lebrecht Gotthelf Welck (18. Jh.), 1776 Amtmann der Grafen zu Solms-Wildenfels
- Karl Wolfgang Maximilian Freiherr von Welck (1743–1809), Sohn des Wolfgang Georg
- Georg Ludwig Freiherr von Welck auf Oberrabenstein (1773–1851), Sohn des Karl Wolfgang Maximilian
- Georg Rudolph von Welck (1796–1875), sächsischer Amtshauptmann und Politiker
- Curt Robert Freiherr von Welck auf Riesa (1798–1866), Sohn des Karl Wolfgang Maximilian, Landtagsabgeordneter
- Marie Elisabeth von Welck, (* 4. März 1861 in Liebau (Sachsen)), Schriftstellerin
- Margarethe Anna Maria Freiin von Welck (* 2. Februar 1856 in Liebau; † 17. Dezember 1930) heiratete den Maler Max Nonnenbruch
- Klara Emma Auguste Anna Freiin von Welck (1865–1925), Äbtissin des Klosters Drübeck in der Provinz Sachsen
- Curt Wolfgang Heinrich Freiherr von Welck (1901–1973), Botschafter
- Anna Marie Freiin von Welck (1905–1996), Schriftstellerin
- Karin Freifrau von Welck (* 1947), Kulturpolitikerin
- Georg Freiherr von Welck (* 1959), Vorsitzender Richter am Sächsischen Oberverwaltungsgericht
Der Familienname, einzelne Lebensumstände und Charakterzüge der Figur des Henri baron van der Welcke und seiner Frau Constanze in Louis Couperus' Werk „De boeken der kleine zielen“ („Das Buch der kleinen Seelen“) ist durch Familienangehörige inspiriert. Eine um 1930 schriftstellerisch tätige Gertrud Freiin von Welck gab es dagegen nicht. Es gibt auch keine andere Familie, die den gleichen Namen trägt.
Literatur
- Alfred Freiherr von Welck: Lebensbilder. Selbstverlag, Radibor 1943.
- Georg-Magnus Freiherr von Welck: Lebensbilder. 2. Auflage, Selbstverlag, Bonn/Bad-Godesberg 1992.
- Stiftung Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, S. 52–54.
- Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des Adels. Freiherrliche Häuser. Band XVII, Band 107 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1994, S. 498–511.
- Georg Gotthelf Welck: Der Durchzug Salzburger Emigranten durch Meissen. Nach dem Berichte des Stadtschreibers Georg Gotthelf Welck. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Meißen. Band 1, Heft 2, 1883, S. 72–77.
- Alfred Leicht: Lebensläufe verdienter Meißner. 4. Der Stadtschreiber Georg Gotthelf Welck und Freiherr Carl Wolfgang Maximilian von Welck, Kreisamtmann zu Meißen. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Meißen. Band 3, 1894, S. 464–470.
- H. E. F. von Feilitzsch: Zur Familiengeschichte des Deutschen, insonderheit des Meissnischen Adels von 1570 bis ca. 1820. Starke, Großenhain, 1896, S. 347.
- Henrich Freiherr von Welck: Auszüge aus den Papieren eines Sachsen. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Meißen. Band 8, 1910/1913, S. 105–161.