Werner-Pünder-Preis

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Der Werner-Pünder-Preis ist nach dem Berliner Rechtsanwalt Werner Pünder benannt, der 1935 wegen der Ermordung Erich Klauseners das Deutsche Reich auf Schadensersatz verklagt hatte. Mit dem Preis werden wissenschaftliche Arbeiten über Freiheit und Totalitarismus ausgezeichnet. Durch eine Zustiftung von Marie-Lise Weber, der Witwe des 2016 verstorbenen Partners Dolf Weber, wurde die Dotierung im gleichen Jahr von 5.000 EUR auf 10.000 EUR angehoben.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Preis wurde aus Anlass von Pünders 100. Geburtstag 1985 von der Anwaltssozietät Pünder, Volhard & Weber in Frankfurt am Main gestiftet und wird seit 1987 von der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main ausgelobt.[2] Die Stiftung wurde nach der Fusion mit der amerikanischen Anwaltssozietät Clifford Chance von der dadurch entstandenen Anwaltssozietät Clifford Chance Pünder weitergeführt.

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Preisträger Titel der Arbeit
1987 (N.N.)
1988 (N.N.)
1989 (N.N.)
1990 (N.N.)
1991 (N.N.)
1992 Thomas Ormond[3] Richterwürde und Regierungstreue. Dienstrecht, politische Betätigung und Disziplinierung der Richter in Preußen, Baden und Hessen 1866–1918
1993 (N.N.)
1994 (N.N.)
1995 (N.N.)
1996 (N.N.)
1997 Wilhelm Wolf Vom alten zum neuen Privatrecht: das Konzept der normgestützten Kollektivierung in den zivilrechtlichen Arbeiten Heinrich Langes (1900–1977)
1998 Jürgen Bast Franz L. Neumanns Totalitarismustheorie
1999 Thilo Marauhn Rekonstruktion sozialer Grundrechte als Normkategorie
2000 (N.N.)
2001 (N.N.)
2002 (N.N.)
2003 (N.N.)
2004 (N.N.)
2005 Thorsten Keiser[4] Eigentumsrecht in Nationalsozialismus und Fascismo
2006 Friso Ross Justiz im Verhör: ›Kontrolle, Karriere und Kultur‹
Thorsten Hollstein ›Die Verfassung als allgemeiner Teil‹. Privatrechtsmethode und -konzeption bei Hans Carl Nipperdey
2007 Carsten Kremer[5] Die Willensmacht des Staates. Die gemeindeutsche Staatsrechtslehre des C. F. von Gerber
2008 Jana Osterkamp Verfassungsgerichtsbarkeit in der Tschechoslowakei (1920–1939)[6]
Sarah Schädler[7] Die drei letzten Jahren des Reichsjustizministeriums im Nationalsozialismus
2009 Benjamin Ortmeyer Mythos und Pathos statt Logos und Ethos – Zu den Publikationen führender Erziehungswissenschaftler zur NS-Zeit: Eduard Spranger, Herman Nohl, Erich Weniger und Peter Petersen
Milan Kuhli[8] Das Völkerstrafgesetzbuch und das Verbot der Strafbegründung durch Gewohnheitsrecht
2010 Thomas Ditt Recht im Grenzland
Michael Habersack[9] Homo catholicus im besten und weitesten Sinn. Eine politische Biographie des Frankfurter Biophysikers Friedrich Dessauer (1881–1963)
2011 Lena Foljanty[10] Recht oder Gesetz. Juristische Identität und Autorität in den Naturrechtsdebatten der Nachkriegszeit
2012 Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.[11]
2013 Barbara Wolbring Trümmerfeld der bürgerlichen Welt
Victor Winkler[12] Der Kampf gegen die Rechtswissenschaft – Franz Wieackers
2014 Julian Lubini[13] Die Verwaltungsgerichtsbarkeit in den Ländern der SBZ/DDR 1945–1952
2015 (N.N.)
2016 Ralf Seinecke Das Recht des Rechtspluralismus
Felix Trautmann Das Imaginäre der Demokratie. Politische Befreiung und das Rätsel der freiwilligen Knechtschaft
2017 Z. Ece Kaya[14] Kolonialpädagogische Schriften in der NS-Zeit
2018 Jonas Heller[15] Mensch und Maßnahme. Zur Dialektik von Ausnahmezustand und Menschenrechten
2019 Jeanette Ehrmann Tropen der Freiheit. Die Haitianische Revolution und die Dekolonisierung des Politischen
Nadine Drönner[16] Das „Homosexuellen-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichts aus rechtshistorischer Perspektive (BVerfG 6, 389)
2020 Yannic Hübner[17] Rechtsstaatswidrig, aber straflos? Der agent provocateur-Einsatz und seine strafrechtlichen Konsequenzen
2021 Ricardo Campos Metamorphosen des globalen Rechts. Zur Wechselwirkung von Recht, Zeit und Technologie
2022 Maximilian Pichl[18] Untersuchung im Rechtsstaat – eine deskriptiv-kritische Beobachtung der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse zur NSU-Mordserie
2023 Samira Akbarian [19]

Ziviler Ungehorsam als Verfassungsinterpretation

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.cliffordchance.com/news/news/2018/01/clifford-chance-stiftet-werner-puender-preis-zum-thema--freiheit.html.
  2. kulturpreise.de.
  3. https://www.ksv-medien.de/thomas-ormond/
  4. https://www.puk.uni-frankfurt.de/38673962/Ausgezeichnete_Nachwuchswissenschaftler.
  5. https://www.puk.uni-frankfurt.de/38672465/Ausgezeichnete_Nachwuchswissenschaftler.
  6. https://www.lhlt.mpg.de/589410/notice08_auszeichnung_osterkamp
  7. https://www.puk.uni-frankfurt.de/38672808/Ausgezeichnete_Nachwuchswissenschaftler.
  8. https://www.puk.uni-frankfurt.de/38673189/150.
  9. https://www.uni-frankfurt.de/107924675/Ausschreibung_Werner_Pünder_Preis_2022.pdf.
  10. https://rechtsgeschichte.univie.ac.at/en/team/lena-foljanty/.
  11. https://www.puk.uni-frankfurt.de/75012242/Herausragender_Nachwuchs.
  12. https://www.uni-frankfurt.de/129386892/Ausschreibung_Werner_Pünder_Preis_2023.pdf.
  13. https://www.uni-frankfurt.de/129386892/Ausschreibung_Werner_Pünder_Preis_2023.pdf.
  14. https://www.uni-frankfurt.de/88890793.pdf.
  15. https://www.uni-frankfurt.de/88890770/Generic_88890770.pdf.
  16. https://aktuelles.uni-frankfurt.de/en/forschung/gut-dotierte-preise-fuer-13-junge-forscherinnen-und-forscher/.
  17. https://www.rws-verlag.de/aktuell/newsticker-kanzleien/clifford-chance-gratuliert-dem-empfaenger-des-werner-puender-preises-2020-64380/.
  18. https://www.rws-verlag.de/aktuell/newsticker-kanzleien/clifford-chance-gratuliert-dem-empfaenger-des-werner-puender-preises-2022-72027/.
  19. https://www.grade.uni-frankfurt.de/146314899/Ausschreibung_Werner_Pünder_Preis_2024.pdf.