Wikipedia:Wien/WikiDienstag/20190804

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Markenstrategie Wikimedia/Wikipedia

Die Wikimedia Foundation stellt sich die Frage, wie wir unsere Idee, Freies Wissen in die Welt zu bringen, für Außenstehende noch verständlicher machen können. In diesem Zug ist ein Prozess gestartet worden, der die Marke Wikimedia untersucht und schaut, wie sie weltweit verstanden wird. Denn alle von uns, die schon einmal jemand fremden versucht haben zu erklären, wo wir arbeiten, hat wahrscheinlich selbst erfahren, dass es viel klarer wird, sobald wir Wikipedia erwähnen – eben das, was die Menschen kennen.

Abraham Taherivand und Jan Apel von Wikimedia Deutschland haben zugesagt, die aktuelle Diskussion in die deutschsprachige Community zu tragen und waren bei uns in Wien zu Gast und unser Feedback persönlich mitzunehmen.

Teil 1 Präsentation[Quelltext bearbeiten]

Jan Apel zeigt Folienpäsentation: https://docs.google.com/presentation/d/1El2msVlnOd46fPDtq22gaXthvvNJy0LMF1kS_KJW1oo/edit#slide=id.p1

Warum?

  • Markenuntersuchung und Markenstrategie wurden von der Foundation beauftragt im Rahmen der aktuellen Movement-Strategie/Zukunftprozesses (Agentur Wolff Olins)
    • Interviewt wurden Vorstand und Mitarbeitende der Foundation sowie Mitglieder der internationalen Wikimedia Community
    • Zusätzlich Online-Marktforschung in 7 Ländern
  • Aktuell wird Feedback zu diesen Ergebnissen eingeholt, dieses Treffen ist ein Teil davon
  • Das Internet wird sich bezüglich Nutzerkreis verändern (Verschiebung der Gewichtung weg von USA/Europa) weil mehr und mehr Menschen in Afrika und Asien Zugang zu Internet bekommen werden

Ergebnisse der Online-Befragung

  • Wikimedia ist als Marke nicht etabliert, hat kaum Bekanntheit. Das gilt auch für die Schwesterprojekte und ihre Logos
  • Wikipedia hat im globalen Norden eine Bekanntheit von über 80%, im globalen Süden (z.B. Indien, Nigeria) eher um die 40-50%

Vorschläge der Agentur

  • Den Erklärungsweg verkürzen, statt von Wikipedia über Wikimedia hin zu anderen Projekten.
  • Daher soll Wikimedia als Zwischenschritt ausgelassen werden
  • Was würde sich ändern? Wikimedianamen werden zu Wikipedianamen (also auch die Namen der Organisationen)
  • Was würde bleiben? Projektnamen der Schwesterprojekte, bis auf Wikimedia Commons, hier wäre der Vorschlag WikiCommons
  • Ziel: Weniger Erklärungsbedarf, Menschen mehr in ihrer Lebensrealität abholen

Nächste Schritte

  • Nach dem Feedback wird der Vorschlag zur Marke und ggf eine Implementierungsstrategie wird dem Vorstand der Foundation im Mai vorgelegt

Teil 2 Diskussion[Quelltext bearbeiten]

  • Einwand eines Teilnehmers: Bei der Namens- und Markendiskussion gilt es zu beachten, dass eine Sonderlösung für Wikidata auf Widerstand / Kritik stoßen könnte (z.B. Wiktionary möchte sich nicht unter Wikidata eingliedern, Befindlichkeiten durch technische Diskussionen der Einverleibung der Daten in Wikidata)
  • Eine Teilnehmerin stellt die Frage: Wie kann man die Komplexität von Wikimedia / Wikipedia für Außenstehende noch besser herunterbrechen? Diese Diskussion erscheint immer noch zu komplex
  • Einer Teilnehmerin erscheint die Untersuchung und die daraus resultierenden Vorschläge logisch und konsequent
  • Eine andere Meinung ist, dass der bisherige Erklärungsweg gar nicht so komplex ist und sich der Erklärungsweg nur verschieben wird mit anderen Namen
  • Anderer Einwand: Durch eine Zusammenführung unter Wikipedia, würde auch die Trennung und Wahrnehmung zwischen Haupt- und Ehrenamtlichkeit verschwimmen
  • Klärung durch Jan: Um Menschen außerhalb des Movements unsere Arbeit näher zu bringen und leichteren Zugang zu gewährleisten, soll die stärkere Marke Wikipedia in Zukunft prominenter genutzt werden
  • Abraham: Meine Meinung und das wird von der Agentur und den Ergebnissen gestützt: Wir haben es in 15 Jahren nicht geschafft Wikimedia als Marke aufzubauen, das Erfolgsmodell Wikipedia wird man so nicht nochmal aufbauen können als Marke. Aber es ist ein legitimer Einwand, dass es Gefahren birgt Wikipedia neu aufzuladen, weil Identitäten verloren gehen können, Unschärfen entstehen zwischen dem eigentlichen Projekt und den Organisationen
  • Ist es hilfreich wenn man zugunsten der Einfachheit, interne Komplexitäten eben nicht erklärt, sondern übertüncht?
  • Bedenken dass sich kleinere Projekte herabgesetzt fühlen durch diese Änderungen
  • Ergänzung Claudia: In die Überlegungen werden auch technische Konsequenzen einbezogen, dass Schwesterprojekte prominenter dargestellt werden, dass der Einstieg eher als Wissenportal, das die Vielfalt unserer Projekte gleich zum Einstieg in ein Thema besser zeigt. Das zeigt evtl. dass es tatsächlich um eine Aufwertung der Schwesterprojekte geht und darum die Strahlkraft von Wikipedia besser für sie zu nutzen (hinsichtlich Leser*innen und Beitragenden)
  • Hinweis auf Ängste in Teilen der Community, dass man ihnen jetzt den Namen Wikipedia wegnimmt. "Nicht Wikimedia hat Wikipedia aufgebaut, wir haben sie aufgebaut"
  • Erhöhtes Spendenaufkommen war nicht Ziel der Beauftragung der Agentur, ist aber deren Einschätzung nach ein positiver Nebeneffekt der vorgeschlagenen Änderungen
  • Der Name Wikimedia macht netzpolitisches Engagement für Freies Wissen in seiner Breite einfacher, Wikipedia würde das sehr eingrenzen (Wahrnehmung:eine Enzyklopädie muss neutral sein)
  • Zustimmung: Man fühlt sich nicht wohl wenn Aktivitäten der Organisationen (insbesondere der Foundation) unter dem Namen Wikipedia passieren, wenn sie nicht mit dem Kerngeschäft der Wikipedia direkt im Zusammenhang stehen
  • Bedenken dass Fundraising unter einer noch prominenteren Dachmarke Wikipedia auch dazu führt, dass Spender*innen die Erwartung haben, dass Mittel nur für die Wikipedia eingesetzt werden wird durch die Datenlage nicht bestätigt. Die meisten verstehen unter Wikipedia schon auch Freies Wissen im weiteren Sinne, Befragung von WMDE von vor ein paar Jahren bestätigt Bereitschaft von Spender*innen auch Projekte für Freies Wissen jenseits der WP zu fördern
  • Die Idee Schwesterprojekte über Wikipedia prominenter zu machen/zu stärken stößt generell auf Zustimmung, wie dies jedoch konkret umgesetzt werden könnte (technisch/gestalterisch) und sollte, darüber gibt es wenig Konsens. Konsens herrscht, dass eine Stärkung der Schwesterprojekte nicht unbedingt eine Stärkung der Dachmarke erfordert.
  • Weiter diskutiert werden kann hier: meta:Communications/Wikimedia Marken/2030 Forschung und Planung