Wilhelm von Graben

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Wilhelm von Graben und seine Ehefrau Magdalena von Stubenberg
Das ehemalige Schloss Graben im Jahre 1679

Wilhelm von Graben (* auf Schloss Kornberg; † 1523 ebenda) war ein kärntnerischer Edelmann des 15. und 16. Jahrhunderts. Er entstammte dem Geschlecht der Von Graben und war Herr von Kornberg, Obermarburg und Graben. Wilhelm und seine Brüder konvertierten zum Protestantismus und führen auf ihrer Herrschaft Kornberg den protestantischen Gottesdienst ein.

Biografie

Der Sohn des Ulrich III. von Graben und der Agnes Närringer war mit Magdalena von Stubenberg, Tochter von Hans von Stubenberg und Barbara von Baumkirchen,[1] Schwester des Wolfgang (Wolf) von Stubenberg verheiratet. Dieser Ehe entsprangen mit Georg Siegmund, Andrä, Margareta und Anna von Graben vier Kinder.[2] Der görzische Hauptmann und Reichsverweser Virgil von Graben war einer seiner Cousins. Aus seiner Ehe mit Magdalena konnte er diverse Güter des Hauses Stubenberg zur Nutznießung lukrieren, denn Magdalenas Mutter hatte Wilhelm alle ihre Ansprüche auf das Stubenbergsche Erbe übertragen.[3][4]

Im Jahre 1494 gelangte durch eine Verhandlung mit Kaiser Maximilian I. die Herrschaft und das Schloss Saldenhofen für die Kaufsumme einiger herumliegender Dörfer und Teichein den Pfandbesitz Wilhelms und seiner beiden Brüder Andree und Wolfgang von Graben.[5] Ab dem Jahre 1498 wird sein Bruder Wolfgang als alleiniger kaiserlicher Pfleger [sprich Burggraf] genannt.[6]

Durch Kaiser Maximilian I. wurde Wilhelm im Jahre 1507 pflegeweise mit [der Stubenbergischen] Burg Neuberg [Schloss Neitberg] belehnt.[7] Im selben Jahre erhielt er mitsamt allen seinen Erben den pflegeweisen Besitz des Schlosses, der Burghut sowie aller Zugehörlichkeiten von Neuberg überschrieben.[8]

1512 erhielt Wilhelm von Graben von seiner Schwiegermutter Barbara von Baumkirchen all deren Erbgüter zum Geschenk.[1] Im Jahre 1516 versetzten Wilhelm und sein Bruder Wolfgang ihre Güter in Pöllau dem Stift Vorau.[9] Laut dem Freiherr von Valvasor war Wilhelm im Jahre 1517 an der krainerischen Sankt Christophorus Gesellschaft beteiligt gewesen.[10] Im Jahre 1520 wurde er mitsamt seinen Brüdern Andree und Wilhelm von Graben durch Valvasor als Besitzer des Stammschlosses Graben nahe Novo mesto genannt.[11] Weitere Besitzungen hatte er an der südsteirischen Mur; dort standen ua die Dörfer Ottendorf, Heiligkreuz und Altendorf unter seiner Herrschaft.[12]

Im Jahre 1522 war Wilhelm in Streit mit drei anderen Herren [ua gegen Veit von Fladnitz, dem zweiten Ehemann seiner Schwiegermutter] betreffs der aus der Stubenbergschen Erbe gelangten Herrschaft und des Schlosses Gutenberg beteiligt, welches ihm laut dem Übertrag seiner Schwiegermutter gehörte, und ihm auch zugesprochen wurde.[13] Wilhelm von Graben wurde nebst den Gräbern seiner Vorfahren in Stift Rein bestattet.

Einzelnachweise

  1. a b Digitalisiert bei Google books Joseph August Kumar: Mahlerische Streifzüge in den Umgebungen der Hauptstadt Grätz - Grätz., Kapitel XIII Rosenberg und Graben, S. 295
  2. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 93
  3. Zeitschrift des Historisches Vereines für Steiermark, Band 8
  4. Das Archiv des Hauses Stubenberg: Supplement
  5. Geschichte des Herzogthums Steiermark, Band 8. Von Albert von Muchar. S.184
  6. Archiv für österreichische Geschichte, Band 2. Von Akademie der Wissenschaften in Wien. Historische Kommission, Akademie der Wissenschaften, Vienna. S. 508
  7. Mittheilungen, Ausgaben 12-14. Von Historischer Verein für Steiermark. S.249
  8. Geschichte des Herzogthums Steiermark, Band 8. Von Albert von Muchar. S.231
  9. Geschichte des Herzogthums Steiermark, Band 8. Von Albert von Muchar. S.264
  10. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 75
  11. Johann Weichard Freiherr von Valvasor: Die Ehre dess Hertzogthums Crain: das ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes. Laybach (Ljubljana) 1689
  12. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 76
  13. Veröffentlichungen, Ausgaben 24-29. Akademie-Verlag