Wolf Harranth

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Wolf Harranth (* 1941 in Wien) ist ein österreichischer Kinderbuchautor, Übersetzer und Medienjournalist.

Leben

Wolf Harranths Vater war Schauspieler. Als er 1946 für den Kinderfunk tätig wurde, nahm er den Sohn in den Sender mit, und er spielte dort seine ersten Rollen noch bevor er lesen und schreiben lernte.[1] Von 1952 bis 1960 wirkte er an der Produktion der Sendeserie „Die Radiofamilie“ mit, in der er den mit ihm gleichaltrigen Sohn der Familie Floriani aus der Taubengasse darstellte.

Ab 1960 war er im 1923 aus der österreichischen Kinderfreunde-Bewegung hervorgegangenen Verlag Jungbrunnen tätig, wo er bis 1985 als Lektor und zuletzt auch als Geschäftsführer arbeitete.

Außerdem war Harranth seit 1970[2] für den ORF als freier Autor, Übersetzer und Mitarbeiter beim damaligen österreichischen Auslandsdienst Radio Österreich International tätig. Dort betreute er seit 1969 (zunächst gemeinsam mit Helmut Hofbauer) die Sendungen für Kurzwellenhörer. Dabei begleitete er mit der Sendung den technischen Wandel im Rundfunkfernempfang, indem er das Konzept mehrmals änderte. Das kam auch in den Namen der Programme zum Ausdruck, die zunächst als Kurzwellenpanorama und DX-Telegramm bekannt wurden und später die Namen Medienpanorama und (seit April 1997 bis zur Einstellung der Sendung im März 2003[2]) Intermedia trugen.[3][4] Typisch waren immer wieder nachdenkliche Betrachtungen zum Geschehen im Rundfunk, die Harranth literarisch als Brief an einen Funkfreund verarbeitete.

Wolf Harranth initiierte das gemeinnützige Wiener Dokumentationsarchiv zur Erforschung der Geschichte des Funkwesens und der elektronischen Medien – Internationales Kuratorium QSL Collection (kurz Dokumentationsarchiv Funk bzw. Dokufunk), in dem Zeugnisse zur Geschichte des Hörfunks und zur Geschichte des Amateurfunkdienstes gesammelt werden. Zunächst ging es dabei um Sammlungen von QSL-Karten als Zeugnisse der Amateurfunk- und Kurzwellengeschichte. Ziel ist es, diese Sammlungen, oft aus Nachlässen, vor der Auflösung zu bewahren und zur Dokumentation zu erhalten. Das Archiv umfasst heute etwa sechs Millionen Objekte, darunter 1500 Nachlässe, und ist damit „die weltweit größte Einrichtung mit Archivalien und Sammlungen jeder Art zur Geschichte des Funkwesens, mit den Schwerpunkten Rundfunk und Amateurfunk.“ Die Bestände sind unentgeltlich zugänglich und werden laufend ergänzt.[5]

Wolf Harranth lebt in Wien. Sein Rufzeichen als Funkamateur ist OE1WHC.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Wolf Harranth hat laut Deutscher Nationalbibliothek bis heute 27 Bücher veröffentlicht und ist an weiteren 56 Werken beteiligt gewesen.

  • Vademecum für Kurzwellenhörer und Funkfreunde. Hrsg. von der Assoziation Junger DX-er in Österreich (ADXB). Verlag Jungbrunnen, Wien, München 1981, ISBN 3-7026-5526-3
  • Da ist eine wunderschöne Wiese. Text: Wolf Harranth, Illustrationen: Winfried Opgenoorth. 3., völlig neu gestaltete Auflage. Verlag Jungbrunnen, Wien, München 1985, ISBN 3-7026-5575-1
  • Ein Elefant mit rosaroten Ohren. Illustrationen: Barbara Resch. Zweisprachig, dt.-serbokroat. Ausgabe. Verlag Jungbrunnen, Wien, München 1993, ISBN 3-7026-5660-X
  • Mein Opa ist alt und ich hab ihn sehr lieb. Illustrationen: Christina Oppermann-Dimow. Maier Verlag, Ravensburg, 2. Auflage 1987, ISBN 3-473-33696-3
  • Aus den Schätzen der QSL-Collection. Funkamateur-Bibliothek. Band 8. Theuberger, Berlin 1996, ISBN 3-910159-07-9.
Übersetzungen
Anthologien

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hendrik Leuker: Interview mit Wolf Harranth. In: Radio-Kurier. Nr. 12/2005, S. 22–24, 23f.
  2. a b Wolf Harranth: Adieu - der letzte Tag bei ROI. In: Mailingliste A-DX. 30. Juni 2003. Abgerufen am 15. Dezember 2013 (Eigener Bericht Harranths von seinem letzten Arbeitstag bei Radio Österreich International).
  3. Hendrik Leuker: Interview mit Wolf Harranth. In: Radio-Kurier. Nr. 12/2005, S. 22–24, 22f.
  4. Stefan Förster: Wolf Harranth im Gespräch über „intermedia“, neue Medien und den Hörerkreis. In: Radiojournal. Nr. 6/2001. Mit Ergänzungen aus Nr. 4/1993, 3/1997, 4/2003. Abgerufen am 15. Dezember 2013.
  5. Das Dokumentationsarchiv zur Erforschung der Geschichte des Funkwesens und der elektronischen Medien. In: dokufunk.org. 2013. Abgerufen am 15. Dezember 2013.