Wollingerode

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Wollingerode ist eine Wüstung bei Ilsenburg im heutigen Landkreis Harz. Die Wüstung ist unter der Erfassungsnummer 428301055 im örtlichem Denkmalverzeichnis als Bodendenkmal eingetragen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wollingerode entstand im 9. Jahrhundert am Fuße des Breitenberges am Nordrand des Harzes und wurde seit dem 12. Jahrhundert als Villa oder Dorf bezeichnet.

Bischof Gero von Halberstadt ließ am 2. April 1163 dem Kloster Ilsenburg eine Urkunde ausstellen, in der er mit Rücksicht auf mannigfache Rechtsminderungen, die das Dorf Wollingerode erfahren habe, und weil die dortige Kapelle St. Viti zu gering dotiert sei, um einen Priester unterhalten zu können, die cura des ganzen Dorfes der dort ebenfalls gelegenen Burchardi-Kirche übertrug.

Am Ende des 15. Jahrhunderts lag der Ort bereits wüst.

Im Mai 2016 wurden bei Bauarbeiten auf einem Privatgrundstück menschliche Skelette gefunden, die auf den ehemaligen Friedhof des Ortes Wollingerode hinweisen[2].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eduard Jacobs: Wüstungskunde des Kreises Grafschaft Wernigerode. O. Hendel, Berlin 1921, (Die Wüstungen der Kreise Bitterfeld und Delitzsch und des Kreises Grafschaft Wernigerode 1), (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete 46, ZDB-ID 985357-1), S. 78 ff.
  • Helmut Beumann: St. Burchardi in Wollingerode, eine Eigenkirche des Klosters Ilsenburg. In: Sachsen und Anhalt 16, 1940, ISSN 0945-2842, S. 120–130.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 25.02.2016 Drucksache 6/4829 (KA 6/9061) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt
  2. Ilsenburg im Harz: Pool-Bauer findet Menschenknochen auf Privatgrundstück. In: SPIEGEL ONLINE. 27. Mai 2016, abgerufen am 27. Mai 2016.

Koordinaten: 51° 52′ 15,6″ N, 10° 39′ 21,6″ O