Wunderkugel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wunderkugel im Überseemuseum Bremen

Wunderkugeln oder Chinesische Bälle werden hohle Kugeln aus Elfenbein genannt, in deren Inneren sich weitere Kugeln mit immer geringerem Durchmesser befinden.

Die inneren Kugeln sind durch meist kreisförmige Aussparungen in den äußeren Kugeln sichtbar. Da eine Wunderkugel aus einem Stück gefertigt ist, ruft die handwerkliche Arbeit oft Staunen hervor. Wunderkugeln gehörten deshalb oft zur Sammlung von fürstlichen Wunderkammern.

Die Kugeln wurden nicht, wie zur Zeit ihrer Entstehung von den meisten Menschen angenommen, handgeschnitzt, sondern vielmehr gedrechselt. Daher wird vermutet, dass die Herstellungstechnik in Europa und nicht in China erfunden wurde, da für die Herstellung eine große Praxis an Drehkunst erforderlich ist, was damals auf China nicht zutraf.[1] Die kunstvollen Verzierungen und Durchbrechungen der einzelnen Kugelschalen wurden von Hand vorgenommen.

Die in Europa entstandenen Wunderkugeln sind meistens glattwandig, die chinesischen Varianten weisen dagegen an den beiden äußeren Kugeln ein reiches Schnitzdekor auf.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wunderkugeln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Chinesische Bälle oder Wunderkugeln In: BeyArs, Kunstlexikon; Wunderkugeln in: P.W. Hartmann: Das grosse Kunstlexikon, BeyArs 1996