Zistrosengewächse
Zistrosengewächse | ||||||||||||
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Salbeiblättrige Zistrose (Cistus salviifolius) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cistaceae | ||||||||||||
Juss. |
Die Pflanzenfamilie der Zistrosengewächse (Cistaceae) gehört zur Ordnung der Malvenartigen (Malvales).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Es handelt sich um meist kleine Sträucher oder krautige Pflanzen, oft haben sie einen aromatischen Geruch, einige Arten sind Xerophyten. Die wechselständigen Laubblätter sind einfach, sie können krautig oder lederig sein. Es gibt Arten, bei denen die Blätter teilweise oder vollständig reduziert sind. Als Schutz vor Austrocknung sind viele Arten behaart, wobei ganz unterschiedliche Formen der Behaarung vorkommen, aber meistens sind sie sternförmig. Weitere Schutzmechanismen sind das Einrollen oder Abwerfen der Blätter, oder die Bildung von wasserspeichernden Rhizomen.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen einzeln oder in zymösen Blütenständen.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünfzähligen mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Kelchblätter gibt es fünf oder drei; wenn fünf Kelchblätter vorhanden sind, dann sind die äußeren zwei deutlich kleiner. Die kurzlebigen, freien, stets recht auffallend gefärbten Kronblätter können sehr groß sein und sehen oft zerknittert aus.
Von den meist zahlreichen (selten nur drei, oft bis zu 100) Staubblättern reifen bei den Zistrosengewächsen zunächst die inneren (zentrifugal), was relativ ungewöhnlich ist. Bei vielen Arten verdecken die Staubbeutel die Narbe, und krümmen sich bei einer Berührung nach außen (sensitive Staubgefäße), so dass die Narbe freigegeben wird. Fruchtblätter sind je Blüte drei oder fünf bis zehn vorhanden, sie sind verwachsen zu einem oberständigen Fruchtknoten. Es ist ein Griffel und eine Narbe vorhanden.
Es werden Kapselfrüchte mit eiweißhaltigen Samen gebildet.
Standorte
Die Arten der Cistaceae bevorzugen meist trockene, sonnige Standorte und sie bilden einen wichtigen Bestandteil der Garrigue-Vegetation des Mittelmeerraumes.
Systematik und Verbreitung
Die Familie Cistaceae wurde 1789 durch Antoine Laurent de Jussieu aufgestellt.
Die Areale der meisten Taxa liegen in den Gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel. Die meisten Arten der Familie findet man im Mittelmeerraum. Nur wenige Gattungen findet man auch im östlichen Nordamerika oder isoliert in kleinen Gebieten Südamerikas (Crocanthemum, Hudsonia).
Es gibt acht bis zehn Gattungen mit 175 bis 200 Arten:
- Zistrosen (Cistus L.): Die etwa 18 Arten gedeihen in den Gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel.
- Crocanthemum Spach: Die etwa 24 Arten sind in der Neuen Welt verbreitet.
- Nadelröschen (Fumana (Dunal) Spach): Die etwa neun Arten sind in Europa und Nordafrika verbreitet, darunter:
- Gewöhnliches Nadelröschen (Fumana procumbens (Dun.) Gren. & Godr.)
- Aufrechtes Nadelröschen (Fumana ericoides (Cav.) Gand.)
- Thymianblättriges Nadelröschen (Fumana thymifolia (L.) Spach)
- Halimium (Dunal) Spach; mit etwa neun Arten im Mittelmeergebiet.
- × Halimiocistus Janchen (= Cistus × Halimium)
- Sonnenröschen (Helianthemum Mill., Syn.: Atlanthemum Raynaud): Die 80 bis 100 Arten sind von Europa und Nordafrika bis Zentralasien weitverbreitet (z. B. auch im deutschsprachigen Raum).
- Hudsonia L.: Es gibt nur eine Art:
- Hudsonia ericoides L.: Sie ist in Nordamerika verbreitet.
- Lechea L.: Die etwa 17 Arten sind in der Neuen Welt verbreitet.
- Sandröschen (Tuberaria (Dunal) Spach; Syn.: Xolantha Raf., Syn.: Therocistus Holub): Die etwa 12 Arten sind im Mittelmeerraum, in West- und Mitteleuropa verbreitet, darunter:
- Geflecktes Sandröschen (Tuberaria guttata (L.) Fourr.)
Quellen
- Die Familie der Cistaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Systematik)
- Saiyad Masudal Hasan Jafri: Flora of West Pakistan 112: Cistaceae. Stewart Herbarium, Gordon College (u.a.), Rawalpindi 1977 (online). (Abschnitt Beschreibung)
- David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2008, ISBN 978-0-521-82071-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). (Abschnitt Systematik)