Zukunftskolleg

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Das Zukunftskolleg ist ein Institut zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern. Es ist eine zentrale Forschungseinrichtung der Universität Konstanz und wird im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder sowie von der Hector-Stiftung II gefördert.[1][2][3][4] Das Institut bietet Nachwuchswissenschaftlern ein interdisziplinäres Arbeitsumfeld.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Initiative des damaligen Rektors der Universität Konstanz, Gerhart von Graevenitz, wurde am 14. Februar 2001 das „Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs“ (ZWN) eingerichtet. Im Rahmen der Exzellenzinitiative I im Jahr 2007 wurde das ZWN in das Zukunftskolleg überführt.

Im Jahr 2012 hat das Zukunftskolleg eine Kofinanzierung des EU-Programms „Marie Skłodowska Curie“ in Höhe von 6,24 Millionen Euro eingeworben. Dadurch konnte es das bestehende Fellowship-Programm durch ein „Zukunftskolleg Incoming Fellowship Programme“ (ZIF-Marie-Curie-Programm) ergänzen.

Seit 2018 wird das Fellowship-Programm durch ZUKOnnect Fellowships erweitert: Sie richten sich gezielt an Nachwuchswissenschaftler aus Afrika, Asien und Lateinamerika mit dem Ziel, ihnen den Zugang zum deutschen Wissenschaftssystem zu erleichtern.

Aufgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kernanliegen des Zukunftskollegs ist die Förderung der frühen Selbstständigkeit von Nachwuchswissenschaftlern durch die Vergabe von Fellowships und ein Angebot an diversen Förderinstrumenten. Das Zukunftskolleg richtet sich explizit an Forschende, die bereits eine Promotion abgeschlossen, aber noch keine Dauerstelle im wissenschaftlichen Betrieb haben. Das Zukunftskolleg vergibt Zweijahresstellen an diejenigen, die sich in der frühen wissenschaftlichen Karriere befinden und Fünfjahresstellen an diejenigen, die weiter fortgeschritten sind und eine eigene Forschungsgruppe aufbauen können. Seit 2007 hat das Zukunftskolleg insgesamt 131 Fellowships vergeben, davon 63 % an aus dem Ausland stammende Wissenschaftlern.

Es verfolgt eine 5i-Strategie: Frühe Unabhängigkeit bei gleichzeitiger Anbindung an den jeweiligen Fachbereich bzw. an ein Cluster in einer generationenübergreifenden und internationalen Gemeinschaft mit Wissenschaftlern aller Forschungsrichtungen. Dadurch bietet es dem wissenschaftlichen Nachwuchs einen alternativen Weg zur Professur.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Giovanni Galizia, Sigrid Elmer: Brücken der Zukunft – Das Zukunftskolleg als Erfolgsmodell in der Postdoc-Phase. In: Hanna Kaufhaus (Hrsg.): Das deutsche Wissenschaftssystem und seine Postdocs. Perspektiven für die Gestaltung der Qualifizierungsphase nach der Promotion. UVW. Bielefeld 2013, ISBN 978-3-937026-88-6, S. 115–121. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  • Giovanni Galizia: Das Zukunftskolleg der Universität Konstanz. In: Österreichischer Wissenschaftsrat (Hrsg.): Wissenschaftliche Karriere und Partizipation: Wege und Irrwege. Tagungsband, Wien 2011, S. 117–128.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mirjam Müller: Kompetenzerwerb für Postdocs – Kompetenzförderung on the job und off the job am Beispiel von Zukunftskolleg und Academic Staff Development der Universität Konstanz. In: Isolde von Bülow (Hrsg.): Nachwuchsförderung in der Wissenschaft. Best-Practice-Modelle zum Promotionsgeschehen – Strategien. Konzepte, Strukturen. Springer, Berlin/Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-41256-1, S. 137–154. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Jürgen Mittelstrass: Wohin geht der wissenschaftliche Nachwuchs? Eine Einführung. In: Jürgen Mittelstrass, Ulrich Rüdiger (Hrsg.): Wie willkommen ist der Nachwuchs? Neue Modelle der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung. Konstanz: UVK, Universitätsverlag Konstanz 2011, ISBN 978-3-87940-830-6.
  3. Österreichischer Wissenschaftsrat (Hrsg.): Wissenschaftliche Karriere und Partizipation: Wege, Irrwege, Auswege. 2011.
  4. Hanna Kaufhaus (Hrsg.): Das deutsche Wissenschaftssystem und seine Postdocs. Perspektiven für die Gestaltung der Qualifizierungsphase nach der Promotion. UVW, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-937026-88-6.