Quelltext der Seite Kaufering

{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art               = Markt
|Wappen            = DEU Kaufering COA.svg
|Breitengrad       = 48.08760
|Längengrad        = 10.85695
|Lageplan          = Kaufering in LL.svg
|Bundesland        = Bayern
|Regierungsbezirk  = Oberbayern
|Landkreis         = Landsberg am Lech
|Höhe              = 606
|PLZ               = 86916
|Vorwahl           = 08191
|Gemeindeschlüssel = 09181128
|Gliederung        = 2 [[Gemeindeteil]]e
|Straße            = Pfälzerstraße 1
|Website           = [https://www.kaufering.de/ www.kaufering.de]
|Bürgermeister     = Thomas Salzberger
|Bürgermeistertitel= [[Bürgermeister#Bayern|Erster Bürgermeister]]
|Partei            = SPD
}}

'''Kaufering''' ist ein [[Marktgemeinde#Bayern|Markt]] im [[Oberbayern|oberbayerischen]] [[Landkreis Landsberg am Lech]] und liegt direkt nördlich der [[Große Kreisstadt|Großen Kreisstadt]] [[Landsberg am Lech]].

== Geographie ==
Der ursprüngliche Dorfkern (''Altkaufering'') liegt am Ostufer des [[Lech]]s, die um einiges größere Siedlung (''Neukaufering'') beginnt ab etwa 500 Metern Entfernung vom Westufer und liegt an der alten [[Bundesstraße 17]].

Die Gemeinde hat zwei [[Gemeindeteil]]e (in Klammern ist der [[Siedlungstyp]] angegeben):<ref>{{BLO Ortsdatenbank|objekt=Gemeinde Kaufering |val=358|zugriff=2019-09-08}}</ref><ref>{{BayernPortal Ortsteile|val=85886071607 |objekt=Gemeinde Kaufering |abruf=2021-12-14}}</ref>
* Kaufering (Siedlung)
* [[Riedhof (Kaufering)|Riedhof]] ([[Gutshof|Gut]])

== Geschichte ==
=== Gründung ===
Die ältesten Quellen von Kaufering reichen in das 6. Jahrhundert zurück. Damals drangen [[Germanen|germanische]] Stämme in den Süden [[Deutschland]]s vor und gründeten den Ort am [[Lech]]. Der damalige [[Sippe]]nälteste hieß vermutlich ''Kufo'', die Endung ''-ing'' des heutigen Namens deutet auf den germanischen Ursprung hin. Im Laufe der Zeit ergaben sich dann die Ortsnamen ''Kiviringin'', ''Kiviringen'', ''Chuferingen'', ''Kuferingen'' und ''Kufringen''.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Kaufering stammt aus dem Jahr 1033. Damals erwarb das [[Kloster Benediktbeuern]] unter dem Abt Gothelm ein Gut im Ort.

=== Mittelalter ===
[[Datei:Kaufering.jpg|mini|350px|Ansicht des Altortes von Nordwesten]]
Zu Zeiten des [[Mittelalter]]s war Kaufering im Besitz der [[Welfen]]. Der Bayernherzog [[Welf V.]] starb im Jahre 1120 auf der Burg Kaufering, deren Burgstall sich neben der Kirche befindet. Der bedeutendste Vertreter des Geschlechts, [[Heinrich der Löwe]], der München mithilfe der Zerstörung der Freisinger Isarbrücke gegründet hatte, ließ auch den Verlauf der [[Salzstraße]] von Kaufering ein paar Kilometer weiter flussaufwärts verlegen, wodurch es dort zur Entstehung der benachbarten Stadt [[Landsberg am Lech]] kam. Dadurch verlor die Burg Kaufering ihre Bedeutung, worauf sie bald verfiel. Auch wurde die gesamte Entwicklung des Ortes durch die Verlegung der Salzstraße gebremst.

=== 19. Jahrhundert ===
Erst der Bau der Eisenbahn im Jahr 1872 brachte einen Aufschwung in die Entwicklung der Gemeinde. Aus technischen Gründen konnte die Bahnstrecke nicht über die benachbarte Kreisstadt führen, wodurch Kaufering ein wichtiger Bahnhof wurde. Es treffen dort die Strecken [[Bahnstrecke München–Buchloe|München–Buchloe]], [[Bahnstrecke Bobingen–Kaufering|Bobingen–Kaufering]] und [[Bahnstrecke Kaufering–Landsberg am Lech|Kaufering–Landsberg am Lech]] aufeinander.
[[Datei:Kaufering nördl - Lech Staustufe 18 v N, Kaufering 020921 - 03.jpg|mini|Kaufering an der Lechstaustufe 18 von Norden]]
=== 20. Jahrhundert ===
1944 wurde gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] um [[Landsberg am Lech zur Zeit des Nationalsozialismus|Landsberg]] und Kaufering der [[KZ-Außenlagerkomplex Kaufering]] mit den elf Lagern ''I'' bis ''XI'' errichtet, der größte [[Konzentrationslager]]komplex des [[Deutsches Reich|Deutschen Reiches]]. Sämtliche [[KZ-Außenlager]] trugen den Namen „Kaufering“. Am 18.&nbsp;Juni 1944 traf der erste Transport mit 1000 Häftlingen aus dem [[KZ Auschwitz]] im [[KZ-Außenlager Kaufering III]] ein. Die KZ-Häftlinge sollten im Rahmen des Rüstungsprojekts „Ringeltaube“ drei gigantische unterirdische Bunker zur Produktion des Düsenstrahljägers [[Messerschmitt Me 262]] bauen. In den Außenlagern registrierte der luxemburgische KZ-Priester Jules Jost bis zum 9.&nbsp;März 1945 insgesamt 28.838 [[Judentum|jüdische]] KZ-Häftlinge. Wegen der menschenunwürdigen Unterbringung, aufgrund von Hunger, Kälte, Krankheiten wie [[Typhus]] und der Ausbeutung mittels [[Vernichtung durch Arbeit]], bezeichneten die Häftlinge die KZ-Lager von Kaufering als „Kalte Krematorien“. Bis Ende Oktober 1944 wurde, wer nicht mehr arbeiten konnte, zurück nach Auschwitz und im [[KZ Auschwitz-Birkenau]] in die Gaskammern geschickt. Ab November 1944 wurden die Häftlinge des ''KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering'' nicht mehr deportiert, sondern starben im Lager. Die Leichen wurden in der Umgebung in Massengräbern vergraben. In der letzten Phase des [[Holocaust]] wurden die KZ-Häftlinge in [[Todesmärsche von KZ-Häftlingen|Todesmärschen]] Richtung Dachau getrieben. Die restlichen Verbliebenen erlebten die Befreiung durch die amerikanische Armee am 27. April 1945. Die erhaltenen Erdhütten und Baracken mit Tonröhrengewölben des [[KZ-Außenlager Kaufering VII – Erpfting|KZ-Außenlagers Kaufering VII – Erpfting]] stehen unter Denkmalschutz.<ref>''Allegra, Rachel, Suzanne, Laura: Jüdische Schicksale im KZ-Außenlager Kaufering VII.'' Monumente 1, 2016, S. 34 f.</ref> Hierbei handelt es sich, neben dem Bodenfundament der Küchenbaracke von Kaufering III, dem Bunker Weingut&nbsp;II in der [[Welfen-Kaserne (Landsberg am Lech)|Welfen-Kaserne]] und den zahlreichen Friedhöfen im Landkreis um die letzten Überreste des ''KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering''.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bildete sich ein großes [[Flüchtlingslager]] zwischen dem Bahnhof und dem alten Ortskern. Ab Ende der 1940er Jahre wurde dort eine Siedlung erbaut, aus der das heutige ''Neukaufering'' (auch ''Kaufering-West'' genannt) entstand.
[[Datei:Kaufering - Kirche Mariä Himmelfahrt v S 020921.jpg|mini|Kirche Mariä Himmelfahrt]]

=== 21. Jahrhundert ===
[[Datei:Bhf Kaufering 2.jpg|mini|Bahnhof Kaufering]]
Das Lechtalbad in Kaufering wechselte 2004 den Besitzer und gehört jetzt wieder dem Landkreis Landsberg.
Außerdem wurde das Freibad zu einem selbstreinigenden Naturbad umgebaut. Ende der 1960er Jahre gebaut, wurde es lange Zeit als Landkreisbad betrieben. Beliebt waren die großzügige Freibadanlage, das Hallenbad und der Saunabereich. 1990 wurde der renovierte Umbau des Hallenbads und des Saunabereichs in Betrieb genommen. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten entschied der Landkreis, das Bad einem privaten Investor zu übereignen, der es jedoch nach kurzer Zeit wieder desinvestierte.

[[Karlheinz Schreiber]], deutscher Waffenhändler, wohnte bis zu seinem Umzug nach Kanada in seiner Kauferinger Villa, welche im Rahmen der Ermittlungsverfahren auch durchsucht wurde, und wohnt nach seinem Gerichtsverfahren in Augsburg im Jahre 2014 wieder in Kaufering.<ref>[http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.steuerhinterziehung-waffenhandel-karlheinz-schreiber-wird-80-kaufering-statt-knast.1d04367a-dcfe-4b66-a6c8-7da5ad347410.html Karlheinz Schreiber wird 80: Kaufering statt Knast] in abendzeitung-muenchen.de (Zugriff am 25. April 2014)</ref>

Ende Oktober 2007 entschied der Kreistag des Landkreises Landsberg am Lech, eine Realschule in Kaufering zu bauen. Diese wurde Anfang September 2010 fertiggestellt und zu Schulbeginn in Betrieb genommen.

Anlässlich der 975-Jahr-Feier wurde Kaufering am 11. September 2008 von der [[Bayerische Staatsregierung|bayerischen Staatsregierung]] zum [[Marktgemeinde|Markt]] erhoben.<ref>Mitteilungsblatt der Gemeinde Kaufering vom Oktober 2008</ref><ref>[https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/Namens-Grenz-Aenderung/2008.html StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31. Dezember 2008]</ref>

=== Einwohnerentwicklung ===
Zwischen 1988 und 2023 wuchs die Gemeinde von 8.243 auf 10.508 um 2.265 Einwohner bzw. um 27,5 %.

== Politik ==
=== Gemeinderat ===
Der Gemeinderat von Kaufering setzt sich aus 24 Mitgliedern + Bürgermeister zusammen. Die Gemeinderatswahlen seit 2014 führten zu folgenden Ergebnissen:{{Sitzverteilung|GRÜNE|SPD|UBV|Kauferinger Mitte|CSU|float=left|Beschriftung=Sitze|Land=DE|GRÜNE=7|SPD=3|UBV=4|Kauferinger Mitte=2|CSU=8|UBV Farbe=02F|Kauferinger Mitte Farbe=FA2}}
{| class="wikitable" style=text-align:center
! rowspan="2" style=text-align:left | Partei / Liste
! colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Bayern 2020|2020]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.kaufering.de/rathaus/wahlen/praesentation/ |titel=Marktgemeinderatswahl 2020, 15. März 2020, Markt Kaufering Amtliches Endergebnis |werk= |hrsg= |datum=2020-03-17 |abruf=2020-11-28 |sprache=}}</ref>
| rowspan=10 bgcolor=#fff |
| colspan="2" |[[Kommunalwahlen in Bayern 2014|2014]]<ref>[http://www.wahlen.bayern.de/kommunalwahlen/ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung]</ref>
|- bgcolor="#eee0e5"
| '''Stimmenanteil''' ||'''Sitze'''
| Stimmenanteil || Sitze
|-
| align="left" | [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]/Bürgerblock
|32,9 %
|8|| 26,6 % || 6
|-
| align="left" | [[Grüne Bayern|Grüne]]/Alternative Liste
|28,6 %
|7|| 19,9 % || 5
|-
| align="left" | Unabhängige Bürgervereinigung
|15,7 %
|4|| 16,3 % || 4
|-
| align="left" | [[SPD Bayern|SPD]]
|15,3 %
|3|| 13,1 % || 3
|-
| align="left" | Kauferinger Mitte
|{{0}}7,6 %
|2|| 16,6 % || 4
|-
| align="left" | [[Freie Wähler Bayern|Freie Wähler]]
|–
|–
| {{0}}7,4 % || 2
|-
! style=text-align:left | Gesamt || 100 % || 24
|100 % || 24
|- bgcolor=#fff
| align=left | ''Wahlbeteiligung''
| colspan="2" |''52,5 %''
| colspan="2" |''49,6 %''
|}

=== Bürgermeister ===
{{Grafische Zeitleiste|from=1948|to=2024|scale-increment=4|align=right|width=4|width-unit=cm|height=10|height-unit=cm|title=Bürgermeister von Kaufering|title-colour=#00a646|plot-colour=#ffffff|bar1-from=1948|bar1-to=1966|bar1-left=0|bar1-right=.1|bar1-colour=#808080|bar2-from=1948|bar2-to=1966|bar2-left=.1|bar2-right=1|bar2-colour=#ffffff|bar2-text=Josef Sepp|bar3-from=1966|bar3-to=1987|bar3-left=0|bar3-right=.1|bar3-colour=#df0029|bar3-border-width=.02|bar3-border-colour=#000000|bar4-from=1966|bar4-to=1987|bar4-left=.1|bar4-right=1|bar4-colour=#ffffff|bar4-text=Fritz Jung|bar5-from=1987|bar5-to=2006|bar5-left=0|bar5-right=.1|bar5-colour=#000000|bar6-from=2006|bar6-to=2012|bar6-left=0|bar6-right=.1|bar6-colour=#0022ff|bar7-from=1987|bar7-to=2012|bar7-left=.1|bar7-right=1|bar7-colour=#ffffff|bar7-text=Dr. Klaus Bühler|bar8-from=2012|bar8-to=2018|bar8-left=0|bar8-right=.1|bar8-colour=#0022ff|bar8-border-width=.02|bar8-border-colour=#000000|bar9-from=2012|bar9-to=2018|bar9-left=.1|bar9-right=1|bar9-colour=#ffffff|bar9-text=Erich Püttner|bar10-from=2018|bar10-to=2019|bar10-left=0|bar10-right=.1|bar10-colour=#ffaa22|bar11-from=2018|bar11-to=2019|bar11-left=.1|bar11-right=1|bar11-colour=#ffffff|bar11-text=Bärbel Wagener-Bühler|bar11-nudge-down=.2|bar12-from=2019|bar12-to=2024|bar12-left=0|bar12-right=.1|bar12-colour=#df0029|bar12-border-width=.02|bar12-border-colour=#000000|bar13-from=2019|bar13-to=2024|bar13-left=.1|bar13-right=1|bar13-colour=#ffffff|bar13-text=Thomas Salzberger|legend12=SPD|legend10=Kauferinger Mitte|legend6=UBV|legend5=CSU|legend1=unbekannt}}Liste der 1. Bürgermeister von Kaufering:
* 1948–1966: Josef Sepp
* 1966–1987: Fritz Jung (SPD)
* 1987–2012: Dr. Klaus Bühler (erst CSU, später UBV)
* 2012–2018: Erich Püttner (UBV)
* 2018–2019: Bärbel Wagener-Bühler (Kauferinger Mitte)
* seit 2019: Thomas Salzberger (SPD)


2. Bürgermeisterin ist Gabriele Hunger (CSU), 3. Bürgermeister ist Andreas Keller (Grüne).<ref>{{Internetquelle |url=https://kaufering.de/rathaus/buergermeister/ |titel=MARKT KAUFERING |abruf=2024-06-26}}</ref>
{{Absatz|rechts}}
=== Wappen ===
{{Wappenbeschreibung
|Kurzdarstellung= Wappen Markt Kaufering
|Blasonierung   = In Silber auf grünem [[Dreiberg]] ein aufsteigender, gold[[Bewehrung (Heraldik)|bewehrter]] roter Löwe.
|Quelle         = {{HdBG GKZ}}
|Begründung     = Der grüne Dreiberg versinnbildlicht die Lage der Gemeinde auf dem Hochufer des Lechs und den Burgberg (Burgsel). Der Löwe gilt als apokryphes Wappentier der Welfen und erinnert an die besonders zu Beginn des 12. Jahrhunderts enge Verbindung zu diesem Dynastengeschlecht, das am Lechrain reich begütert war und von 1070 bis 1180 auch den bayerischen Herzog stellte. Auf der bis in das späte 12. Jahrhundert bestehenden Welfenburg Kaufering saßen welfische Ministerialen; die Burg am alten Lechübergang war von großer strategischer Bedeutung. Der Löwe ist als Schildfigur auf dem Siegel Herzog Welfs VI. von 1152 erstmals belegt. Da die Welfen auch später Löwen (drei oder zwei) im Wappen führten, wird vermutet, dass der Löwe das ursprüngliche Welfensymbol war. Gelegentlich wird der welfische Löwe auch als Greifenlöwe dargestellt. Auch in der Tingierung orientierte man sich an den mutmaßlichen Farben der Welfen, Rot und Silber, die zugleich auf die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Bistum Augsburg verweisen.
|Zusatz         = Dieses Wappen wird seit 1952 geführt.
}}

=== Gemeindepartnerschaften ===
* {{ISL}}: Seit 2013 besteht eine [[Gemeindepartnerschaft]] zwischen Kaufering und der Stadt [[Ísafjörður]].

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Kaufering Leonhard.jpg|mini|Wallfahrtskirche St. Leonhard]]
=== Gebäude und Naturdenkmale ===
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Kaufering}}
* Ruine [[Burg Haltenberg]], auch Haldenberg genannt (1260–1802), hoch am [[Lechleite|Lechsteilufer]] zwischen Kaufering und Scheuring gelegene, einzige Burgruine am [[Lechrain]] mit begehbarem Bergfried
* Kirche St. Johannes Baptist in ''Altkaufering''
* [[Wallfahrtskirche St. Leonhard (Kaufering)|Leonhardikirche]] in ''Altkaufering'', mit jährlichem [[Leonhardiritt]]
* Pfarrkirche [[Mariä Himmelfahrt (Kaufering)|Mariä Himmelfahrt]]
* [[Hurlacher Heide]], [[Lechtalheiden]] am Lechstausee
* Historische [[Eisenbahnbrücke]] über den Lech (1873), von der Nürnberger Brückenbauanstalt Späth erbaut
* Das mystische Westerholz am nordöstlichen Steilufer des Lechs mit seinen Hügelgräbern aus der Hallstattzeit (750 bis 450 v. Chr.) und seiner ehemaligen römischen Badeanlage nahe der Oskar-Weinert-Hütte (von Mai bis Oktober am Wochenende bewirtschaftet) und der [[Burg Haltenberg]].

''Schloss Kaufering'', dessen Besitzer um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert der Freiherr ''Albrecht Sigmund von Donnersberg'' († nach 1717) war,<ref name="MW" /> existiert heute nicht mehr.
[[Datei:Schloss Kaufering..jpg|miniatur|Das heute nicht mehr vorhandene ''Schloss Kaufering'' gegen Ende des 17. Jahrhunderts, nach einem Kupferstich von [[Michael Wening]]<ref name="MW">[[Michael Wening]]: ''Beschreibung deß Churfürsten- und Herzogthums Ober- und NidernBayrn.'' Teil I, München 1701, [https://books.google.de/books?id=0-ROAAAAcAAJ&pg=PA140 S. 140.]</ref>]]

=== Gedenkstätten ===
* [[Datei:Kaufering-bei-Landsberg-Bahnhofsplatz-Gedenkstele-KZOpferLandsberg-errichtet2010.jpg|mini|Denkmal für KZ-Opfer am Bahnhofsplatz, errichtet 2010]]Der KZ-Friedhof ''Kaufering-Nord'' an der ''Lechstaustufe 18'' erinnert mit seiner Gräberanlage und einem Gedenkstein an 48 unbekannte zumeist [[Judentum|jüdische]] KZ-Opfer der [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeit]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]
* Am KZ-Friedhof ''Kaufering-Süd'' sind 500 Opfer begraben, derer mit einem Gedenkstein gedacht wird;
* Der KZ-Friedhof des Außenlagers Kaufering IV birgt 360 jüdische Häftlinge, die auf Befehl des [[Sanitätswesen (KZ)|Lagerarztes]] [[Max Blancke]] kurz vor Kriegsende ermordet wurden;
* In einer Kleingartenanlage, dem früheren Gelände des KZ Kaufering III, wurde im Jahr 1984 der erste Gedenkstein neben den KZ-Friedhöfen im Raum Landsberg/Kaufering aufgrund der Initiative von [[Anton Posset]] und der [[Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert]] mit mahnender Inschrift angesichts aller KZ-Opfer<ref>''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation.'' Band 1, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 153&nbsp;f.</ref> errichtet. Der Text dieses Gedenksteines „Geschändete und Geopferte mahnen Euch – Menschen lasst nicht ab vom Streben nach Freiheit, Frieden und Recht“ wurde von Anton Posset in einer Diskussion mit [[Viktor Frankl]] entwickelt. Der Gedenkstein steht auf dem noch vorhandenen Fundament der Küchenbaracke. Den Gedenkstein stiftete der damalige Bürgermeister Jung. An der Einweihung des Gedenksteines am 11. November 1984 war Viktor Frankl als ehemaliger Lagerinsasse anwesend und hielt eine Gedenkrede. Anschließend stellte er sich einer Diskussion mit Landkreisbürgern und wurde von Anton Posset durch die Überreste des Lagerkomplexes Kaufering geführt.
* Am Bahnhof steht ein Denkmal für alle KZ-Opfer, bei dessen Einweihung 2010 auch Überlebende der KZ-Außenlager Kaufering anwesend waren.<ref>[[Walter Rothschild]]: ''Another Memorial Van: At Kaufering.'' In: HaRakevet 109 (Juni 2015), S. 13 (109: 7, VI).</ref> Das Denkmal wurde von [[Friedrich Schreiber (Journalist)|Friedrich Schreiber]] in Zusammenarbeit mit dem „Verein Gedenken in Kaufering e. V.“ gestiftet.<ref>[https://www.kreisbote.de/lokales/landsberg/gedenken-30000-2575538.html Zum Gedenken an die 30000] kreisboten.de, 15. April 2009, abgerufen am 8. Mai 2020.</ref>

=== Bodendenkmäler ===
{{Hauptartikel|Liste der Bodendenkmäler in Kaufering}}

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Wegen der guten Verkehrsanbindung nach München und Augsburg hat sich Kaufering zu einem starken Pendler-Wohnort entwickelt. In geringerem Umfang ist der Markt aber auch Ziel von Einpendlern, hauptsächlich Mitarbeitern des größten Arbeitgebers und Gewerbesteuerzahlers, der Deutschlandzentrale der [[Hilti (Unternehmen)|Hilti AG]]. Daneben ist Kaufering Sitz einiger mittelständischer Maschinen- und Apparatebauunternehmen.

=== Schienenverkehr ===
[[Datei:Bahnhof Kaufering Empfangsgebäude Straßenseite.JPG|mini|Bahnhof Kaufering]]
{{Hauptartikel|Bahnhof Kaufering}}
Durch Kaufering führt die zweigleisige, elektrifizierte [[Bahnstrecke München–Buchloe]], von der hier die eingleisigen Nebenbahnen [[Bahnstrecke Bobingen–Kaufering|nach Bobingen]] und [[Bahnstrecke Kaufering–Landsberg am Lech|nach Landsberg am Lech]] abzweigen. Der Bahnhof des Ortes wurde 1872 durch die [[Königlich Bayerische Staatseisenbahnen|Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen]] als [[Durchgangsbahnhof]] an der Bahnstrecke [[Buchloe]]–Kaufering–Landsberg eröffnet. Ein Jahr später wurde der Abschnitt München–Kaufering in Betrieb genommen, sodass der Bahnhof zum [[Trennungsbahnhof]] wurde. Mit der Eröffnung der Strecke nach Bobingen 1877 wurde er schließlich zum [[Eisenbahnknoten]] in seiner heutigen Form.

Im Zusammenhang mit der Planung der 2. Stammstrecke in München, wird der Bahnhof Kaufering als Halt der neuen Express-S-Bahnlinie S24X geplant<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bahnausbau-muenchen.de/projekt.html?PID=92 |titel=Projektinformationsdialog - Bahnausbau München - Infos zu Baumaßnahmen in der Region München |abruf=2024-10-30}}</ref>.

=== Busverkehr ===
Die [[Landsberger Verkehrsgemeinschaft]] betreibt in Kaufering die Ortsbuslinie 92.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-92-ortsbus-kaufering/| titel=Linie 92 Ortsbus Kaufering| hrsg=LVG| werk=lvg-bus.de| abruf=2022-03-31}}</ref>

Ebenso fahren Busse der Linien 13<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-13-landsberg-hofstetten-diessen/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen |abruf=2024-05-27}}</ref>, 14<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-14-landsberg-finning-utting/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen |abruf=2024-05-27}}</ref>, 30<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-30-landsberg-kaufering/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen |abruf=2024-05-27}}</ref>, 301<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-301-teilstrecke-kaufering-landsberg/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen |abruf=2024-05-27}}</ref>, 305<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-305-landsberg-penzing-kaufering/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen |abruf=2024-05-27}}</ref>, 31<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-31-landsberg-kaufering-obermeitingen/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen |abruf=2024-05-27}}</ref>, 40<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-40-landsberg-schondorf-inning/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen |abruf=2024-05-27}}</ref>, 60<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-60-landsberg-weil-egling-geltendorf/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen |abruf=2024-05-27}}</ref>, 61<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-61-landsberg-penzing-geltendorf/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen |abruf=2024-05-27}}</ref> und 70<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-regionalbus/linie-70-landsberg-weil-scheuring-prittriching-mering/ |titel=Fahrplan durch anklicken zoomen|abruf=2024-05-27}}</ref> Haltestellen in Kaufering an.

=== Anrufsammeltaxi (AST) ===
In großen Teilen des Landkreises Landsberg am Lech wird das AST als Ergänzung zum Busverkehr angeboten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lvg-bus.de/fahrplan/fahrplan-ast/ |titel=Fahrplan AST |abruf=2024-05-27}}</ref>

=== Ansässige Unternehmen ===
* [[Hilti (Unternehmen)|Hilti]] mit mehr als 500 Beschäftigten<ref>{{Internetquelle |autor=Hilti Deutschland |url=https://www.hilti.de/content/hilti/E3/DE/de/company/corporate-information/production-locations.html |titel=Produktionsstätten |sprache=de-DE |abruf=2024-06-20}}</ref>
* [[Corpuls]] mit mehr als 400 Beschäftigten<ref>{{Internetquelle |url=https://corpuls.world/unternehmen/standorte/ |titel=Standorte {{!}} corpuls |sprache=de |abruf=2024-05-27}}</ref>

== Persönlichkeiten ==
* [[Welf V.|Welf II.]] (wohl 1073–1120), Herzog von Bayern, verstarb auf Burg Kaufering
* [[Maria Magdalena Haidenbucher]] (1576–1650), Äbtissin von Frauenchiemsee, in Kaufering geboren
* [[Franz Xaver Geiger]] (1749–1841), Schriftsteller, starb als Pfarrer in Kaufering
* Fritz Jung<!-- Relevanz? Nicht verlinken, ist ein anderer. --> (1923–1995), ehemaliger 1. Bürgermeister, Ehrenbürger
* [[Karlheinz Schreiber]] (* 1934), Waffenhändler, lebte in Kaufering
* Norbert Sepp (* 1940), Kauferinger Kommunalpolitiker und Gründungsmitglied der [[Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Kaufering-Nach-54-Jahren-hoert-ein-politisches-Urgestein-auf-id57262936.html |titel=Kaufering: Nach 54 Jahren hört ein politisches Urgestein auf |werk=[[Augsburger Allgemeine]] |datum=2020-04-22 |abruf=2020-04-28 |kommentar=nur Einleitung, voller Artikel liegt hinter Bezahlschranke}}</ref>
* Klaus Bühler<!-- Relevanz? Nicht verlinken, ist ein anderer. --> (1944–2022), ehemaliger 1. Bürgermeister, Ehrenbürger
* [[Andreas Mäckler]] (* 1958), Autor, lebt in Kaufering
* [[Bertram Meier]] (* 1960), Theologe und Geistlicher, Bischof von Augsburg, aufgewachsen in Kaufering
* [[Gabriele Triebel]] (* 1960), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), MdL Bayern
* [[Florian Neuhaus]] (* 1997), Fußballprofi, aufgewachsen in Kaufering

== Sport ==
Der VfL Kaufering vereint 17 verschiedene Sportarten unter sich. Er wurde 1948 gegründet.

Die erste Männer-Mannschaft der Abteilung Fußball spielt seit der Saison 2022/23 in der Landesliga Süd-West.

Die [[Unihockey|Floorballmannschaft]] ''[[VfL Red Hocks Kaufering|Red Hocks Kaufering]]'' spielt in der deutschen Männer-[[Floorball-Bundesliga]].

Die seit dem 1. Januar 1997 eigenständige Sektion Kaufering des [[Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] (DAV) wurde 1971 als Ortsgruppe der [[Sektion Landsberg am Lech des Deutschen Alpenvereins#Geschichte|Sektion Landsberg am Lech]] des DAV gegründet und ist mit {{DAVMITGL-Z|356}} Mitgliedern (Stand: {{DAVMITGL-D|356}}){{DAVMITGL-Q|356}} der größte Sportverein in Kaufering. Die Sektion betrieb bis Ende 2023 die [[Gufferthütte]].

Weitere Sportvereine sind der TC Kaufering als Tennisclub und der Ruderclub Kaufering.

== Literatur ==
* Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert: ''Das KZ-Kommando Kaufering 1944/45: Die Vernichtung der Juden im Rüstungsprojekt „Ringeltaube“'' ISBN 3-9803775-3-9.
* [[Peter Gardosch|Peter Johann Gardosch]] (Pseudonym: Peter Herzog): ''Die Wiedergutmachung.'' Trafo-Verlag Berlin, ISBN 3-89626-506-7.

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [https://www.kaufering.de/ Markt Kaufering]
* {{LStDV GKZ|09181128}}
* [http://www.buergervereinigung-landsberg.de/geschichte/geschichte.htm Der Holocaust im Raum Landsberg/Kaufering]
* [http://www.landsberger-zeitgeschichte.de/Gedenkstaette.htm Europäische Holocaustgedenkstätte]
* [https://www.bayernhistory.de/ Bayern History APP / Kaufering APP]
* [https://www.landsberg-kaufering-erinnern.de/ Landsberg-Kaufering erinnern]

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Landsberg am Lech}}
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Landsberg am Lech]]
[[Kategorie:Katholischer Wallfahrtsort in Oberbayern]]
[[Kategorie:Ersterwähnung 1033]]
[[Kategorie:Markt in Oberbayern]]
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