„Großes Fass des Heidelberger Schlosses“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Markierungen: Mobile Bearbeitung Bearbeitung von einer mobilen Anwendung
was für eine ganz und gar sinnlose Aufzählung!
Zeile 58: Zeile 58:


== Das Heidelberger Fass in der Literatur ==
== Das Heidelberger Fass in der Literatur ==
Das Heidelberger Fass wird erwähnt
Das Heidelberger Fass wird in [[Heinrich Heine]]s Gedichten ''[[Die alten, bösen Lieder]]'' ([[Buch der Lieder (Heine)|Buch der Lieder]], Lyrisches Intermezzo, LXVI) und ''Diesseits und jenseits des Rheins'', in [[Jules Verne]]s ''[[Fünf Wochen im Ballon]]'', [[Washington Irving]]s ''The Specter Bridegroom'', Mary Hazelton Wades ''Bertha'', bei [[Wilhelm Busch]] in ''[[Die fromme Helene]]'', bei [[Mark Twain]] in ''A Tramp Abroad'', bei [[Karl Herloßsohn]] im Gedicht ''Das Testament'',bei [[Victor Hugo]] in [[Die Elenden]] sowie in [[Herman Melville]]s ''[[Moby Dick]]'' erwähnt.
*in [[Heinrich Heine]]s Gedichten ''[[Die alten, bösen Lieder]]''<ref>http://www.zeno.org/nid/2000502210X</ref> und ''Diesseits und jenseits des Rheins'',<ref>http://www.zeno.org/nid/20005027063</ref>

* in [[Karl Herloßsohn]]s Trinklied ''Das Testament'',<ref>http://books.google.de/books?id=xrc6AAAAcAAJ&pg=PA51</ref>
* bei [[Wilhelm Busch]] in ''[[Die fromme Helene]]'',<ref>http://www.zeno.org/Literatur/M/Busch,+Wilhelm/Bildergeschichten/Die+Fromme+Helene/Neuntes+Kapitel</ref>
* in [[Mark Twain]]s in ''A Tramp Abroad'',<ref>Appendix B, http://www.mark-twain-in-heidelberg.de/</ref>
* in [[Washington Irving]]s ''The Specter Bridegroom'',<ref>http://classiclit.about.com/library/bl-etexts/wirving/bl-wirving-specter.htm</ref>
* in [[Herman Melville]]s ''[[Moby Dick]]'',<ref>[http://etc.usf.edu/lit2go/42/moby-dick/758/chapter-77-the-great-heidelburgh-tun/ Chapter 77: The Great Heidelburgh Tun]</ref>
* in [[Victor Hugo]]s [[Die Elenden]],<ref>http://books.google.de/books?id=sTQ6AAAAcAAJ&pg=PA124&dq=heidelberger</ref>
* in [[Jules Verne]]s ''[[Fünf Wochen im Ballon]]''<ref>http://gutenberg.spiegel.de/buch/funf-wochen-im-ballon-4033/11</ref> und
* in Mary Hazelton Blanchard Wades ''Bertha - Our Little German Cousin''.
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Großes Fass (Heidelberg)}}
{{Commonscat|Großes Fass (Heidelberg)}}

Version vom 6. September 2014, 21:02 Uhr

Das Große Fass, 1896
Das Große Fass heute

Das Große Fass im Heidelberger Schloss ist eine von etwa 500.000 Menschen jährlich besichtigte Touristenattraktion im Heidelberger Schloss. Das heutige Fass ist das in zeitlicher Abfolge vierte derartige Riesenfass.

Die vier Großen Fässer im Heidelberger Schloss

  1. Das Johann-Casimir-Fass 1591
  2. Das Karl-Ludwig-Fass 1664
  3. Das Karl-Philipp-Fass 1728
  4. Das Karl-Theodor-Fass 1751

Das erste Große Fass

Das erste große Fass im Heidelberger Schloss (Johann-Casimir-Fass) wurde unter Johann Casimir vom Küfer Michael Werner aus Landau 1589 bis 1591 erbaut und hatte ein Fassungsvermögen von rund 127.000 Litern. Es wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, sein Holz verfeuert.

Im Halberstädter Jagdschloss Spiegelsberge wird ein etwa drei Jahre nach der Fertigstellung des ersten Heidelberger Fasses vom selben Küfer, Michael Werner aus Landau, erbautes, etwa 10 % größeres Fass aufbewahrt, das Gröninger Fass genannt wird. Dieses Fass ist bis heute dort erhalten und kann als jüngerer Bruder des weltberühmten Heidelberger Fasses betrachtet werden.

Erstes Großes Fass im Schloss

Anton Praetorius, Pfarrer im Ort Dittelsheim und späterer Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter, unternahm 1594 eine Reise nach Heidelberg als Hochburg des reformierten Glaubens. Neben einer genauen Beschreibung der Ausmaße des Fasses pries er in seinem 1595 erschienenen Gedicht Vas Heidelbergense das Große Fass im Heidelberger Schloss als sichtbaren Beleg für die Überlegenheit des calvinistischen Glaubens.

Titelseite Fassgedicht 1595

Er widmete die Schrift dem reformierten Kurfürsten Friedrich IV., in dessen Amtszeit die Vollendung des ersten Großen Fasses fiel. Das weltweit einzige Exemplar des Gedichtes befindet sich in der Berliner Staatsbibliothek. Acht Seiten des erhaltenen Exemplares wurden gedruckt, die restlichen sieben Seiten sind handschriftlich überliefert. Die Buchstaben auf der Titelseite sind grafisch kunstvoll in Form eines großen Weinfasses angeordnet. Praetorius war der erste, der mit seinem Werk die Weltöffentlichkeit auf das Riesenfass der Neckarstadt aufmerksam machte und es auf den Weg zum Weltruhm brachte.

Auszug aus dem Gedicht:

Mehr staunt, wer selber das ganze Werk
Persönlich betrachtet; auch kann er
Für wahrhaft jederzeit gelten und Zeuge sein.
Viele kommen daher aus der Ferne
Zu guten Freunden, um dieses Fass
Sehen zu können, gleichwie ich selbst kürzlich tat.
Und fürwahr, dieses Werk ist bei Gott wert, dass man’s
Besichtigt, wenn sich eine passende Gelegenheit ergibt.
Solch ein Gefäß mit so großer Gabe des Weinstocks, glaub’ ich,
Gibt’s nicht, soweit der riesige Erdkreis reicht.
Vergeblich erreicht die Kunde vom Fass die ungläubigen Ohren.
Denn keiner vermag es zu glauben, wenn er’s nicht hat geschaut.
Hier leuchtet die Güte, hier die Majestät, hier die höchste Macht
Des ewigen Gottes überall heller.

(Übersetzung aus dem Lateinischen von Burghard Schmanck)

Das zweite Große Fass

Kurfürst Karl Ludwig ließ 1664 unter Leitung des Heidelberger Kellermeisters Johannes Meyer ein neues Fass bauen, das 195.000 Liter fasste und einen Tanzboden erhielt. Es überstand die Zerstörung des Schlosses im Pfälzer Erbfolgekrieg in den Jahren 1689 und 1693. Wegen fortschreitenden Zerfalls wurde 1702 eine Reparatur durchgeführt ohne grundlegende Verbesserung des Zustands des Fasses.

Das dritte Große Fass

Erst 1724 und 1727/28 wurde unter Kurfürst Karl Philipp eine Rundumerneuerung durchgeführt, die das dritte Fass zum Ergebnis hatte. Es fasste 202.000 Liter und war damit rund 4.700 Liter größer geworden. Doch das Fass wurde immer wieder undicht, so dass schon 1740 von der Hofkammer ein Neubau geplant wurde.

Statue von Perkeo

Das vierte Große Fass

Das vierte Fass wurde 1751 unter Kurfürst Karl Theodor vollendet und hatte ein Fassungsvermögen von 221.726 Litern. Heute fasst es noch 219.000 Liter nach Eintrocknung des Holzes. Es wurde nur dreimal gefüllt, weil es nie dicht war. Als Attraktion für die Besucher des Schlosses blieb es jedoch erhalten. Es wurde durch ein großes Loch in der Decke aufgefüllt. Durch dieses Loch führte man einen Schlauch ins Fass darunter und pumpte den Wein so in das Fass, damit man nicht aufs Fass klettern musste. Dieses Fass kann man heutzutage im Heidelberger Schloss sehen.

Perkeo – der Fasswächter

Auf das Große Fass schaut die Statue des Fasswächters Perkeo, Symbol des Weingenießers. Der Legende nach hatte der Kurfürst Karl Philipp einen nur rund einen Meter großen, aber 100 kg schweren Zwerg aus Tirol mitgebracht, ihn zum Hofnarren gemacht und ihn gefragt, ob er das Große Fass allein austrinken könne. Dieser soll, wie auf alles andere, auf italienisch geantwortet haben: „Perché no?“ (warum nicht?). So kam er zu dem Namen Perkeo.

Das Heidelberger Fass in der Literatur

Das Heidelberger Fass wird erwähnt

Commons: Großes Fass (Heidelberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Das Heidelberger Fass – Quellen und Volltexte

Literatur

  • Andreas Cser/Stefan Wiltschko: Das Große Fass im Schloss Heidelberg. Neckargemünd-Dilsberg, 1999, ISBN 3-931033-26-0
  • July Sjöberg (bearb.): Das große Fass zu Heidelberg - ein unbekanntes Kapitel kurpfälzischer Kunstgeschichte. Neckargemünd-Dilsberg, 2004, ISBN 3-931033-33-3
  • Hartmut Hegeler, Stefan Wiltschko: Anton Praetorius und das 1. Große Faß von Heidelberg. 2. erw. Auflage 2007, Verlag Traugott Bautz ISBN 978-3-88309-405-2
  • Andreas Cser/Stefan Wiltschko: Die vier großen Fässer im Schloss Heidelberg. Zur Bau-, Kunst-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte. Neckargemünd-Dilsberg, 2007
  • Walter Laufenberg: Der Zwerg von Heidelberg - Perkeo, Hofnarr auf dem Schloß der Pfälzer Kurfürsten, Roman Taschenbuch-Neuauflage vom Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2008, broschiert 224 Seiten, ISBN 978-3-89735-539-2
  1. http://www.zeno.org/nid/2000502210X
  2. http://www.zeno.org/nid/20005027063
  3. http://books.google.de/books?id=xrc6AAAAcAAJ&pg=PA51
  4. http://www.zeno.org/Literatur/M/Busch,+Wilhelm/Bildergeschichten/Die+Fromme+Helene/Neuntes+Kapitel
  5. Appendix B, http://www.mark-twain-in-heidelberg.de/
  6. http://classiclit.about.com/library/bl-etexts/wirving/bl-wirving-specter.htm
  7. Chapter 77: The Great Heidelburgh Tun
  8. http://books.google.de/books?id=sTQ6AAAAcAAJ&pg=PA124&dq=heidelberger
  9. http://gutenberg.spiegel.de/buch/funf-wochen-im-ballon-4033/11