„Mitraschnecken“ – Versionsunterschied

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*Imbricarinae
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Die '''Mitraschnecken''' (Mitridae) sind mit 375 Arten eine der größeren Schneckenfamilien. Die Systematik dieser Familie ist sehr verwirrend. Insgesamt wurden über 2500 Arten beschrieben, der größte Teil sind aber [[Synonym]]e.


==Merkmale==
Die '''Mitraschnecken''' (Mitridae) sind mit 375 {{species}}en eine der größten Schneckenfamilien.Die Systematik dieser {{familia}} ist sehr verwirrend. Insgesamt wurden über 2500 Arten beschrieben, der größte Teil sind aber [[Synonym]]e.
Die Gehäuse variieren von eiförmig bis zu hochkonisch. Der Siphonalkanal ist immer relativ kurz. Die Spindel besitzt typische Falten. Die Adultgröße beträgt etwa 1 bis 7 cm. Es ist kein Operculum vorhanden. Der Kopf ist verhältnismäßig klein und ohne Schnauze. Die Fühler sind kurz, die Augen sitzen an der Basis der Fühler. Die Raspelzunge (Radula) ist triserial, d.h. mit drei Elementen pro Querreihe oder nur mit einem Element pro Querreihe. Die Eikapseln werden an Hartsubstrat angeheftet und enthalten etwa 100 bis 1000 Eier. Insgesamt werden bis zu 170 Eikapseln abgelegt. Daraus schlüpfen [[Veliger]]-Larven, d.h. die Larven sind planktonfressend.
Mitraschnecken leben meist in Korallenriffen, auf den Sandböden zwischen den Korallenstrukturen.
Sie ernähren sich räuberisch, meist von [[Spritzwürmer]]n (Sipuncula).

Ähnlich wie bei den [[Muricidae]] dienen die Hypobranchialdrüsen hier zur Erzeugung eines farblosen Sekretes, das bei Licht purpurfarben wird.
Ähnlich wie bei den [[Muricidae]] dienen die Hypobranchialdrüsen hier zur Erzeugung eines farblosen Sekretes, das bei Licht purpurfarben wird.

==Lebensweise==
Mitraschnecken leben in tropischen und subtropischen Meeren bis etwa jeweils zum 40. Breitengrad nördlicher und südlicher Breite. Die meisten Arten sind dort im Küstenbereich oder weiteren Küstenbereich im flachen Wasser zu finden. Nur wenige Arten gehen auch in das tiefere Wasser (bis etwa 1600 m). Die meisten Arten leben auf Hartböden in oder in der Nähe von Korallenriffen sowie auf den Sandböden zwischen den Korallenstrukturen. Nur wenige Arten bevorzugen Weichböden. Sie ernähren sich räuberisch, meist von [[Spritzwürmer]]n (Sipuncula), aber auch von anderen [[Weichtiere]]n und [[Krebstiere]]n. Die Beute wird zuerst mit Hilfe eines Sekretes der Speicheldrüsen gelähmt. Auch Aas wird gefressen. Andererseits werden Mitraschnecken sehr häufig das Opfer von anderen bohrenden Schnecken, wie z.B. [[Muricidae]] und [[Naticidae]].

== Systematik==
Bouchet & Rocroi (2005) unterteilen die Familie in drei Unterfamilien:
*[[Cylindromitrinae]] Cossmann, 1899
*[[Imbricarinae]] Troschel, 1867
*[[Mitrinae]] Swainson, 1829

==Literatur==
* Paul Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: ''Part 2. Working classification of the Gastropoda''. Malacologia, 47: 239-283, Ann Arbor 2005 ISSN 0076-2997
*Victor Millard: ''Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca''. Rhine Road, Südafrika 1997 ISBN 0-620-21261-6
*Winston Ponder & David Lindberg, ''Towards a phylogeny of gastropod molluscs; an analysis using morphological characters''. Zoological Journal of the Linnean Society, 119: 83-265, London 1997 ISSN 0024-4082
*Frank Riedel: ''Ursprung und Evolution der "höheren" Caenogastropda''. Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen, Reihe E, 32: 1-240, Berlin 2000 ISNN 3-89582-077-4


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Category:Mitridae|Mitraschnecken}}
{{Commons|Category:Mitridae|Mitraschnecken}}
*[http://www.itis.gov/servlet/SingleRpt/SingleRpt?search_topic=TSN&search_value=74485 ITIS Report]
*[http://animaldiversity.ummz.umich.edu/site/accounts/classification/Mitridae.html#Mitridae Animal Diversity Web]
*[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/Taxonomy/Browser/wwwtax.cgi?mode=Tree&id=69649&lvl=3&p=has_linkout&lin=f&keep=1&srchmode=1&unlock National Center for Biotechnology Information]
* [http://www.infochembio.ethz.ch/links/zool_weicht_schnecken_mitridae.html Informationszentrum Chemie Biologie Pharmazie der ETH Zürich]


[[Kategorie:Schnecken]]
[[Kategorie: Schnecken]]


[[en:Mitridae]]
[[fr:Mitridae]]
[[fr:Mitridae]]

Version vom 10. September 2007, 19:10 Uhr

Mitraschnecken
Verschiedene Arten der Mitraschnecken
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Phylum: Weichtiere (Mollusca)
Vorlage:Classis: Schnecken (Gastropoda)
Vorlage:Superordo: Caenogastropoda
Vorlage:Ordo: Sorbeoconcha
Vorlage:Subordo Hypsogastropoda
Vorlage:Infraordo: Neogastropoda
Vorlage:Superfamilia: Muricoidea
Vorlage:Familia: Mitraschnecken
Wissenschaftlicher Name
Mitridae
Swainson, 1829

Die Mitraschnecken (Mitridae) sind mit 375 Arten eine der größeren Schneckenfamilien. Die Systematik dieser Familie ist sehr verwirrend. Insgesamt wurden über 2500 Arten beschrieben, der größte Teil sind aber Synonyme.

Merkmale

Die Gehäuse variieren von eiförmig bis zu hochkonisch. Der Siphonalkanal ist immer relativ kurz. Die Spindel besitzt typische Falten. Die Adultgröße beträgt etwa 1 bis 7 cm. Es ist kein Operculum vorhanden. Der Kopf ist verhältnismäßig klein und ohne Schnauze. Die Fühler sind kurz, die Augen sitzen an der Basis der Fühler. Die Raspelzunge (Radula) ist triserial, d.h. mit drei Elementen pro Querreihe oder nur mit einem Element pro Querreihe. Die Eikapseln werden an Hartsubstrat angeheftet und enthalten etwa 100 bis 1000 Eier. Insgesamt werden bis zu 170 Eikapseln abgelegt. Daraus schlüpfen Veliger-Larven, d.h. die Larven sind planktonfressend. Ähnlich wie bei den Muricidae dienen die Hypobranchialdrüsen hier zur Erzeugung eines farblosen Sekretes, das bei Licht purpurfarben wird.

Lebensweise

Mitraschnecken leben in tropischen und subtropischen Meeren bis etwa jeweils zum 40. Breitengrad nördlicher und südlicher Breite. Die meisten Arten sind dort im Küstenbereich oder weiteren Küstenbereich im flachen Wasser zu finden. Nur wenige Arten gehen auch in das tiefere Wasser (bis etwa 1600 m). Die meisten Arten leben auf Hartböden in oder in der Nähe von Korallenriffen sowie auf den Sandböden zwischen den Korallenstrukturen. Nur wenige Arten bevorzugen Weichböden. Sie ernähren sich räuberisch, meist von Spritzwürmern (Sipuncula), aber auch von anderen Weichtieren und Krebstieren. Die Beute wird zuerst mit Hilfe eines Sekretes der Speicheldrüsen gelähmt. Auch Aas wird gefressen. Andererseits werden Mitraschnecken sehr häufig das Opfer von anderen bohrenden Schnecken, wie z.B. Muricidae und Naticidae.

Systematik

Bouchet & Rocroi (2005) unterteilen die Familie in drei Unterfamilien:

Literatur

  • Paul Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239-283, Ann Arbor 2005 ISSN 0076-2997
  • Victor Millard: Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca. Rhine Road, Südafrika 1997 ISBN 0-620-21261-6
  • Winston Ponder & David Lindberg, Towards a phylogeny of gastropod molluscs; an analysis using morphological characters. Zoological Journal of the Linnean Society, 119: 83-265, London 1997 ISSN 0024-4082
  • Frank Riedel: Ursprung und Evolution der "höheren" Caenogastropda. Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen, Reihe E, 32: 1-240, Berlin 2000 ISNN 3-89582-077-4
Commons: Mitraschnecken – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien