„Der Mann mit dem Goldhelm“ – Versionsunterschied

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Die [[Gemäldegalerie (Berlin)|Gemäldegalerie am Potsdamer Platz]] kaufte den ''Mann mit dem Goldhelm'', als eines der berühmtesten Ölgemälde Rembrandts, angeblich ein Portrait seines Bruders. In den 1970er Jahren tauchten jedoch im Rahmen des 1968 gestarteten „[[Rembrandt Research Project]]s“ Zweifel an der Authentizität des Bildes auf.
Die [[Gemäldegalerie (Berlin)|Gemäldegalerie am Potsdamer Platz]] kaufte den ''Mann mit dem Goldhelm'', als eines der berühmtesten Ölgemälde Rembrandts, angeblich ein Portrait seines Bruders. In den 1970er Jahren tauchten jedoch im Rahmen des 1968 gestarteten „[[Rembrandt Research Project]]s“ Zweifel an der Authentizität des Bildes auf.
Es stellte sich heraus, dass das Porträt eine Werkstattarbeit war, und kein Verwandter Rembrandts Modell gesessen hatte.
Der Mann mit dem Goldhelm wird erst seit 1986 nicht mehr Rembrandts zugeordnet. Ernst van de Wetering berichtet im [[Tagesspiegel]], über die Neubewertung dieses Bildes und die Reaktionen darauf:
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Auch für uns war es ein fester Bestandteil im allgemeinen Rembrandt-Bild. Als das Gemälde dann in der Restaurierungswerkstatt aus dem Rahmen genommen wurde, fielen uns fast die Augen aus dem Kopf. Wir hielten eine Abschreibung zunächst für völlig unmöglich und haben jahrelang geschwiegen, denn bis zur Niederschrift in den Forschungsbänden waren unsere Erkenntnisse nur vorläufige Urteile. <ref>http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonderthemen;art893,2243085</ref>
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Die Echtheitsfragen werden kontrovers diskutiert und rufen heftige Reaktionen hervor. Oft mussten die Mitarbeiter des Rembrandt Research Project hören:
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Ihr stehlt, ihr vernichtet das Kapital der Besitzer. Die Menschen hatten das Gefühl, dass wir ihnen etwas wegnehmen würden.
<ref>http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonderthemen;art893,2243085</ref>
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Eine Neuzuweisung des Bildes wurde oft versucht. Dabei wurden [[Carel van den Pluym]] und Heyman Dullaert als Maler in die Debatte gebracht. Auch der Augsburger Maler [[Johann Ulrich Mayr]], der um 1648/49 in der Werkstatt Rembrandts tätig war, wurde in Erwägung gezogen, da der Helm als Werk Augsburger Waffenschmiede erkannt wurde. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass der Maler des Goldhelms nicht dem engeren Kreis, sondern dem weiteren Umkreis Rembrandt angehörte.


==Quellennachweis==
Bald darauf stellte sich heraus, dass das Porträt eine Werkstattarbeit war, und kein Verwandter Rembrandts Modell gesessen hatte.
<references/>
Der Mann mit dem Goldhelm wird erst seit 1986 nicht mehr Rembrandts zugeordnet. Die kleinen Kreise auf dem Helm waren perspektivisch als Ellipsen dargestellt. Rembrandt malte nie so genau, die Perspektive erachtete er als unwichtig.

Eine Neuzuweisung des Bildes wurde oft versucht. Dabei wurden [[Carel van den Pluym]] und Heyman Dullaert als Maler in die Debatte gebracht. Auch der Augsburger Maler [[Johann Ulrich Mayr]], der um 1648/49 in der Werkstatt Rembrandts tätig war, wurde in Erwägung gezogen, da der Helm als Werk Augsburger Waffenschmiede erkannt wurde. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass der Maler des Goldhelms nicht dem engeren Kreis, sondern dem weiteren Umkreis Rembrandt angehörte.


==Literatur==
==Literatur==

Version vom 19. September 2007, 13:16 Uhr

Der Mann mit dem Goldhelm (Rembrandt-Umfeld)
Der Mann mit dem Goldhelm
Rembrandt-Umfeld, um 1650 / 1655
Öl auf Leinwand
67,5 × 50,7 cm
Staatliche Museen zu Berlin
Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum

Der Mann mit dem Goldhelm ist ein Porträt aus dem Umkreis des flämischen Malers Rembrandt van Rijn, das lange Zeit für ein Original Rembrandts gehalten wurde.

Beschreibung

Das Bild zeigt einen älteren Mann vor einem dunklen Hintergrund mit einem auffallen gold leuchtenden Helm auf dem Kopf.

Der Helm ist durch Farbe und Licht und den pastosen Auftrag der beherrschende Bildgegenstand, gegen dem das halb beleuchtete Gesicht und der dunkle Hintergrund an Bedeutung verliert.

Kommentar

Bei dem Dargestellten handelt es sich nicht, wie oft vermutet, um Rembrandts Bruder Adriaen. Arnold Houbraken erwähnt immerhin ein Gemälde des Kriegsgottes Mars des Rembrandt-Schülers Heyman Dullaert, das in Amsterdam als echter Rembrandt verkauft worden sei.

Anzumerken ist, dass für die Betrachter des späten 17. Jahrhunderts der Helm aus dem späten 16. Jahrhunderts bereits als Antiquität galt. Dies legt den Schluss nahe, dass die porträtierte Person als Krieger der Vergangenheit gedacht war, deren Prunkhelms ein Zeichen ihres hohen Rangs war.

Auffällig ist, dass das eigentliche Attribut zum Hauptmotiv des Bildes wurde. So charakterisierte Abraham Bredius das Bild als „meisterhaftes Stillleben eines Helmes“. Bode war der Ansicht, das Motiv sei „von Rembrandt nur dazu erfunden, um Ausdruck und Charakter des Kopfes noch zu heben“.

Der Dargestellte bleibt anonym. Vielleicht ging es dem Maler auch nur um das Motiv.

Maler

Die Gemäldegalerie am Potsdamer Platz kaufte den Mann mit dem Goldhelm, als eines der berühmtesten Ölgemälde Rembrandts, angeblich ein Portrait seines Bruders. In den 1970er Jahren tauchten jedoch im Rahmen des 1968 gestarteten „Rembrandt Research Projects“ Zweifel an der Authentizität des Bildes auf. Es stellte sich heraus, dass das Porträt eine Werkstattarbeit war, und kein Verwandter Rembrandts Modell gesessen hatte. Der Mann mit dem Goldhelm wird erst seit 1986 nicht mehr Rembrandts zugeordnet. Ernst van de Wetering berichtet im Tagesspiegel, über die Neubewertung dieses Bildes und die Reaktionen darauf:

Auch für uns war es ein fester Bestandteil im allgemeinen Rembrandt-Bild. Als das Gemälde dann in der Restaurierungswerkstatt aus dem Rahmen genommen wurde, fielen uns fast die Augen aus dem Kopf. Wir hielten eine Abschreibung zunächst für völlig unmöglich und haben jahrelang geschwiegen, denn bis zur Niederschrift in den Forschungsbänden waren unsere Erkenntnisse nur vorläufige Urteile. [1]

Die Echtheitsfragen werden kontrovers diskutiert und rufen heftige Reaktionen hervor. Oft mussten die Mitarbeiter des Rembrandt Research Project hören:

Ihr stehlt, ihr vernichtet das Kapital der Besitzer. Die Menschen hatten das Gefühl, dass wir ihnen etwas wegnehmen würden. [2]

Eine Neuzuweisung des Bildes wurde oft versucht. Dabei wurden Carel van den Pluym und Heyman Dullaert als Maler in die Debatte gebracht. Auch der Augsburger Maler Johann Ulrich Mayr, der um 1648/49 in der Werkstatt Rembrandts tätig war, wurde in Erwägung gezogen, da der Helm als Werk Augsburger Waffenschmiede erkannt wurde. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass der Maler des Goldhelms nicht dem engeren Kreis, sondern dem weiteren Umkreis Rembrandt angehörte.

Quellennachweis

  1. http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonderthemen;art893,2243085
  2. http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonderthemen;art893,2243085

Literatur

  • Michiel Franken / Kristin Bahre / Jan Kelch: Rembrandt. Genie auf der Suche. Köln: DuMont Literatur und Kunst Verlag, 2006. ISBN 3-8321-7694-2

Weblinks