„Vinzenzmurr“ – Versionsunterschied

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*1996 [[Erasmus-Grasser-Preis]] der Landeshauptstadt München für besonderes Engagement und Verdienste um die Lehrlingsausbildung
*1996 [[Erasmus-Grasser-Preis]] der Landeshauptstadt München für besonderes Engagement und Verdienste um die Lehrlingsausbildung
*2002 Bundesehrenpreis des [[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz|Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten]]
*2002 Bundesehrenpreis des [[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz|Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten]]

== Kritik ==

* Tagesspiegel - Etikettenschwindel

„Zwei weitere Fälle von Etikettenschwindel hat gestern die Gesundheitsverwaltung öffentlich gemacht. In "Original Münchener Schweinswürstel" der Firma Vinzenz Murr aus München, die in der Lebensmittelabteilung des Kaufhofs am Ostbahnhof verkauft worden seien, soll nicht deklariertes Rindfleisch enthalten sein. Der Kaufhof nahm die Würste umgehend aus dem Sortiment. Auch in "Delikatess-Bockwurst" von der Wolf GmbH in Schmölln aus Thüringen hat das Berliner Institut ILAT versteckte Rindfleischanteile gefunden. Sie sollen in Lidl-Filialen verkauft worden sein. Lidl wollte dazu gestern nicht Stellung nehmen. Bei Vinzenz Murr und bei der Wolf GmbH hieß es, dass die Beanstandung überprüft würden. Wolf-Geschäftsführer Heiner Sauren sagte, in der Rezeptur für die Bockwürste sei kein Rindfleisch enthalten. Die Gesundheitsverwaltung mache die neuen Fälle im Sinne der "Transparenz für mündige Verbraucher" öffentlich, sagte Klaus-Peter Florian, Sprecher von Senatorin Gabriele Schöttler (SPD). "Der Verbraucher darf nicht getäuscht werden."…“

* foodwatch.e.V. - Edel-Metzgerei räumt Werbelüge gegenüber foodwatch ein

„Die bayerische Fleischereikette Vinzenzmurr darf die Verbraucher nicht mehr mit falschen Werbeversprechen in die Irre führen. Fristgerecht unterzeichnete das renommierte Familienunternehmen heute eine strafbewehrte Unterlassungserklärung der Verbraucherorganisation foodwatch. Vinzenzmurr hatte damit geworben, eine höhere Qualität anzubieten als gesetzlich vorgeschrieben, weil die verarbeiteten Schweine und Rinder weder Tiermehl noch Hormone oder präventiv Antibiotika bekämen. Das ist durch das Lebens- und Futtermittelgesetz (LFGB) allerdings verboten, ebenso wie die Werbung mit Selbstverständlichkeiten, also der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Die Verbraucher werden mit falschen oder sogar illegalen Werbeversprechen nach Strich und Faden belogen und betrogen", sagte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. Weil Vinzenzmurr in Bayern als Premium-Metzgerei wahrgenommen werde, sei dessen Falschwerbung besonders dreist. Das Fleischhandelsunternehmen betreibt 273 Filialen, 105 davon allein in München. Die in der Münchner Rosenstraße gilt als umsatzstärkste Metzgereifiliale Europas. foodwatch sieht Vinzenzmurr nicht als Einzelfall. "Da es keine gesetzlich definierten Qualitätskategorien gibt, führen Hersteller und Händler die Verbraucher mit nicht nachprüfbaren Phantasie-Behauptungen in die Irre", so Bode. Die Folge, echte Qualität sei schwer erkennbar und habe kaum eine Chance, sich am Markt durchzusetzen."“

* jungle-world.com - Braune Metzger - Nazis

„Vorbilder müssen sein. Da sind sich sogar die Nazi-Glatzen aus dem Osten einig. Wer zum neuen Helden stilisiert werden soll, war lange umstritten. Hitler? Zu heilig. Heß? Zieht nicht mehr. Kühnen oder Althans? Geht nicht, weil schwul. Schwerdt? Der eignet sich ja nicht mal für Aufkleber, geschweige denn zur Heldenverehrung.
Also zurück in die gute alte Zeit - vielleicht einen bekannten SS-Führer? Wer den blödsinnigen Vorschlag gemacht hat, der sich schließlich durchsetzen konnte, ist noch ungeklärt: Doch Scharen junger Neonazis aus den neuen Bundesländern eifern bereits ihrem neuen Idol nach: Klaus Barbie - dem "Schlächter von Lyon".
Nicht besonders helle und ohne Sinn für Symbolik nehmen sie die Bezeichnung wörtlich. Die Münchener Metzgereikette Vinzenz Murr kann sich vor Bewerbungen aus dem rechten Spektrum kaum retten. Ihre Suche nach Nachwuchs-Metzgern war in den neuen Bundesländern erfolgreich: 90 Prozent ihrer 341 Azubis kommen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Mit mindestens zwanzig Übergriffen haben die braunen Lehrlinge in einer Gruppe von etwa 40 bis 50 Skinheads den Rest der Münchener Fascho-Szene bereits überrundet: "Vinzenz-Murr-Bande" nennt die Polizei die braunen Nachwuchsmetzger, die versucht haben, das in Betrieb und Berufschule Gelernte auch in der Freizeit anzuwenden.
Im März verprügelten acht von ihnen eine Gruppe von Ausländern. Zehn bis 15 Skins schlugen im April einem 24jährigen den Schädel ein: Er mußte mit einem Bruch der äußeren Stirnhöhle schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Mitte Juli wurde ein 29jähriger Mann zusammengeschlagen: Rippenbrüche und Kopfverletzung. Mehr als 20 Übergriffe in München sollen auf das Konto der Skin-Schlachter gehen. Zwei von ihnen sitzen jetzt in Untersuchungshaft.
An die Wand gedrängt, mußte nun auch Vinzenz Murr Stellung beziehen, doch das Beil ging nach hinten los. Schon seit Februar wisse man von den Fascho-Metzgern, die seien längst gefeuert worden. Schützend stellt sich Geschäftsführerin Evi Brandl vor den Rest ihrer Schützlinge: Es seien keine weiteren Rechtsradikalen im Unternehmen bekannt. Das will nichts heißen, haben doch auch zuvor "ausführliche Einstellungsgespräche" und die Überwachung der Ausbildung durch "einen Beauftragten des Unternehmens" nicht zur Entdeckung der Neonazis geführt.
Dabei sind die Azubis zentral in firmeneigenen Unterkünften in einem Gebäude der Metzgereikette untergebracht, treffen sich häufig in den benachbarten Grünanlagen zum "Herumgrölen und Werfen von Flaschen", wie die Polizei berichtet. Die umliegenden Kneipen hätten Evi Brandl sicher weiterhelfen können, haben doch viele von ihnen den Skins Hausverbot wegen Randale erteilt. Auch daß rund 20 ihrer Azubis gar keine Haare, aber Bomberjacken und Springerstiefel tragen, war dem Beauftragten nicht aufgefallen.
Mit der Schlächter-Karriere dürfte es zumindest für einige der Anwärter jetzt vorbei sein: Von bislang elf Entlassungen ist die Rede. Weitere Schlächter-Lehrlinge, von denen bekannt wird, daß sie der rechtsradikalen Szene zuzuordnen sind, sollen ebenfalls den Betrieb verlassen.
Für die meisten war es wohl doch das falsche Vorbild. Nun warten zahlreiche Maler- und Anstreichermeister auf regen Zulauf“.


== Weblinks ==
* [http://www.vinzenzmurr.de Website der Vizenzmurr GmbH]
* [http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2254848 Tagesspiegel]
* [http://foodwatch.de/presse/pressearchiv/2006/vinzenzmurr/index_ger.html foodwatch.e.V.]
* [http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_99/35_36/12a.htm jungle-world.com]

[[Kategorie:Lebensmittelindustrie]]
[[Kategorie:Unternehmen (Bayern)]]



== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 26. September 2007, 15:17 Uhr

Die Vinzenzmurr Vertriebs GmbH betreibt in Süddeutschland Metzgereien und einen Großhandel für Fleisch- und Wurstwaren.

1875 von Hans Reiser als Metzgerei in München gegründet, wurde der Betrieb 1902 von Vinzenz Murr († 1949) zusammen mit seiner Frau Rosa übernommen. Aufgrund des Geschäftserfolges konnten sie bald darauf mehrere Filialen in München eröffnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Tod Murrs führen dessen Tochter Rosa († 1963) und der Schwiegersohn Karl Deuringer das Geschäft weiter. 1977 hatte der Betrieb 25 Filialen und begann mit dem überregionalem Großhandel. Heute ist der Betrieb mit über 200 Metzgereien und Kleinfilialen in Lebensmittelmärkten in ganz Süddeutschland vertreten.

Auszeichnungen

Kritik

  • Tagesspiegel - Etikettenschwindel

„Zwei weitere Fälle von Etikettenschwindel hat gestern die Gesundheitsverwaltung öffentlich gemacht. In "Original Münchener Schweinswürstel" der Firma Vinzenz Murr aus München, die in der Lebensmittelabteilung des Kaufhofs am Ostbahnhof verkauft worden seien, soll nicht deklariertes Rindfleisch enthalten sein. Der Kaufhof nahm die Würste umgehend aus dem Sortiment. Auch in "Delikatess-Bockwurst" von der Wolf GmbH in Schmölln aus Thüringen hat das Berliner Institut ILAT versteckte Rindfleischanteile gefunden. Sie sollen in Lidl-Filialen verkauft worden sein. Lidl wollte dazu gestern nicht Stellung nehmen. Bei Vinzenz Murr und bei der Wolf GmbH hieß es, dass die Beanstandung überprüft würden. Wolf-Geschäftsführer Heiner Sauren sagte, in der Rezeptur für die Bockwürste sei kein Rindfleisch enthalten. Die Gesundheitsverwaltung mache die neuen Fälle im Sinne der "Transparenz für mündige Verbraucher" öffentlich, sagte Klaus-Peter Florian, Sprecher von Senatorin Gabriele Schöttler (SPD). "Der Verbraucher darf nicht getäuscht werden."…“

  • foodwatch.e.V. - Edel-Metzgerei räumt Werbelüge gegenüber foodwatch ein

„Die bayerische Fleischereikette Vinzenzmurr darf die Verbraucher nicht mehr mit falschen Werbeversprechen in die Irre führen. Fristgerecht unterzeichnete das renommierte Familienunternehmen heute eine strafbewehrte Unterlassungserklärung der Verbraucherorganisation foodwatch. Vinzenzmurr hatte damit geworben, eine höhere Qualität anzubieten als gesetzlich vorgeschrieben, weil die verarbeiteten Schweine und Rinder weder Tiermehl noch Hormone oder präventiv Antibiotika bekämen. Das ist durch das Lebens- und Futtermittelgesetz (LFGB) allerdings verboten, ebenso wie die Werbung mit Selbstverständlichkeiten, also der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Die Verbraucher werden mit falschen oder sogar illegalen Werbeversprechen nach Strich und Faden belogen und betrogen", sagte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. Weil Vinzenzmurr in Bayern als Premium-Metzgerei wahrgenommen werde, sei dessen Falschwerbung besonders dreist. Das Fleischhandelsunternehmen betreibt 273 Filialen, 105 davon allein in München. Die in der Münchner Rosenstraße gilt als umsatzstärkste Metzgereifiliale Europas. foodwatch sieht Vinzenzmurr nicht als Einzelfall. "Da es keine gesetzlich definierten Qualitätskategorien gibt, führen Hersteller und Händler die Verbraucher mit nicht nachprüfbaren Phantasie-Behauptungen in die Irre", so Bode. Die Folge, echte Qualität sei schwer erkennbar und habe kaum eine Chance, sich am Markt durchzusetzen."“

  • jungle-world.com - Braune Metzger - Nazis

„Vorbilder müssen sein. Da sind sich sogar die Nazi-Glatzen aus dem Osten einig. Wer zum neuen Helden stilisiert werden soll, war lange umstritten. Hitler? Zu heilig. Heß? Zieht nicht mehr. Kühnen oder Althans? Geht nicht, weil schwul. Schwerdt? Der eignet sich ja nicht mal für Aufkleber, geschweige denn zur Heldenverehrung. Also zurück in die gute alte Zeit - vielleicht einen bekannten SS-Führer? Wer den blödsinnigen Vorschlag gemacht hat, der sich schließlich durchsetzen konnte, ist noch ungeklärt: Doch Scharen junger Neonazis aus den neuen Bundesländern eifern bereits ihrem neuen Idol nach: Klaus Barbie - dem "Schlächter von Lyon". Nicht besonders helle und ohne Sinn für Symbolik nehmen sie die Bezeichnung wörtlich. Die Münchener Metzgereikette Vinzenz Murr kann sich vor Bewerbungen aus dem rechten Spektrum kaum retten. Ihre Suche nach Nachwuchs-Metzgern war in den neuen Bundesländern erfolgreich: 90 Prozent ihrer 341 Azubis kommen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mit mindestens zwanzig Übergriffen haben die braunen Lehrlinge in einer Gruppe von etwa 40 bis 50 Skinheads den Rest der Münchener Fascho-Szene bereits überrundet: "Vinzenz-Murr-Bande" nennt die Polizei die braunen Nachwuchsmetzger, die versucht haben, das in Betrieb und Berufschule Gelernte auch in der Freizeit anzuwenden. Im März verprügelten acht von ihnen eine Gruppe von Ausländern. Zehn bis 15 Skins schlugen im April einem 24jährigen den Schädel ein: Er mußte mit einem Bruch der äußeren Stirnhöhle schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Mitte Juli wurde ein 29jähriger Mann zusammengeschlagen: Rippenbrüche und Kopfverletzung. Mehr als 20 Übergriffe in München sollen auf das Konto der Skin-Schlachter gehen. Zwei von ihnen sitzen jetzt in Untersuchungshaft. An die Wand gedrängt, mußte nun auch Vinzenz Murr Stellung beziehen, doch das Beil ging nach hinten los. Schon seit Februar wisse man von den Fascho-Metzgern, die seien längst gefeuert worden. Schützend stellt sich Geschäftsführerin Evi Brandl vor den Rest ihrer Schützlinge: Es seien keine weiteren Rechtsradikalen im Unternehmen bekannt. Das will nichts heißen, haben doch auch zuvor "ausführliche Einstellungsgespräche" und die Überwachung der Ausbildung durch "einen Beauftragten des Unternehmens" nicht zur Entdeckung der Neonazis geführt. Dabei sind die Azubis zentral in firmeneigenen Unterkünften in einem Gebäude der Metzgereikette untergebracht, treffen sich häufig in den benachbarten Grünanlagen zum "Herumgrölen und Werfen von Flaschen", wie die Polizei berichtet. Die umliegenden Kneipen hätten Evi Brandl sicher weiterhelfen können, haben doch viele von ihnen den Skins Hausverbot wegen Randale erteilt. Auch daß rund 20 ihrer Azubis gar keine Haare, aber Bomberjacken und Springerstiefel tragen, war dem Beauftragten nicht aufgefallen. Mit der Schlächter-Karriere dürfte es zumindest für einige der Anwärter jetzt vorbei sein: Von bislang elf Entlassungen ist die Rede. Weitere Schlächter-Lehrlinge, von denen bekannt wird, daß sie der rechtsradikalen Szene zuzuordnen sind, sollen ebenfalls den Betrieb verlassen. Für die meisten war es wohl doch das falsche Vorbild. Nun warten zahlreiche Maler- und Anstreichermeister auf regen Zulauf“.


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