„Demonstrationen in Myanmar 2007“ – Versionsunterschied

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Als am 5. September 300 [[Bhikkhu|buddhistischen Mönche]] in der Stadt [[Pakokku]] demonstrierten, wurden einige von Soldaten und anderen Sicherheitskräften verletzt. Daraufhin forderten Mönche eine Entschuldigung der Regierung für diese Vorfälle.
Als am 5. September 300 [[Bhikkhu|buddhistischen Mönche]] in der Stadt [[Pakokku]] demonstrierten, wurden einige von Soldaten und anderen Sicherheitskräften verletzt. Daraufhin forderten Mönche eine Entschuldigung der Regierung für diese Vorfälle.


Nach Ablauf eines Ultimatums für die Entschuldigung zogen ab dem 18. September zehntausende Mönche, [[Bhikkhuni|Nonnen]] und andere Zivilisten auf die Strasse. Am 24. September wurden bereits über 100.000 Demonstranten gezählt.<ref>diepresse.com: [http://www.diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/332228/index.do?_vl_backlink=/home/index.do 100.000 Demonstranten: Druck auf Burmas Junta wird größer]</ref>
Nach Ablauf eines Ultimatums für die Entschuldigung zogen ab dem 18. September zehntausende Mönche, Nonnen und andere Zivilisten auf die Strasse. Am 24. September wurden bereits über 100.000 Demonstranten gezählt.<ref>diepresse.com: [http://www.diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/332228/index.do?_vl_backlink=/home/index.do 100.000 Demonstranten: Druck auf Burmas Junta wird größer]</ref>


Anders als in der Vergangenheit schritt die [[Militärjunta]] zunächst nicht ein, begann allerdings am 25. September 2007, verstärkt Präsenz zu zeigen. Dabei soll es nach offizielen myanmarischen Angaben bis zum 28. September 13 Tote unter den Demonstranten gegeben haben, darunter der japanische Fotograf [[Kenji Nagai]].<ref>focus.de: [http://www.focus.de/politik/ausland/rangun_aid_134330.html Erste Soldaten laufen über]</ref> Das Militär stürmte Klöster und verhaftete Hunderte.<ref>tagesschau.de: [http://www.tagesschau.de/ausland/birma138.html Klöster in der Hauptstadt Rangun gestürmt]</ref> Zentrale Punkte der Demonstrationen wie die [[Shwedagon-Pagode]] wurden abgeriegelt. Am 28. September wurden alle Internetverbindungen mit dem Ausland abgeschaltet. Als offiziellen Grund gab die staatliche Telekommunikationsgesellschaft den Bruch eines unterseeischen Kabels an, es wird jedoch vermutet, dass vor allem verhindert werden sollte, dass Nachrichten, bilder und Filme von den Protesten ins Ausland gelangen.<ref>heise.de: [http://www.heise.de/newsticker/meldung/96696 Regime in Birma kappt Internet-Verbindungen]</ref>
Anders als in der Vergangenheit schritt die [[Militärjunta]] zunächst nicht ein, begann allerdings am 25. September 2007, verstärkt Präsenz zu zeigen. Dabei soll es nach offizielen myanmarischen Angaben bis zum 28. September 13 Tote unter den Demonstranten gegeben haben, darunter der japanische Fotograf [[Kenji Nagai]].<ref>focus.de: [http://www.focus.de/politik/ausland/rangun_aid_134330.html Erste Soldaten laufen über]</ref> Das Militär stürmte Klöster und verhaftete Hunderte.<ref>tagesschau.de: [http://www.tagesschau.de/ausland/birma138.html Klöster in der Hauptstadt Rangun gestürmt]</ref> Zentrale Punkte der Demonstrationen wie die [[Shwedagon-Pagode]] wurden abgeriegelt. Am 28. September wurden alle Internetverbindungen mit dem Ausland abgeschaltet. Als offiziellen Grund gab die staatliche Telekommunikationsgesellschaft den Bruch eines unterseeischen Kabels an, es wird jedoch vermutet, dass vor allem verhindert werden sollte, dass Nachrichten, Bilder und Filme von den Protesten ins Ausland gelangen.<ref>heise.de: [http://www.heise.de/newsticker/meldung/96696 Regime in Birma kappt Internet-Verbindungen]</ref>


Am 29. September verkündete die Regierung, dass „Frieden und Stabilität wieder hergestellt“ seien.<ref name=BBC>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/7019359.stm BBC News: UN envoy heading for Burma talks]</ref>
Am 29. September verkündete die Regierung, dass „Frieden und Stabilität wieder hergestellt“ seien.<ref name=BBC>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/7019359.stm BBC News: UN envoy heading for Burma talks]</ref>


== Internationale Reaktionen ==
== Internationale Reaktionen ==
Die Proteste in Myanmar führten zu weltweiten Solidaritätskundgebungen. Andere Staaten riefen die myanmarische Regierung auf, keine Gewalt gegen die Protestierenden anzuwenden. [[Volksrepublik China|China]] – das gute wirtschaftliche Beziehungen mit dem rohstoffreichen Myanmar unterhält – und [[Russland]] verhinderten aber im UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen das Militärregime, da diese nicht geeignet seien. Dei Vereinten Nationen schickten den Sondergesandten [[Ibrahim Gambari]], der am 29. September in Myanmar eintreffen soll.<ref name=BBC/>
Die Proteste in Myanmar führten zu weltweiten Solidaritätskundgebungen. Andere Staaten riefen die myanmarische Regierung auf, keine Gewalt gegen die Protestierenden anzuwenden. [[Volksrepublik China|China]] – das gute wirtschaftliche Beziehungen mit dem rohstoffreichen Myanmar unterhält<ref>spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,508536,00.html Chinesische Interessen in Burma –
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== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 29. September 2007, 11:49 Uhr

Protestierende Mönche am 24. September in Rangun

Die Demonstrationen in Myanmar begannen am 15. August 2007 und dauern seither an. Sie richteten sich zu Beginn gegen drastische Benzinpreiserhöhungen um 500 %[1] und weiteten sich bald zum Protest gegen das seit 1962 herrschende Militärregime aus. Geführt wurden die Proteste von buddhistischen Mönchen und Nonnen, denen sich bald Zehntausende andere Zivilisten anschlossen.

Von internationalen Medien wurde in Anlehnung an die Farbe der Kleidung der Mönche die Bezeichnung Safran-Revolution (Saffron Revolution) geprägt.

Verlauf

Als am 5. September 300 buddhistischen Mönche in der Stadt Pakokku demonstrierten, wurden einige von Soldaten und anderen Sicherheitskräften verletzt. Daraufhin forderten Mönche eine Entschuldigung der Regierung für diese Vorfälle.

Nach Ablauf eines Ultimatums für die Entschuldigung zogen ab dem 18. September zehntausende Mönche, Nonnen und andere Zivilisten auf die Strasse. Am 24. September wurden bereits über 100.000 Demonstranten gezählt.[2]

Anders als in der Vergangenheit schritt die Militärjunta zunächst nicht ein, begann allerdings am 25. September 2007, verstärkt Präsenz zu zeigen. Dabei soll es nach offizielen myanmarischen Angaben bis zum 28. September 13 Tote unter den Demonstranten gegeben haben, darunter der japanische Fotograf Kenji Nagai.[3] Das Militär stürmte Klöster und verhaftete Hunderte.[4] Zentrale Punkte der Demonstrationen wie die Shwedagon-Pagode wurden abgeriegelt. Am 28. September wurden alle Internetverbindungen mit dem Ausland abgeschaltet. Als offiziellen Grund gab die staatliche Telekommunikationsgesellschaft den Bruch eines unterseeischen Kabels an, es wird jedoch vermutet, dass vor allem verhindert werden sollte, dass Nachrichten, Bilder und Filme von den Protesten ins Ausland gelangen.[5]

Am 29. September verkündete die Regierung, dass „Frieden und Stabilität wieder hergestellt“ seien.[6]

Internationale Reaktionen

Die Proteste in Myanmar führten zu weltweiten Solidaritätskundgebungen. Andere Staaten riefen die myanmarische Regierung auf, keine Gewalt gegen die Protestierenden anzuwenden. China – das gute wirtschaftliche Beziehungen mit dem rohstoffreichen Myanmar unterhält[7] – und Russland verhinderten aber im UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen das Militärregime, da diese nicht geeignet seien. Die Vereinten Nationen schickten den Sondergesandten Ibrahim Gambari, der am 29. September in Myanmar eintreffen soll.[6]

Quellen

  1. New York Times: Monks Pressure Myanmar Junta
  2. diepresse.com: 100.000 Demonstranten: Druck auf Burmas Junta wird größer
  3. focus.de: Erste Soldaten laufen über
  4. tagesschau.de: Klöster in der Hauptstadt Rangun gestürmt
  5. heise.de: Regime in Birma kappt Internet-Verbindungen
  6. a b BBC News: UN envoy heading for Burma talks
  7. spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,508536,00.html Chinesische Interessen in Burma – Profit zählt mehr als Menschenrechte]