„Absurd (Band)“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Band
|Name = Absurd
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'''Absurd''' ist eine [[Deutschland|deutsche]] [[Pagan Metal|Pagan-Metal]]-Band. Sie wurde 1992 als [[Black Metal|Black-Metal]]-Band in [[Sondershausen]] unter der Verwendung von Pseudonymen von Hendrik Möbus, Sebastian Schauseil und Udo H., der später durch Andreas Kirchner ersetzt wurde, gegründet. Die Texte der [[Musikgruppe|Band]] beinhalten [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]], [[Antisemitismus|antisemitische]], [[Neuheidentum|heidnische]] und anti-christliche Themen.

== Werdegang ==
Bekannt geworden ist die Band insbesondere dadurch, dass die damals siebzehnjährigen Bandmitglieder am 29. April 1993 den zwei Jahre jüngeren Sandro Beyer [[Mord|ermordeten]]. Die drei lockten Beyer unter einem Vorwand zu einem Treffen und erdrosselten ihn dort mit einem Stromkabel. Anschließend verscharrten sie ihr Opfer in einem Erdloch.

Im Gefängnis konnten die Täter ihre Band, welche inzwischen in Teilen der rechtsextremen Szene zu Kultstatus gelangte, weiterführen. Die zu dieser Zeit aufgenommene und veröffentlichte Kassette „Thuringian Pagan Madness“ zeigt auf dem Cover das Grab des ermordeten Sandro Beyer mit dem Zusatz: ''„The cover shows the grave of Sandro B. murdered by horde ABSURD on 29.04.93 AB.“'' auf der Innenseite.

Aus ihren [[Jugendstrafe]]n (Möbus und Schauseil jeweils acht, Kirchner sechs Jahre) wurden die Bandmitglieder 1998 auf [[Bewährung]] entlassen. Da Hendrik Möbus jedoch bereits kurze Zeit später gegen die Bewährungsauflagen verstieß, indem er bei einem Konzert der Band den [[Hitlergruß]] zeigte, wurde seine Bewährung widerrufen. Außerdem soll er den von ihm ermordeten Sandro Beyer verhöhnt haben, denn er stellte laut der [[Berliner Zeitung]] die Frage: ''"Ich weiß ja nicht ob man in der Nazizeit bestraft worden wäre, wenn man Volksschädlinge unschädlich gemacht hätte?"''. Er konnte in die [[USA]] flüchten und bei dem befreundeten Neonazi und Gründer der „National Alliance“ [[William Luther Pierce III.|William Pierce]] untertauchen, wurde dort aber bald von dem United States Marshals Service aufgegriffen. Dabei wurde ihm der linke Arm gebrochen<ref>[http://www.mourningtheancient.com/mobus.htm Interview mit Hendrik Möbus]</ref>. 2001 kam Möbus nach gescheitertem [[Asyl|Asylantrag]] in den USA zum Absitzen seiner dreijährigen Reststrafe erneut in ein deutsches Gefängnis. Wegen Verhöhnung seines Opfers und Zeigen des Hitlergrußes wurde er erneut zu zwei weiteren Haftstrafen von anderthalb Jahren und acht Monaten verurteilt. Am 15. Mai 2003 wurde Hendrik Möbus vom Landgericht Erfurt zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Im Frühjahr 2007 wurde er aus der Haft entlassen.

Seit 1999 existiert die Band in häufig wechselnden Besetzungen und weitgehend ohne Beteiligung der Gründungsmitglieder. Kopf der Band ist seit 2000/2001 Ronald Wolf Möbus, der ältere Bruder Hendriks. Unterstützt wird er durch Sven „Unhold“ Zimper von der Band „Luror“, welcher das Schlagzeug sowie die Gitarre einspielt. Die neueren Veröffentlichungen enthalten keine eindeutig nationalsozialistischen Texte mehr, sondern besingen heidnisches und anti-christliches Gedankengut.

Die Möbus-Brüder betrieben gegen Ende der Neunziger auch das Plattenlabel „Darker Than Black“, das zum Teil offen rechtsextrem auftrat. Nach sechs veröffentlichten CDs beendete jedoch im Oktober 1999 eine Hausdurchsuchung mit anschließender Beschlagnahmung des Dezernat Staatsschutz des Thüringer Landeskriminalamt weitere Aktivitäten. Ronald Wolf Möbus betrieb das Label „Nebelfee Klangwerke“ (heute nur noch „Nebelklang“), auf dem neben den jeweils aktuellen Absurd-Alben auch andere CDs von Bands, die zum Teil dem rechten Black/Pagan Metal-Spektrum entstammen, veröffentlicht werden.

Sebastian Schauseil war bis 2006 Mitglied bei der Neofolk-/Metal-Band [[Halgadom]] des Rechtsaktivisten Frank Krämer. Außerdem spielt er zusammen mit u. a. Sven „Unhold“ Zimper noch in der [[Black Metal|Black-Metal]]-Band „Wolfsmond“ sowie in seiner zusammen mit seiner Ehefrau gegründeten [[Neofolk]]-Band „In Acht und Bann“.

Andreas Kirchner ist seit seiner Haftstrafe weder in der Black-Metal- noch in der rechtsextremen Szene in Erscheinung getreten.

== Veröffentlichungen ==
=== Demos ===
*1992: God’s Death
*1993: Death from the Forest
*1993: Sadness
*1994: Out of the Dungeon
*1995: Thuringian Pagan Madness
*1999: Sonnenritter

=== Singles ===
*2005: Ein kleiner Vorgeschmack

=== EPs ===
*1999: Asgardsrei
*2004: Raubritter
*2005: Grimmige Volksmusik

=== Zusammenstellungen ===
*1994: God’s Death / Sadness

=== Split-Alben ===
*1996: Die Eiche (Mit Heldentum)
*2002: Wolfskrieger / Galdur Vikodlaks (Mit Pantheon)

=== Alben ===
*1996: Facta Loquuntur
*2001: Werwolfthron
*2003: Totenlieder
*2005: Blutgericht

== Quellen ==
<references/>

== Anmerkungen ==

¹ <small>Hendrik Möbus benutzte noch eine Reihe weitere Pseudonyme, u. a. "Joe Ramone", "The Messiah", "Randall the Vandal", sowie nach seiner Haftentlassung "Hagen von Tronje". Das Pseudonym "Randall Flagg" entstammt dem Roman "[[The Stand|The Stand – Das letzte Gefecht]]" von Stephen King.</small>

== Literatur ==
* Liane von Billerbeck, Frank Nordhausen: ''Satanskinder''. Ch. Links Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-8615-3232-8
* [[Michael Moynihan|Moynihan, Michael]] /Søderlind, Didrik: [[Lords of Chaos]], (ProMedia), ISBN 3-936878-00-5
* Christian Dornbusch, Hans-Peter Killguss: ''[[Unheilige Allianzen]]. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus''. Unrast Verlag, 2005, ISBN 3-89771-817-0

== Weblinks ==
*[http://www.thepaganfront.com/absurd/ Offizielle Website]
*[http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,127674,00.html „Satansmörder Hendrik Möbus: ‚Ein wahrer Nationalsozialist‘“] (2002)
*[http://www.akweb.de/ak_s/ak428/31.htm „ak – analyse + kritik: Unheilige Allianz: Black Metal zwischen Heidentum und Neonazismus“] (1999)

[[Kategorie:Rechtsextreme Metal-Band]]
[[Kategorie:Deutsche Band]]
[[Kategorie:Black-Metal-Band]]

[[en:Absurd (band)]]
[[es:Absurd]]
[[fi:Absurd]]
[[fr:Absurd]]
[[it:Absurd]]
[[nl:Absurd (band)]]
[[no:Absurd]]
[[simple:Absurd]]
[[sv:Absurd]]

Version vom 4. Oktober 2007, 21:52 Uhr

Absurd
Allgemeine Informationen
Genre(s) Black Metal, jetzt Pagan Metal
Gründung 1992
Aktuelle Besetzung
Wolf (Ronald Wolf Möbus)
Unhold (Sven Zimper)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Randall Flagg, Jarl Flagg Nidhögg, JFN
(Hendrik Möbus)¹
Gesang, E-Gitarre, (E-Bass: nur "Asgardsrei")
Dark Mark Doom (Sebastian Schauseil)
E-Bass
Chuck Daniels (Andreas Kirchner)
E-Gitarre
Damien Thorn
Tormentor
Gesang
Ragnare

Absurd ist eine deutsche Pagan-Metal-Band. Sie wurde 1992 als Black-Metal-Band in Sondershausen unter der Verwendung von Pseudonymen von Hendrik Möbus, Sebastian Schauseil und Udo H., der später durch Andreas Kirchner ersetzt wurde, gegründet. Die Texte der Band beinhalten nationalsozialistische, antisemitische, heidnische und anti-christliche Themen.

Werdegang

Bekannt geworden ist die Band insbesondere dadurch, dass die damals siebzehnjährigen Bandmitglieder am 29. April 1993 den zwei Jahre jüngeren Sandro Beyer ermordeten. Die drei lockten Beyer unter einem Vorwand zu einem Treffen und erdrosselten ihn dort mit einem Stromkabel. Anschließend verscharrten sie ihr Opfer in einem Erdloch.

Im Gefängnis konnten die Täter ihre Band, welche inzwischen in Teilen der rechtsextremen Szene zu Kultstatus gelangte, weiterführen. Die zu dieser Zeit aufgenommene und veröffentlichte Kassette „Thuringian Pagan Madness“ zeigt auf dem Cover das Grab des ermordeten Sandro Beyer mit dem Zusatz: „The cover shows the grave of Sandro B. murdered by horde ABSURD on 29.04.93 AB.“ auf der Innenseite.

Aus ihren Jugendstrafen (Möbus und Schauseil jeweils acht, Kirchner sechs Jahre) wurden die Bandmitglieder 1998 auf Bewährung entlassen. Da Hendrik Möbus jedoch bereits kurze Zeit später gegen die Bewährungsauflagen verstieß, indem er bei einem Konzert der Band den Hitlergruß zeigte, wurde seine Bewährung widerrufen. Außerdem soll er den von ihm ermordeten Sandro Beyer verhöhnt haben, denn er stellte laut der Berliner Zeitung die Frage: "Ich weiß ja nicht ob man in der Nazizeit bestraft worden wäre, wenn man Volksschädlinge unschädlich gemacht hätte?". Er konnte in die USA flüchten und bei dem befreundeten Neonazi und Gründer der „National Alliance“ William Pierce untertauchen, wurde dort aber bald von dem United States Marshals Service aufgegriffen. Dabei wurde ihm der linke Arm gebrochen[1]. 2001 kam Möbus nach gescheitertem Asylantrag in den USA zum Absitzen seiner dreijährigen Reststrafe erneut in ein deutsches Gefängnis. Wegen Verhöhnung seines Opfers und Zeigen des Hitlergrußes wurde er erneut zu zwei weiteren Haftstrafen von anderthalb Jahren und acht Monaten verurteilt. Am 15. Mai 2003 wurde Hendrik Möbus vom Landgericht Erfurt zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Im Frühjahr 2007 wurde er aus der Haft entlassen.

Seit 1999 existiert die Band in häufig wechselnden Besetzungen und weitgehend ohne Beteiligung der Gründungsmitglieder. Kopf der Band ist seit 2000/2001 Ronald Wolf Möbus, der ältere Bruder Hendriks. Unterstützt wird er durch Sven „Unhold“ Zimper von der Band „Luror“, welcher das Schlagzeug sowie die Gitarre einspielt. Die neueren Veröffentlichungen enthalten keine eindeutig nationalsozialistischen Texte mehr, sondern besingen heidnisches und anti-christliches Gedankengut.

Die Möbus-Brüder betrieben gegen Ende der Neunziger auch das Plattenlabel „Darker Than Black“, das zum Teil offen rechtsextrem auftrat. Nach sechs veröffentlichten CDs beendete jedoch im Oktober 1999 eine Hausdurchsuchung mit anschließender Beschlagnahmung des Dezernat Staatsschutz des Thüringer Landeskriminalamt weitere Aktivitäten. Ronald Wolf Möbus betrieb das Label „Nebelfee Klangwerke“ (heute nur noch „Nebelklang“), auf dem neben den jeweils aktuellen Absurd-Alben auch andere CDs von Bands, die zum Teil dem rechten Black/Pagan Metal-Spektrum entstammen, veröffentlicht werden.

Sebastian Schauseil war bis 2006 Mitglied bei der Neofolk-/Metal-Band Halgadom des Rechtsaktivisten Frank Krämer. Außerdem spielt er zusammen mit u. a. Sven „Unhold“ Zimper noch in der Black-Metal-Band „Wolfsmond“ sowie in seiner zusammen mit seiner Ehefrau gegründeten Neofolk-Band „In Acht und Bann“.

Andreas Kirchner ist seit seiner Haftstrafe weder in der Black-Metal- noch in der rechtsextremen Szene in Erscheinung getreten.

Veröffentlichungen

Demos

  • 1992: God’s Death
  • 1993: Death from the Forest
  • 1993: Sadness
  • 1994: Out of the Dungeon
  • 1995: Thuringian Pagan Madness
  • 1999: Sonnenritter

Singles

  • 2005: Ein kleiner Vorgeschmack

EPs

  • 1999: Asgardsrei
  • 2004: Raubritter
  • 2005: Grimmige Volksmusik

Zusammenstellungen

  • 1994: God’s Death / Sadness

Split-Alben

  • 1996: Die Eiche (Mit Heldentum)
  • 2002: Wolfskrieger / Galdur Vikodlaks (Mit Pantheon)

Alben

  • 1996: Facta Loquuntur
  • 2001: Werwolfthron
  • 2003: Totenlieder
  • 2005: Blutgericht

Quellen

  1. Interview mit Hendrik Möbus

Anmerkungen

¹ Hendrik Möbus benutzte noch eine Reihe weitere Pseudonyme, u. a. "Joe Ramone", "The Messiah", "Randall the Vandal", sowie nach seiner Haftentlassung "Hagen von Tronje". Das Pseudonym "Randall Flagg" entstammt dem Roman "The Stand – Das letzte Gefecht" von Stephen King.

Literatur

Weblinks