„Schnittmuster“ – Versionsunterschied

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Butterick erfand Schnittmusterbögen
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Als '''Schnittmuster''' bezeichnet man die Papiervorlagen (Schnittteile) eines Modells, nach denen der Stoff zugeschnitten wird. Bei burda Moden werden alle Schnitte in mehreren Größen angeboten. Das Schnittmuster (zweidimensional) stellt ein Kleidungsstück (dreidimensional) in Einzelteile zerlegt dar.
Als '''Schnittmuster''' bezeichnet man die Papiervorlagen (Schnittteile) eines Modells, nach denen der Stoff zugeschnitten wird. Bei [[burda Moden]] werden alle Schnitte in mehreren Größen angeboten. Das Schnittmuster (zweidimensional) stellt ein Kleidungsstück (dreidimensional) in Einzelteile zerlegt dar.


== Geschichte und Entwicklung ==
== Geschichte und Entwicklung ==


Schnittmusterbogen sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt, doch erst mit Aenne Burdas Geschäftsidee eroberten sie ihren Platz in der Wirtschaftsgeschichte. 1949 gründete die Verlegerin ihren Modeverlag in Offenburg, der mit der ersten Ausgabe von burda Moden Geschichte schrieb. [[Aenne Burda]] fügte dem Heft Schnittmuster auf Papierbogen bei, nach denen erstmals Modelle zu Hause nachgeschneidert werden konnten. Während die in anderen Zeitschriften präsentierte Mode zum Kaufen war und für die meisten Leserinnen unerschwinglich blieb, konnte die bei burda gezeigte Kleidung jetzt individuell und passgenau sehr preiswert selbst genäht werden.
Schnittmusterbögen sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt, der US-amerikanische Unternehmer Ebenezer Butterick<ref>[http://en.wikipedia.org/wiki/Ebenezer_Butterick Ebenezer Butterick], engl. Wikipedia</ref> erfand die Schnittmusterbögen 1863.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/geschichte/Geschichte;art15504,2417301 „Einigkeit und Recht und Burda“], Tagesspiegel, 9. November 2007</ref> Durch Aenne Burdas Zeitschrift ''burda Moden'' eroberte sich diese Methode sie ihren Platz auch in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. 1949 gründete die Verlegerin ihren Modeverlag in Offenburg, der mit der ersten Ausgabe von burda Moden Geschichte schrieb. [[Aenne Burda]] fügte dem Heft Schnittmuster auf Papierbogen bei, nach denen erstmals Modelle zu Hause nachgeschneidert werden konnten. Während die in anderen Zeitschriften präsentierte Mode zum Kaufen war und für die meisten Leserinnen unerschwinglich blieb, konnte die bei burda gezeigte Kleidung jetzt individuell und passgenau sehr preiswert selbst genäht werden.


Schon 1952 erweiterte der Verlag seinen bisher einzigen Vertriebsweg über die Zeitschriftenhändler und begann mit der Produktion von Einzelschnittmustern, die hauptsächlich über den Stofffachhandel – heute auch über das Internet – verkauft werden. Inspiriert von den großen Schauen in Paris, Mailand, London und New York, entwerfen Designer in der burda Fashion Factory Modelle zum Selbermachen. Mittlerweile bieten die burda Schnittmusterkataloge rund 600 Einzelschnitte in mehreren Kollektionen an, die zweimal jährlich aktualisiert werden.
Schon 1952 erweiterte der Verlag seinen bisher einzigen Vertriebsweg über die Zeitschriftenhändler und begann mit der Produktion von Einzelschnittmustern, die hauptsächlich über den Stofffachhandel – heute auch über das Internet – verkauft werden. Inspiriert von den großen Schauen in Paris, Mailand, London und New York, entwerfen Designer in der burda Fashion Factory Modelle zum Selbermachen. Mittlerweile bieten die burda Schnittmusterkataloge rund 600 Einzelschnitte in mehreren Kollektionen an, die zweimal jährlich aktualisiert werden.
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== Einzelschnitte ==
== Einzelschnitte ==


Ein Schnittmuster, bei dem sämtliche Schnittteile nebeneinander auf dem Bogen angeordnet sind, nennt man auch Einzel- oder Fertigschnitt. Die einzelnen Teile können so in jeder Größe einfach ausgeschnitten werden. Bei burda besteht jedes „Schnittpaket“ aus Schnittbogen, Nähanleitung und Modellbild. Zeichnungen und Step-by-Step-Anleitung erleichtern zusätzlich das Nähen des Wunschmodells.
Ein Schnittmuster, bei dem sämtliche Schnittteile nebeneinander auf dem Bogen angeordnet sind, nennt man auch Einzel- oder Fertigschnitt. Die einzelnen Teile können so in jeder Größe einfach ausgeschnitten werden. Bei burda besteht jedes „Schnittpaket“ aus Schnittbogen, Nähanleitung und Modellbild. Zeichnungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen erleichtern zusätzlich das Nähen des Wunschmodells.


== Schnittmusterbogen ==
== Schnittmusterbogen ==
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* [http://www.aenneburda.de Aenne Burda - Ein Leben für die Mode], offizielle Homepage
* [http://www.aenneburda.de Aenne Burda - Ein Leben für die Mode], offizielle Homepage
* [http://www.naehen-schneidern.de/ Verflixt&Zugenäht - praktische Nähtipps und Schnittmuster]
* [http://www.naehen-schneidern.de/ Verflixt&Zugenäht - praktische Nähtipps und Schnittmuster]
*[http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/geschichte/Geschichte;art15504,2417301 „Einigkeit und Recht und Burda“], Tagesspiegel, 9. November 2007, Reportage

== Quellen ==
<references/>


[[Kategorie:Textilindustrie]]
[[Kategorie:Textilindustrie]]

Version vom 9. November 2007, 21:51 Uhr

Als Schnittmuster bezeichnet man die Papiervorlagen (Schnittteile) eines Modells, nach denen der Stoff zugeschnitten wird. Bei burda Moden werden alle Schnitte in mehreren Größen angeboten. Das Schnittmuster (zweidimensional) stellt ein Kleidungsstück (dreidimensional) in Einzelteile zerlegt dar.

Geschichte und Entwicklung

Schnittmusterbögen sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt, der US-amerikanische Unternehmer Ebenezer Butterick[1] erfand die Schnittmusterbögen 1863.[2] Durch Aenne Burdas Zeitschrift burda Moden eroberte sich diese Methode sie ihren Platz auch in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. 1949 gründete die Verlegerin ihren Modeverlag in Offenburg, der mit der ersten Ausgabe von burda Moden Geschichte schrieb. Aenne Burda fügte dem Heft Schnittmuster auf Papierbogen bei, nach denen erstmals Modelle zu Hause nachgeschneidert werden konnten. Während die in anderen Zeitschriften präsentierte Mode zum Kaufen war und für die meisten Leserinnen unerschwinglich blieb, konnte die bei burda gezeigte Kleidung jetzt individuell und passgenau sehr preiswert selbst genäht werden.

Schon 1952 erweiterte der Verlag seinen bisher einzigen Vertriebsweg über die Zeitschriftenhändler und begann mit der Produktion von Einzelschnittmustern, die hauptsächlich über den Stofffachhandel – heute auch über das Internet – verkauft werden. Inspiriert von den großen Schauen in Paris, Mailand, London und New York, entwerfen Designer in der burda Fashion Factory Modelle zum Selbermachen. Mittlerweile bieten die burda Schnittmusterkataloge rund 600 Einzelschnitte in mehreren Kollektionen an, die zweimal jährlich aktualisiert werden.

Einzelschnitte

Ein Schnittmuster, bei dem sämtliche Schnittteile nebeneinander auf dem Bogen angeordnet sind, nennt man auch Einzel- oder Fertigschnitt. Die einzelnen Teile können so in jeder Größe einfach ausgeschnitten werden. Bei burda besteht jedes „Schnittpaket“ aus Schnittbogen, Nähanleitung und Modellbild. Zeichnungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen erleichtern zusätzlich das Nähen des Wunschmodells.

Schnittmusterbogen

Auf den Schnittmusterbogen (in burda Modemagazin z. B. sind das zwei Doppelbogen à 1,50 x 1,17 m) werden alle Schnitte eines Hefts abgebildet. Um alles unterzubekommen, werden die Bogen beidseitig bedruckt und die Schnittteile so platzsparend wie möglich angeordnet. Dabei überschneiden sich die einzelnen Teile, weshalb man sie nicht einfach ausschneiden kann. Um ein bestimmtes Modell zu nähen, wird der entsprechende Schnitt mit speziellem Kopierpapier „abgepaust“ oder auf Seidenpapier durchgezeichnet. Auf jeder Schnittbogenseite sind die Schnittteile für vier Modelle. Jedes Modell hat seine eigene Farbe. Ein System von speziellen Konturlinien (Größenlinien), Nummern und Farben hilft beim Abpausen.

Weblinks

Quellen

  1. Ebenezer Butterick, engl. Wikipedia
  2. „Einigkeit und Recht und Burda“, Tagesspiegel, 9. November 2007