„Maurice Béjart“ – Versionsunterschied

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*[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,518953,00.html „Choreograf Maurice Béjart gestorben“], [[Spiegel Online]], 22. November 2007


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Version vom 22. November 2007, 16:45 Uhr

Datei:Bejart 1984.jpg
Maurice Béjart (1984)

Maurice Béjart, (* 1. Januar 1927 in Marseille; † 22. November 2007 in Lausanne) war ein französischer Balletttänzer und Choreograf.

Biografie

Ausbildung und frühe Jahre

Béjart wird als Maurice-Jean Berger, Sohn des Philosophen Gaston Berger, in Marseille geboren. Sein öffentliches Debüt als Tänzer hat er im Alter von 14 Jahren an der Opéra National de Paris, wo auch Roland Petit tanzt. Nach seiner Ausbildung tritt er zunächst in Frankreich in Kompanien von Janine Charrat und Roland Petit auf, später im "International Ballet London" und im Cullberg Ballett in Stockholm.

1951 schafft er dort seine erste Choreografie, L'Inconnu (Der Unbekannte). 1955 choreografiert er Symphonie pour un homme seul (Symphonie für einen einsamen Menschen) für seine eigene Kompanie, die Ballets de l'Étoile. Das Stück, dessen Musik von Pierre Henry und Pierre Schaeffer komponiert wurde, trägt ihm öffentliche Anerkennung beim Publikum und der Kritik ein.

Karriere in Brüssel

1960 wird Maurice Huisman, damals Direktor am Théâtre Royal de la Monnaie/Koninklijke Muntschouwburg, für das Béjart die preisgekrönte Choreografie für Le sacre du printemps schafft, auf ihn aufmerksam. Der Choreograf wird an dem Haus fest angestellt und gründet mit Huismans Unterstützung in Brüssel das Ballet du XXe siècle, mit dem er weltweit Tourneen unternimmt. Berühmte Inszenierungen aus dieser Zeit sind u.a. Boléro, berühmt geworden mit Jorge Donn als Solist, Messe pour le temps présent und L'Oiseau de feu (1970).

Umzug nach Lausanne

1987 verlegt der inzwischen zum Islam konvertierte Choreograf den Sitz seiner Kompanie nach Lausanne und benennt sie um in Béjart Ballet Lausanne. Sein Ensemble besteht zu der Zeit aus dreißig Tänzern, mit denen er jedes Jahr ein Stück herausbringt, u.a. Ring um den Ring (1990), Le Mandarin merveilleux (1992), À propos de Schéhérazade (1995), Le Presbytère... (1997) und Enfant-Roi/La Lumière des Eaux (2000).

1998 wird er wegen Plagiats gerichtlich verurteilt. Sein Stück Le Presbytère... enthält eine Szene, die La chute d'Icare (Der Absturz des Ikarus) des belgischen Choreografen Frédéric Flamand entnommen ist. Das Ballet wird bearbeitet und umbenannt in Ballet for Life. Die Filmaufzeichnung dazu erhält 1998 beim Festival Rose d’Or die "Silberne Rose für Kunst & Specials". 1999 wird Béjart mit dem Kyoto-Preis geehrt.

Stil und Einfluss

Béjart hatte und hat einen starken, aber auch polarisierenden Einfluss auf das Ballett, die Kritik und das Publikum. Er pflegt einen eklektischen Stil, der sich aus vielen Richtungen zusammensetzt und neigt zu Pathos, Mystizismus und Heldenverehrung. Mythische Figuren, Götter, Künstler und fremde Kulturen sind Themen seiner Kunst. Einerseits trug er durch diese bildkräftigen, unmittelbar zugänglichen Themen maßgeblich dazu bei, dass das Ballett ein breiteres Publikum erreichte. Andererseits werfen seine Kritiker ihm einen neo-klassizistischen Stil vor, der von vielen Insidern der Tanzszene als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird.

Lehrtätigkeit

École Mudra

Béjart war sehr erfolg- und einflussreich als Lehrer. Schon Jorge Donn war durch die Zusammenarbeit mit ihm zum Star geworden. 1970 gründet Béjart die École Mudra in Brüssel, um junge Talente in der Tanzkunst zu unterrichten. Aus dieser Schule, die bis 1988 besteht, gehen eine ganze Reihe von Tänzern und Choreografen hervor, die die weitere Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes in Europa beeinflussen, unter ihnen Maguy Marin, Anne Teresa De Keersmaeker und Enzo Cosimi. 1977 gründet er in Dakar die École Mudra Afrique, die bis 1985 besteht.

École Rudra

1992, nach seinem Umzug nach Lausanne, gründet Béjart dort das École-atelier Rudra, das seitdem eine der angesehensten Ausbildungsstätten in der Welt des klassischen Tanzes ist. Sein Ensemble besteht zur Zeit aus etwa 40 Tänzern, die insgesamt 120 Aufführungen im Jahr bewältigen.

Wichtige Werke

  • 1955: Symphonie pour un homme seul (Symphonie für einen einsamen Menschen, Paris)
  • 1957: Sonate à trois (Triosonate, Essen)
  • 1958: Orphée (Orpheus, Lüttich)
  • 1959: Le sacre du printemps (Brüssel)
  • 1961: Boléro (Brüssel)
  • 1964: IXe Symphonie (Brüssel)
  • 1966: Roméo et Juliette (Romeo und Julia, Brüssel)
  • 1967: Messe pour le temps présent (Messe für die Gegenwart, Avignon)
  • 1968: Bhakti (Avignon)
  • 1972: Nijinski, clown de Dieu (Nijinsky, Clown Gottes, Brüssel)
  • 1975: Pli selon pli (Falte für Falte, Brüssel)
  • 1975: Notre Faust (Brüssel)
  • 1977: Petrouchka (Brüssel)
  • 1980: Eros Thanatos (Athen)
  • 1982: Wien, Wien, nur du allein (Brüssel)
  • 1983: Messe pour le temps futur (Messe für die Zukunft, Brüssel)
  • 1987: Souvenir de Léningrad (Lausanne)
  • 1988: Piaf (Tokio)
  • 1989: 1789... et nous (1789 ... und wir, Paris)
  • 1990: Pyramide (Kairo)
  • 1991: Tod in Wien (Wien)
  • 1992: La Nuit (Die Nacht, Lausanne)
  • 1993: M (Tokio)
  • 1995: À propos de Shéhérazade (Über Scheherazade, Berlin)
  • 1997: Le Presbytère n'a rien perdu de son charme, ni le jardin de son éclat (Das Pfarrhaus, Paris)
  • 1999: La Route de la soie (Die Seidenstraße, Lausanne)
  • 2000: Enfant-roi (Kind-König, Versailles)
  • 2001: Tangos (Genua)
  • 2001: Manos (Lausanne)
  • 2002: Mère Teresa et les enfants du monde (Mutter Theresa und die Kinder der Welt)
  • 2003: Ciao Federico, eine Hommage an Federico Fellini
  • 2006: L'amour de la danse (Die Liebe zum Tanz)
  • 2006: Zarathoustra

Siehe auch

Weblinks

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