„Gisela Werler“ – Versionsunterschied

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'''Gisela Werler''' (* [[18. August]] [[1934]] in [[Hamburg-Altona]]; † [[November]] [[2003]]) gilt als erste [[Bankraub|Bankräuberin]] [[Deutschland]]s <ref>http://www.abendblatt.de/daten/2007/06/18/757160.html</ref>.
'''Gisela Werler''' (* [[18. August]] [[1934]] in [[Hamburg-Altona]]; † [[November]] [[2003]] in Hamburg) gilt als erste [[Bankraub|Bankräuberin]] [[Deutschland]]s <ref>http://www.abendblatt.de/daten/2007/06/18/757160.html</ref>.


== Leben ==
Gisela Werler wurde als älteste von drei Töchtern eines Bauschlossers in Hamburg-Altona geboren. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und musste nach dem Abschluss der [[Volksschule]] zum Haushalt der Familie beitragen. Noch im Alter von 30 Jahren lebte sie bei ihren Eltern. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete sie als Hilfsarbeiterin in einer Tapetenfabrik.

Gisela Werler wurde als älteste von drei Töchtern eines Bauschlossers in Hamburg-Altona geboren. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und musste nach dem Abschluss der [[Volksschule]] zum Haushalt der Familie beitragen. Noch im Alter von 30 Jahren lebte sie bei ihren Eltern. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete sie als Hilfsarbeiterin in einer Tapetenfabrik.

Später war sie 31 Jahre lang mit ihrem früheren Komplizen Peter Werler verheiratet. Gisela Werler starb 2003 in Hamburg, wo sie bis zuletzt in einfachen Verhältnissen lebte.<ref name="einestages">http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/893/mit_schirm_charme_und_pistole.html</ref>

== Banküberfälle ==


Ein Bekannter Giselas, [[Hugo Warncke]], benötigte für die Beute eines Bankraubs, den er zusammen mit dem [[Taxi]]unternehmer [[Peter Werler]] ausübte, ein Versteck - dieses sollte der Schlafzimmerschrank der jungen Frau sein.
Ein Bekannter Giselas, [[Hugo Warncke]], benötigte für die Beute eines Bankraubs, den er zusammen mit dem [[Taxi]]unternehmer [[Peter Werler]] ausübte, ein Versteck - dieses sollte der Schlafzimmerschrank der jungen Frau sein.


Am 29. Juli 1965 überfiel sie schließlich alleine die Filiale Elbgaustraße der Hamburger [[Volksbank]]. Hierbei erbeutete sie 3100 [[D-Mark|DM]], geriet aber bundesweit als erste weibliche Bankräuberin in die Schlagzeilen und wurde als '''Banklady''' bekannt. Zusammen mit ihrem späteren Ehemann verübte sie insgesamt 19 [[Banküberfall|Banküberfälle]].
Am 29. Juli 1965 überfiel sie schließlich alleine die Filiale Elbgaustraße der Hamburger [[Volksbank]]. Hierbei erbeutete sie 3100 [[D-Mark|DM]], geriet aber bundesweit als erste weibliche Bankräuberin in die Schlagzeilen und wurde als '''Banklady''' bekannt. Zusammen mit ihrem späteren Ehemann Peter Werler verübte sie insgesamt 19 [[Banküberfall|Banküberfälle]].


Am 15. Dezember 1967 wurden sie und ihre Komplizen von der Polizei gefasst, nachdem sie versuchten, eine Bank in [[Bad Segeberg]] auszurauben. Die vier Angestellten, welche sich zu der Zeit in der Filiale aufhielten, wehrten sich jedoch unerwarteter Weise und verfolgten die flüchtenden Täter. Hierbei wurden alle vier Angestellte von Peter Werler angeschossen.
Am 15. Dezember 1967 wurden sie und ihre Komplizen von der Polizei gefasst, nachdem sie versuchten, eine Bank in [[Bad Segeberg]] auszurauben. Die vier Angestellten, welche sich zu der Zeit in der Filiale aufhielten, wehrten sich jedoch unerwarteter Weise und verfolgten die flüchtenden Täter. Hierbei wurden alle vier Angestellte von Peter Werler angeschossen.


Am 27. Dezember 1968 begann der Prozess gegen die Bankladybande. Gisela Werler wurde zu 9 1/2 Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis heiratete sie ihren früheren Komplizen Peter, mit dem sie 31 Jahre verheiratet war.
Am 27. Dezember 1968 begann der Prozess gegen die Bankladybande. Während ihr Komplize Peter Werler zu dreizehneinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, waren es im Fall Gisela Werler nur neuneinhalb Jahre, da sie glaubhaft machen konnte, nur aus Liebe zu ihrem Freund gehandelt zu haben.<ref name="einestages"/> Im Gefängnis heiratete sie Peter Werler, mit dem sie 31 Jahre verheiratet war.

Peter Werler überfiel nach seiner Haftentlassung im Dezember 1985 erneut eine Bank, die Elmshorner Bank für Gemeinwirtschaft. Vor Gericht sagte er aus, dass er sich auf diese Weise seine Altersversorgung sichern wollte. Dabei konnte seiner Frau Gisela Werler eine Tatbeteiligung nie nachgewiesen werden.<ref name="einestages"/>

== Verfilmung ==


Gisela Werlers Tagebuch wurde von [[Manfred Uhlig]] verfilmt. Im Rahmen der Miniserie „Geld her!“ wurde dieser Film in der [[ARD]] als Folge ''Die Banklady'' ausgestrahlt. Seit Oktober 2007 zeigt das [[Volkskunde Museum Schleswig]] die Sonderausstellung ''Die Banklady - Überfall! Würden Sie bitte alles Geld einpacken?'', in der die originalen Waffen, Maskierungen und Ausstattungsstücke der Bankräuber sowie Zeitzeugeninterviews präsentiert werden.
Gisela Werlers Tagebuch wurde von [[Manfred Uhlig]] verfilmt. Im Rahmen der Miniserie „Geld her!“ wurde dieser Film in der [[ARD]] als Folge ''Die Banklady'' ausgestrahlt. Seit Oktober 2007 zeigt das [[Volkskunde Museum Schleswig]] die Sonderausstellung ''Die Banklady - Überfall! Würden Sie bitte alles Geld einpacken?'', in der die originalen Waffen, Maskierungen und Ausstattungsstücke der Bankräuber sowie Zeitzeugeninterviews präsentiert werden.

Version vom 15. Dezember 2007, 13:14 Uhr

Gisela Werler (* 18. August 1934 in Hamburg-Altona; † November 2003 in Hamburg) gilt als erste Bankräuberin Deutschlands [1].

Leben

Gisela Werler wurde als älteste von drei Töchtern eines Bauschlossers in Hamburg-Altona geboren. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und musste nach dem Abschluss der Volksschule zum Haushalt der Familie beitragen. Noch im Alter von 30 Jahren lebte sie bei ihren Eltern. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete sie als Hilfsarbeiterin in einer Tapetenfabrik.

Später war sie 31 Jahre lang mit ihrem früheren Komplizen Peter Werler verheiratet. Gisela Werler starb 2003 in Hamburg, wo sie bis zuletzt in einfachen Verhältnissen lebte.[2]

Banküberfälle

Ein Bekannter Giselas, Hugo Warncke, benötigte für die Beute eines Bankraubs, den er zusammen mit dem Taxiunternehmer Peter Werler ausübte, ein Versteck - dieses sollte der Schlafzimmerschrank der jungen Frau sein.

Am 29. Juli 1965 überfiel sie schließlich alleine die Filiale Elbgaustraße der Hamburger Volksbank. Hierbei erbeutete sie 3100 DM, geriet aber bundesweit als erste weibliche Bankräuberin in die Schlagzeilen und wurde als Banklady bekannt. Zusammen mit ihrem späteren Ehemann Peter Werler verübte sie insgesamt 19 Banküberfälle.

Am 15. Dezember 1967 wurden sie und ihre Komplizen von der Polizei gefasst, nachdem sie versuchten, eine Bank in Bad Segeberg auszurauben. Die vier Angestellten, welche sich zu der Zeit in der Filiale aufhielten, wehrten sich jedoch unerwarteter Weise und verfolgten die flüchtenden Täter. Hierbei wurden alle vier Angestellte von Peter Werler angeschossen.

Am 27. Dezember 1968 begann der Prozess gegen die Bankladybande. Während ihr Komplize Peter Werler zu dreizehneinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, waren es im Fall Gisela Werler nur neuneinhalb Jahre, da sie glaubhaft machen konnte, nur aus Liebe zu ihrem Freund gehandelt zu haben.[2] Im Gefängnis heiratete sie Peter Werler, mit dem sie 31 Jahre verheiratet war.

Peter Werler überfiel nach seiner Haftentlassung im Dezember 1985 erneut eine Bank, die Elmshorner Bank für Gemeinwirtschaft. Vor Gericht sagte er aus, dass er sich auf diese Weise seine Altersversorgung sichern wollte. Dabei konnte seiner Frau Gisela Werler eine Tatbeteiligung nie nachgewiesen werden.[2]

Verfilmung

Gisela Werlers Tagebuch wurde von Manfred Uhlig verfilmt. Im Rahmen der Miniserie „Geld her!“ wurde dieser Film in der ARD als Folge Die Banklady ausgestrahlt. Seit Oktober 2007 zeigt das Volkskunde Museum Schleswig die Sonderausstellung Die Banklady - Überfall! Würden Sie bitte alles Geld einpacken?, in der die originalen Waffen, Maskierungen und Ausstattungsstücke der Bankräuber sowie Zeitzeugeninterviews präsentiert werden.

Quellen

  1. http://www.abendblatt.de/daten/2007/06/18/757160.html
  2. a b c http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/893/mit_schirm_charme_und_pistole.html

Weblinks