„Antonio Fazio“ – Versionsunterschied

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→‎Kritik: Die Übernahme der BNL durch Unipol ist im Zuge des Bestechungsskandals um Fazio gescheitert. BNL ist heute Bestandteil der BNP Paribas Gruppe.
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'''Antonio Fazio''' (* [[11. Oktober]] [[1936]] in [[Alvito]], [[Provinz Frosinone]]) ist der ehemalige Präsident der [[Italien|italienischen]] Notenbank [[Banca d'Italia]]. Er wurde 1993 auf Lebenszeit für diesen Posten ernannt und galt als einer der mächtigsten Männer Italiens. Am [[19. Dezember]] [[2005]] gab er seinen Rücktritt bekannt.
'''Antonio Fazio''' (* [[11. Oktober]] [[1936]] in [[Alvito]], [[Provinz Frosinone]]) ist der ehemalige Präsident der [[Italien|italienischen]] Notenbank [[Banca d'Italia]]. Er wurde 1993 auf Lebenszeit für diesen Posten ernannt und galt als einer der mächtigsten Männer Italiens. Am [[19. Dezember]] [[2005]] musste er im Zuge eines Bestechungsskandals und wegen Amtsmissbrauchs zurücktreten.


== Kritik ==
== Kritik ==
Fazio war als Zentralbankschef sehr umstritten. Er stand massiv in der Kritik, als tausende italiensche Kleinsparer durch die betrügerischen Konkurse von Cirio und [[Parmalat]] sowie durch den Staatsbankrott von [[Argentinien-Krise#Kapitalflucht.2C_Bankenchaos_und_Abwertung_.28November_2001_bis_April_2002.29|Argentinien]] insgesamt mehrere Milliarden Euro verloren. Unter Beschuss geriet er vor allem aber, als er versuchte, den kriselnden italienischen Bankenmarkt gegen Übernahmen von ausländischen Konkurrenten abzuschotten und so die Übernahme der [[Banca Antonveneta]] durch die [[ABN Amro]] und der [[Banca Nazionale del Lavoro]] durch die spanische [[Banco Bilbao Vizcaya Argentaria]] (BBVA) zu verhindern. Dabei ermunterte und unterstützte er, unter Missbrauch seiner Position, die beiden wesentlich kleineren Institute Banca Popolare di Lodi und Unipol, als [[Weißer Ritter|Weiße Ritter]] aufzutreten. <ref> [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,391314,00.html Spiegel online: Italiens Notenbankchef tritt zurück] </ref>Daraus ist ein weitverzweigter Bankenskandal aufgeflogen, der zur Verhaftung mehrerer involvierter Personen führte, darunter Gianpiero Fiorani (ehemaliger Chef der Banca Popolare di Lodi), Giovanni Consorte (ehemaliger Chef von Unipol) sowie Emilio Gnutti, Danilo Coppola und Stefano Ricucci (Financiers mit Geldmitteln ungeklärter Herkunft). <ref>[http://www.zeit.de/2006/03/Vier_Freunde_das_sind_wir?page=1 Die Zeit online: Vier Freunde, das sind wir]</ref>
Fazio wurde mehrmals aufgefordert zurückzutreten. Auch Mitglieder der italienischen Regierung einschließlich [[Silvio Berlusconi]] haben ihn dazu aufgefordert. Selbst die Mitarbeiter seiner Bank streikten gegen ihn.

Hauptgrund dafür ist, dass Fazio versucht, den italienischen Bankenmarkt gegen Übernahmen von ausländischen Konkurrenten abzuschotten. Er hat versucht, die Übernahme der [[Banca Antonveneta]] durch die [[ABN Amro]] und der [[Banca Nazionale del Lavoro]] durch die spanische [[Banco Bilbao Vizcaya Argentaria]] (BBVA) zu verhindern, indem er italienische Unternehmen ermutigte, auch für die beiden italienischen Banken zu bieten, und sie dabei unterstützte.

==Quellen==
<references/>


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Version vom 9. Januar 2008, 02:35 Uhr

Antonio Fazio (* 11. Oktober 1936 in Alvito, Provinz Frosinone) ist der ehemalige Präsident der italienischen Notenbank Banca d'Italia. Er wurde 1993 auf Lebenszeit für diesen Posten ernannt und galt als einer der mächtigsten Männer Italiens. Am 19. Dezember 2005 musste er im Zuge eines Bestechungsskandals und wegen Amtsmissbrauchs zurücktreten.

Kritik

Fazio war als Zentralbankschef sehr umstritten. Er stand massiv in der Kritik, als tausende italiensche Kleinsparer durch die betrügerischen Konkurse von Cirio und Parmalat sowie durch den Staatsbankrott von Argentinien insgesamt mehrere Milliarden Euro verloren. Unter Beschuss geriet er vor allem aber, als er versuchte, den kriselnden italienischen Bankenmarkt gegen Übernahmen von ausländischen Konkurrenten abzuschotten und so die Übernahme der Banca Antonveneta durch die ABN Amro und der Banca Nazionale del Lavoro durch die spanische Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) zu verhindern. Dabei ermunterte und unterstützte er, unter Missbrauch seiner Position, die beiden wesentlich kleineren Institute Banca Popolare di Lodi und Unipol, als Weiße Ritter aufzutreten. [1]Daraus ist ein weitverzweigter Bankenskandal aufgeflogen, der zur Verhaftung mehrerer involvierter Personen führte, darunter Gianpiero Fiorani (ehemaliger Chef der Banca Popolare di Lodi), Giovanni Consorte (ehemaliger Chef von Unipol) sowie Emilio Gnutti, Danilo Coppola und Stefano Ricucci (Financiers mit Geldmitteln ungeklärter Herkunft). [2]


Quellen

  1. Spiegel online: Italiens Notenbankchef tritt zurück
  2. Die Zeit online: Vier Freunde, das sind wir

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