„Osttruppen“ – Versionsunterschied

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Die Angehörigen der Osttruppen, die bei Kriegsende in alliierte Kriegsgefangenschaft gerieten, wurden in der Regel in die Sowjetunion zurückgeschafft, wo sie wegen Kollaboration zu Lagerhaft oder sogar zum Tod verurteilt wurden.
Die Angehörigen der Osttruppen, die bei Kriegsende in alliierte Kriegsgefangenschaft gerieten, wurden in der Regel in die Sowjetunion zurückgeschafft, wo sie wegen Kollaboration zu Lagerhaft oder sogar zum Tod verurteilt wurden.

== Literatur ==
*Rolf-Dieter Müller: ''An der Seite der Wehrmacht. Hitlers ausländische Helfer beim "Kreuzzug gegen den Bolschewismus" 1941-1945'', Christoph Links Verlag, Berlin 2007, ISBN 9783861534488
;Renzensionen
*Lutz Mäurer: [http://www.bundestag.de/dasparlament/2007/40-41/PolitischesBuch/17367190.html ''Belächelt und verachtet in die Katastrophe, Zweiter Weltkrieg, Hitlers Verbündete im Kampf gegen die Sowjetunion - ein kaum aufgearbeitetes Thema''], [[Aus Politik und Zeitgeschichte]], Ausgabe 40-41 2007
*Rüdiger von Dehn (Bergische Universität Wuppertal): [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2008-1-024.pdf ''R.-D. Müller: An der Seite der Wehrmacht''] (PDF), In: H-Soz-u-Kult 10. Januar 2008

== Weblinks ==
*[http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/761/auslaender_rein.html ''Ausländer rein!''], einestages, Zeitgeschichte auf SpiegelOnline, 17. November 2007


[[Kategorie:Wehrmacht]]
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Version vom 29. Januar 2008, 14:40 Uhr

Osttruppen waren Einheiten der deutschen Wehrmacht im Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945, die ab Herbst 1941 aus sowjetischen Kriegsgefangenen und Freiwilligen aus den deutsch-besetzten Gebieten der Sowjetunion aufgestellt wurden.

Aufgrund der hohen personellen Verluste der Wehrmacht in der Folge des Überfalls auf die Sowjetunion, begann man im Herbst 1941 auf deutscher Seite sowjetische Überläufer als sogenannte „Hilfswillige“ im Bereich der nicht-fechtenden Truppe einzusetzen, um deutsche Soldaten für den Kampfeinsatz freizumachen. In den rückwärtigen Armeegebieten wurden aber auch sogenannte „Schutzmannschaften“ in Zug- und Kompaniestärke aufgestellt, die das Gebiet von versprengten Rotarmisten und Partisanen säubern sollten. Ab März 1942 wurde die Verstärkung auf Bataillonsstärke erlaubt und sogenannten „Ostbataillone“ aufgestellt, die bis zu 950 Mann, davon 36 deutsche Offiziere und Unteroffiziere als Rahmenpersonal, umfassten. Zur Führung dieser Ostbataillone, die sich vor allem aus ethnischen Minderheiten, Turkmenen, Nordkaukasiern, Wolgatataren, Kalmücken, Armeniern, Aserbaidschanern und Georgiern rekrutierten, übernahm der Stab der aufgelösten 162. Infanterie-Division. Daneben existierten weitere Ostbataillone, die von örtlichen Befehlshabern aufgestellt worden waren, in denen Balten, Finnen, Ukrainer, Weißrussen, Griechen und Sibirer dienten. Im Sommer 1942 wurde eine Dienststelle „General der Freiwilligenverbände im OKH“ aufgestellt, die mit der Aufstellung und Ausbildung der Osttruppen und Freiwilligen im Feld- und Ersatzheer befasst war. Dem General der Freiwilligenverbände unterstand das Kommando der Freiwilligenverbände beim Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres. Anfang 1943 existierten 176 Ostbataillone und 38 Ostkompanien mit einer Gesamtstärke von 130.000 – 150.000 Mann, die bis Juni 1943 auf 230.000 – 320.000 Mann anstieg. Bis zur Jahreswende 1943/44 dienten fast 500.000 Osttruppen und Hilfswillige in der Wehrmacht, wovon etwa 370.000 den Osttruppen zuzurechnen waren. Bis Juni 1944 stieg die Anzahl der Ostbataillone auf etwa 200, die größtenteils im Westen und im Mittelmeerraum eingesetzt wurden. Etwa 60 Ostbataillone dienten zum Küstenschutz am Atlantikwall, wo sie meist einzeln den Infanterie-Regimentern bodenständigen Infanterie-Divisionen zugeteilt waren. Weitere sieben Ostbataillone, wie auch die 1. Kosaken-Kavallerie-Division waren dem Oberbefehlshaber Südost auf dem Balkan unterstellt. Aber auch in Italien und in den Reichskommissariaten Ostland und Ukraine wurden die Ostbataillone eingesetzt, darunter auch eine der beiden Divisionen der Osttruppen, die 162. (turk.) Infanterie-Division (Italien).

Bei den Kämpfen in der Normandie zeigten die Ostbataillone nur wenig Einsatzbereitschaft, viele Osttruppen legten die Waffen nieder, einige meuterten sogar und erschossen das deutsche Rahmenpersonal.

Ende 1944 wurde noch eine 2. (Kosaken-)Kavallerie-Division aufgestellt, die zusammen mit der 1. Kosaken-Kavallerie-Division das XV. (Kosaken-)Kavallerie-Korps bildete, das kurz vor Kriegsende noch der Waffen-SS unterstellt wurde.

Die Angehörigen der Osttruppen, die bei Kriegsende in alliierte Kriegsgefangenschaft gerieten, wurden in der Regel in die Sowjetunion zurückgeschafft, wo sie wegen Kollaboration zu Lagerhaft oder sogar zum Tod verurteilt wurden.

Literatur

  • Rolf-Dieter Müller: An der Seite der Wehrmacht. Hitlers ausländische Helfer beim "Kreuzzug gegen den Bolschewismus" 1941-1945, Christoph Links Verlag, Berlin 2007, ISBN 9783861534488
Renzensionen

Weblinks

  • Ausländer rein!, einestages, Zeitgeschichte auf SpiegelOnline, 17. November 2007