„Rameaus Neffe“ – Versionsunterschied

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Das Werk besteht aus einem einzigen Dialog. Rameaus Neffe, die titelgebende Hauptfigur, leidet darunter, nur der Neffe seines
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berühmten Onkels, des großen Musikers, zu sein. Er kritisiert den Kulturbetrieb, zeigt sich zugleich aber abhängig von demselben. Rameaus Neffe ist nur ein Pulcinelle der reichen Gesellschaft, hält sich aber für ein verkanntes Genie. Mit Rameaus Neffe legt Diderot die Seele eines gescheiterten Künstlers offen, überheblich und maßlos in seiner Leidenschaft, zugleich abhängig von der Gunst seiner Gönner. Dem verzweifelten Verächter steht mit dem feinsinnigen Ich-Erzähler ein Philosoph gegenüber. Der illusionslosen Weltbetrachtung des Zynikers begegnet die aufklärerische Menschenliebe des Philosophen. In beiden Figuren können Gedanken Diderots gesehen werden. Diderot wählte gleichsam den Dialog als Gestaltungsform, um auf ungebundene Weise mit kulturkritischen und philosophischen Gedanken spielerisch umzugehen.
berühmten Onkels, des großen Musikers, zu sein. Er kritisiert den Kulturbetrieb, zeigt sich zugleich aber abhängig von demselben. Rameaus Neffe ist nur ein Pulcinelle der reichen Gesellschaft, hält sich aber für ein verkanntes Genie. Mit Rameaus Neffe legt Diderot die Seele eines gescheiterten Künstlers offen, überheblich und maßlos in seiner Leidenschaft, zugleich abhängig von der Gunst seiner Gönner. Dem verzweifelten Verächter steht mit dem feinsinnigen Ich-Erzähler ein Philosoph gegenüber. Der illusionslosen Weltbetrachtung des Zynikers begegnet die aufklärerische Menschenliebe des Philosophen. In beiden Figuren können Gedanken Diderots gesehen werden. Diderot wählte gleichsam den Dialog als Gestaltungsform, um auf ungebundene Weise mit kulturkritischen und philosophischen Gedanken spielerisch umzugehen.

== Weblinks ==
*[http://gutenberg.spiegel.de/diderot/neffe/neffe.xml Deutsche Übersetzung beim Projekt Gutenberg].


[[Kategorie:Philosophisches Werk]]
[[Kategorie:Philosophisches Werk]]

Version vom 8. Februar 2008, 23:55 Uhr

Rameaus Neffe (orig. Le Neveu de Rameau) ist ein Roman von Denis Diderot. Diderot arbeitet von 1761 bis 1774 an dem Werk. Die erste Übersetzung ins Deutsche besorgte Johann Wolfgang von Goethe.

Inhalt

Das Werk besteht aus einem einzigen Dialog. Rameaus Neffe, die titelgebende Hauptfigur, leidet darunter, nur der Neffe seines berühmten Onkels, des großen Musikers, zu sein. Er kritisiert den Kulturbetrieb, zeigt sich zugleich aber abhängig von demselben. Rameaus Neffe ist nur ein Pulcinelle der reichen Gesellschaft, hält sich aber für ein verkanntes Genie. Mit Rameaus Neffe legt Diderot die Seele eines gescheiterten Künstlers offen, überheblich und maßlos in seiner Leidenschaft, zugleich abhängig von der Gunst seiner Gönner. Dem verzweifelten Verächter steht mit dem feinsinnigen Ich-Erzähler ein Philosoph gegenüber. Der illusionslosen Weltbetrachtung des Zynikers begegnet die aufklärerische Menschenliebe des Philosophen. In beiden Figuren können Gedanken Diderots gesehen werden. Diderot wählte gleichsam den Dialog als Gestaltungsform, um auf ungebundene Weise mit kulturkritischen und philosophischen Gedanken spielerisch umzugehen.

Weblinks