„Neuropsychologie“ – Versionsunterschied
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Version vom 20. August 2008, 17:43 Uhr
Die Neuropsychologie ist ein interdisziplinäres Teilgebiet der Psychologie und der Neurowissenschaften. Im engeren Sinne ist die Neuropsychologie ein Teil der biologischen resp. physiologischen Psychologie, die sich mit der Variation physiologischer Prozesse vor allem im zentralen Nervensystem und deren Auswirkungen auf psychische Prozesse beschäftigt.
Aus klassischer experimentalpsychologischer Sicht werden physiologische Eingriffe als unabhängige Variablen betrachtet, die sich daraus ergebenen psychischen Veränderungen sind die abhängigen Variablen.
Die Neuropsychologie ist eine relativ junge Disziplin, wie die wissenschaftliche Psychologie insgesamt. In der Praxis beschäftigt sie sich in erster Linie mit den Folgen zerebraler Traumata und in Tierversuchen gewonnenen Erkenntnissen.
Zu den Subdisziplinen gehören unter anderem die Pharmakopsychologie, die klinische Neuropsychologie und die Neurochemopsychologie.
Ziel der Neuropsychologie ist es, Verhalten und Erleben aufgrund physiologischer Prozesse zu beschreiben (deskriptiv) und zu erklären (postdiktiv). Die Vorgehensweise beruht auf Variationen des Nervensystems sowie deren Darstellung. Eingriffe im Hinblick auf die Struktur werden durch Läsionen; Eingriffe im Hinblick auf die Funktion durch Stimulation und Hemmung (z.B. Pharmaka) durchgeführt. Die Darstellung auf struktureller Ebene erfolgt mittels bildgebender Verfahren (Computertomographie, CT), die der Funktion durch Erfassen der elektrischer Aktivität (Elektroenzephalografie, EEG; Elektrodermale Aktivität, EDA).
Einige bekannte Neuropsychologen:
• Alexander Luria • Franz Joseph Gall • Paul Broca • Carl Wernicke • Korbinian Brodmann
Literatur
- Gauggel, S. & Herrmann, M. (2008). Handbuch der Neuro- und Biopsychologie. Göttingen: Hogrefe Verlag. ISBN 3-801-71910-3
- Georg Goldenberg: Neuropsychologie. Grundlagen, Klinik, Rehabilitation. Verlag Urban & Fischer, München 2002, ISBN 3-437-21172-2
- Wolfgang Hartje, Klaus Poeck (Hrsg.): Klinische Neuropsychologie. Thieme, Stuttgart 2000, ISBN 3-13-624506-7
- Hans-Otto Karnath, Peter Thier (Hrsg.): Neuropsychologie. Springer, Heidelberg 2006, ISBN 3-540-28448-6
- Bryan Kolb, Ian Whishaw: Neuropsychologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1996, ISBN 3-8274-0052-X
- Johann Lehrner u.a. (Hrsg.): Klinische Neuropsychologie. Grundlagen, Diagnostik und Rehabilitation. Springer, Wien 2006, ISBN 3-211-21336-8
- Walter Sturm u.a.: Lehrbuch der Klinischen Psychologie. Grundlagen, Methodik, Diagnostik, Therapie. Swets & Zeitlinger, Lisse 2000, ISBN 90-265-1612-6
Fachzeitschriften
- Zeitschrift für Neuropsychologie, Hans-Huber-Verlag. (1. Jg 1989)
Siehe auch
- Gesellschaft für Neuropsychologie
- Biopsychologie, Hirnforschung,
- Kognitionspsychologie, Wahrnehmungspsychologie
- Neurobiologie, Neurophysiologie, Sinnesphysiologie
- Neurofeedback
- Neurowissenschaft, Hirnforschung
Weblinks
- GNP (Gesellschaft für Neuropsychologie)
- SVNP (Schweizer Vereinigung für Neuropsychologie)
- GNPÖ (Gesellschaft für Neuropsychologie Österreich)
- ESN (Federation of the European Societies of Neuropsychology) (Englisch)
- Neuropsychology Central (Englisch)
- a cup of neuropsychology? (Englisch)
- brainblog (Englisch)
- Elf führende Neurowissenschaftler über Gegenwart und Zukunft der Hirnforschung
- Umfangreiche Sammlung annotierter Links zur Neuropsychologie aus dem PsychLinker des ZPID