„Pau (Aachen)“ – Versionsunterschied

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Version vom 11. Mai 2009, 15:55 Uhr

historische Karte Aachens mit Bachverläufen

Die Pau (auch Paubach genannt) ist einer der Bäche, die durch die historische Altstadt von Aachen fließen. Sie gehört zum Bachsystem der Wurm, die den Aachener Talkessel entwässert.

Geschichte

Die Pau entspringt im Aachener Stadtwald am Ronheider Berg und fließt von dort in Richtung Hangeweiher.Schon zur Römerzeit wurde sie oberhalb des Hangeweihers aus ihrem natürlichen Verlauf abgeleitet. Im Mittelalter diente dieser künstliche Bach vor allem der Trink- und Brauchwasserversorgung der Stadt Aachen und zum Antrieb von Mühlen. Lediglich eine geringe Wassermenge verblieb in dem ursprünglichen Bachbett und bildete den Bach Paunell (kleine Pau).

Der mittelalterliche künstliche Bachverlauf der Pau führte oberhalb des Hangeweihers vorbei entlang des Höhenzugs, der sich von Südwesten her bis zum Marktplatz erstreckt. Entlang der Weberstraße floss die Pau zur äußeren Stadtmauer, die sie nahe beim Rostor durchfloss. Von da aus führte der Verlauf entlang der Stromgasse und der Jakobstraße zur Klappergasse. Dort ist in einem archäologischen Fenster noch ein Teil der Blausteinrinne zu sehen, durch die der Bach floss.

Entlang Klappergasse, Rennweg und Fischmarkt ging es dann zur Marschierstraße und entlang dieser zum Marschiermitteltor, einem Tor der inneren Stadtmauer. In der Klappergasse, wo die Pau ihr größtes Gefälle hatte, stand die Brudermühle, die von dem Pauwasser angetrieben wurde, an der Elisabethstraße eine weitere Mühle, die Heppionsmühle. Im Rennweg sind einige der Deckplatten, mit denen der Paukanal ursprünglich abgedeckt war, bei Straßenarbeiten ausgegraben worden und dienen jetzt als Pflasterung des Gehwegs.

Am Marschiermitteltor wurde ein Teil des Pauwassers verwendet, um den Stadtgraben zu füllen. Dieser Teil des Pauwassers floss am Ursulinertor wieder aus dem Stadtgraben ab entlang der Adalbertstraße und vereinigte sich dort mit der Paunell.

Der andere Teil des Pauwassers wurde etwas oberhalb des Marschiermitteltores abgeleitet und floss kanalisiert weiter, zuerst ein Stück die Elisabethstraße entlang, dann auf die Stadtmauer zu. Der Kanal überquerte in einer Steinrinne zwischen Marschiermitteltor und Harduinstor den Stadtgraben und in der Wirichsbongardstraße die Paunell. In der Nähe des Kaiserplatzes vereinigte sich die Pau mit dem Johannisbach, der inzwischen auch das Wasser der Paunell aufgenommen hatte. Nördlich des Kaiserplatzes verließen die drei vereinigten Bäche die mittelalterliche Stadt durch den Wasserturm.

Bei der Belagerung Aachens 1248, als die äußere Stadtmauer noch nicht begonnen war, ließ Wilhelm von Holland Johannisbach, Pau und Paunell stauen und überflutete dadurch einen Großteil des Stadtgebiets, um Aachen zur Aufgabe zu zwingen.

Heutiger Verlauf

Heute hat die Pau keinen von der Paunell getrennten Verlauf mehr, sondern wird vom Hangeweiher aus gemeinsam mit ihr unterirdisch durch die Stadt geleitet. Unter der Peterstraße vereinigen sich Pau/Paunell mit dem Johannisbach, um kurz darauf in die Wurm zu münden. Die Wurm tritt am Europaplatz wieder an die Oberfläche.

Literatur

folgt

  • Der Johannisbach. (html mit Karte, die auch den historischen und heutigen Verlauf der Pau zeigt) In: Die Aachener Bäche. Ökologie-Zentrum Aachen e.V., abgerufen am 10. Mai 2009.
  • Jule Klieser: Am Hangeweiher sickert sie ab. (html) Aachener Nachrichten Online, 28. Dezember 2008, abgerufen am 10. Mai 2009.