„Paunell“ – Versionsunterschied

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Version vom 11. Mai 2009, 17:48 Uhr

historische Karte Aachens mit Bachverläufen

Die Paunell (kleine Pau, auch Paunelle, Pounell oder Ponell genannt) ist einer der Bäche, die durch die Altstadt von Aachen fließen. Sie gehört zum Bachsystem der Wurm, die den Aachener Talkessel entwässert.

Ursprung

Die meisten Stadthistoriker nehmen an, dass das Wasser der Paunell der Teil des Wassers des Paubachs ist, der nicht zur Wasser- und Energieversorgung der mittelalterlichen Stadt in künstlichen Kanälen abgeleitet wurde. Es wird daher vermutet, dass der Verlauf der Paunell dem ursprünglichen Verlauf der Pau vor deren Kanalisierung entspricht. Einzelne Autoren gehen dagegen davon aus, dass Pau und Paunell bereits ursprünglich voneinander unabhängige Bäche waren.

Geschichte

Vom Hangeweiher aus floss die Paunell ungefähr entlang Goethe- und Mozartstraße zur äußeren Stadtmauer. Dort trat sie unter dem Großen Pounellenturm hindurch in die mittelalterliche Stadt ein. Der Verlauf ging weiter entlang der Karmeliterstraße (früher Pounellengasse genannt) und einem Teil der Franzstraße. Dann bog sie ab und lief parallel zum inneren Mauerring hinter dem Theater vorbei zur Wirichsbongardstraße, wo sie von der Pau überquert wurde, und weiter zur Adalbertstraße. Dort nahm sie das Wasser auf, das von der Pau durch den Stadtgraben geleitet wurde. An der Stelle des heutigen Willy-Brandt-Platzes vereinigte sie sich mit dem Johannisbach, etwas weiter zum Kaiserplatz hin mit der Pau. Nördlich des Kaiserplatzes verließen die drei vereinigten Bäche die mittelalterliche Stadt durch den Wasserturm und mündeten kurz danach in die Wurm.

Im Gegensatz zu Pau und Johannisbach floss die Paunell also nicht durch die innere Stadt, die durch den inneren Mauerring umgeben war. Dadurch, durch ihre geringere Wassermenge und und durch ihr geringeres Gefälle war ihre Bedeutung für die mittelalterliche Stadt geringer als die der beiden anderen Bäche. Aber auch an ihr standen drei Mühlen, die Schleifmühle an der Goethestraße, die Pulvermühle an der Mozartstraße zwischen Beethovenstraße und Boxgraben und die Kupfermühle an der Karmeliterstraße.

Bei der Belagerung Aachens 1248, als die äußere Stadtmauer noch nicht begonnen war, ließ Wilhelm von Holland Johannisbach, Pau und Paunell stauen und überflutete dadurch einen Großteil des Stadtgebiets, um Aachen zur Aufgabe zu zwingen.

Heutiger Verlauf

Die Paunell verläuft heute vom Hangeweiher aus gemeinsam mit der Pau unterirdisch kanalisiert durch die Stadt. Der gemeinsame kanal folgt dabei bis zur Franzstraße in etwa dem historischen Verlauf der Paunell, wird dann aber die Franzstraße ganz hinuntergeführt und verläuft entlang Kapuzinergraben und Friedrich-Wilhelm-Platz zur Peterstraße. Unter der Peterstraße vereinigen sich Pau/Paunell mit dem Johannisbach, um kurz darauf in die Wurm zu münden. Die Wurm tritt am Europaplatz wieder an die Oberfläche.

Literatur

  • Jule Klieser: Am Hangeweiher sickert sie ab. (html) Aachener Nachrichten Online, 28. Dezember 2008, abgerufen am 10. Mai 2009.
  • Der Johannisbach. (html mit Karte, die auch den historischen und heutigen Verlauf der Paunell zeigt) In: Die Aachener Bäche. Ökologie-Zentrum Aachen e.V., abgerufen am 10. Mai 2009.