„Artesischer Brunnen“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Artesian Well DE.png|miniatur|hochkant=1.5||Prinzip eines artesischen Brunnens]]
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[[Datei:Grube Messel fg15.jpg|miniatur|Artesischer Brunnen in der [[Grube Messel]] bei Darmstadt]]

Ein '''artesischer Brunnen''' (benannt nach der französischen Landschaft [[Artois]], in der 1126 zum ersten Mal eine solche Anlage geschaffen wurde) ist ein [[Brunnen]] in einer [[Senke (Geographie)|Senke]], in der das [[Grundwasser]] unter einem gewissen Druck steht. Dieser Druck (hydraulisches Potential) ist so hoch, dass das Wasser von selbst, d.&nbsp;h. ohne Pumpen, bis zur Erdoberfläche oder höher aufsteigt. Ein artesischer Brunnen ist immer künstlich, d.&nbsp;h. durch eine Bohrung oder durch einen Schacht angelegt. Zum natürlichen Austritt von unter Druck stehendem Grundwasser siehe [[artesische Quelle]].

Voraussetzung für einen artesischen Brunnen ist ''gespanntes Grundwasser''. Solches ist vorhanden, wenn eine wasserführende Gesteinsschicht (ein [[Grundwasserleiter]]) durch eine wasserundurchlässige Gesteinsschicht nach oben abgedichtet wird und gleichzeitig die großräumige geologische Struktur des Grundwasserleiters den Aufbau von hydrostatischem Druck ermöglicht (z.&nbsp;B. in einer schüsselförmigen Senke oder zwischen schräg abfallenden Gesteinsschichten). Bohrt oder gräbt man einen Grundwasserleiter mit gespanntem Grundwasser an, steigt das Grundwasser nach dem Prinzip der [[Kommunizierende Röhren|kommunizierenden Gefäße]] im Bohrloch bzw. im Schacht maximal bis zur Höhe der freien (ungespannten) Grundwasseroberfläche in der wasserführenden Schicht. Liegt dieses Niveau höher als die Erdoberfläche am Brunnen, spritzt das Grundwasser unter Druck aus dem Untergrund nach oben. Artesische Brunnen sind daher nur in Landschaftssenken möglich.

Sinkt die freie Grundwasseroberfläche in der wasserführenden Schicht aufgrund der Wasserförderung ab (ist also die Wasserentnahme höher als die Grundwasserneubildung), lässt der Druck des artesischen Brunnens nach.
In Deutschland gibt es u.&nbsp;a. [[Artesischer Brunnen (Dresden)|in Dresden einen artesischen Brunnen]]. Auch in der [[Grube Messel]] (nahe [[Darmstadt]]) befindet sich ein solcher, der allerdings nur im Rahmen einer Führung zu sehen ist. Sein Wasser ist [[eisen]]- und [[schwefel]]haltig und hat [[Trinkwasser]]qualität (deshalb scherzhaft „Bad Messeler Heilwasser“).
== Siehe auch ==

* [[artesische Quelle]]
* [[Heronsbrunnen]]

== Weblinks ==
* [http://www.ngiyaw-ebooks.de/ngiyaw/pfennig_18330504/artesische_brunnen.htm ''Artesische Brunnen oder Feuerbrunnen'']. [[Pfennig-Magazin]], Nr. 1 (4. Mai 1833)

[[Kategorie:Brunnenbau]]
[[Kategorie:Artois]]

[[bg:Артезиански води]]
[[ca:Pou artesià]]
[[cs:Artéská voda]]
[[en:Artesian aquifer]]
[[es:Pozo artesiano]]
[[et:Arteesiakaev]]
[[fa:چاه آرتزین]]
[[fr:Puits artésien]]
[[he:באר ארטזית]]
[[hr:Arteški bunar]]
[[io:Artezo-puteo]]
[[it:Pozzo artesiano]]
[[ja:自噴]]
[[kk:Артезиан суы]]
[[lt:Artezinis vanduo]]
[[lv:Artēziskie ūdeņi]]
[[nl:Artesische bron]]
[[no:Artesisk brønn]]
[[pl:Wody artezyjskie]]
[[pt:Poço artesiano]]
[[ru:Артезианские воды]]
[[sk:Artézska voda]]
[[sl:Arteški vodnjak]]
[[sr:Артески бунар]]
[[sv:Artesisk brunn]]
[[th:บ่อน้ำบาดาล]]
[[uk:Артезіанські води]]
[[vls:Artesische brounne]]

Version vom 19. März 2010, 13:31 Uhr

Prinzip eines artesischen Brunnens
Artesischer Brunnen in der Grube Messel bei Darmstadt

Ein artesischer Brunnen (benannt nach der französischen Landschaft Artois, in der 1126 zum ersten Mal eine solche Anlage geschaffen wurde) ist ein Brunnen in einer Senke, in der das Grundwasser unter einem gewissen Druck steht. Dieser Druck (hydraulisches Potential) ist so hoch, dass das Wasser von selbst, d. h. ohne Pumpen, bis zur Erdoberfläche oder höher aufsteigt. Ein artesischer Brunnen ist immer künstlich, d. h. durch eine Bohrung oder durch einen Schacht angelegt. Zum natürlichen Austritt von unter Druck stehendem Grundwasser siehe artesische Quelle.

Voraussetzung für einen artesischen Brunnen ist gespanntes Grundwasser. Solches ist vorhanden, wenn eine wasserführende Gesteinsschicht (ein Grundwasserleiter) durch eine wasserundurchlässige Gesteinsschicht nach oben abgedichtet wird und gleichzeitig die großräumige geologische Struktur des Grundwasserleiters den Aufbau von hydrostatischem Druck ermöglicht (z. B. in einer schüsselförmigen Senke oder zwischen schräg abfallenden Gesteinsschichten). Bohrt oder gräbt man einen Grundwasserleiter mit gespanntem Grundwasser an, steigt das Grundwasser nach dem Prinzip der kommunizierenden Gefäße im Bohrloch bzw. im Schacht maximal bis zur Höhe der freien (ungespannten) Grundwasseroberfläche in der wasserführenden Schicht. Liegt dieses Niveau höher als die Erdoberfläche am Brunnen, spritzt das Grundwasser unter Druck aus dem Untergrund nach oben. Artesische Brunnen sind daher nur in Landschaftssenken möglich.

Sinkt die freie Grundwasseroberfläche in der wasserführenden Schicht aufgrund der Wasserförderung ab (ist also die Wasserentnahme höher als die Grundwasserneubildung), lässt der Druck des artesischen Brunnens nach.

In Deutschland gibt es u. a. in Dresden einen artesischen Brunnen. Auch in der Grube Messel (nahe Darmstadt) befindet sich ein solcher, der allerdings nur im Rahmen einer Führung zu sehen ist. Sein Wasser ist eisen- und schwefelhaltig und hat Trinkwasserqualität (deshalb scherzhaft „Bad Messeler Heilwasser“).

Siehe auch