„Benutzer:Eber,Klaus/Blattschraube“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Eber,Klaus (Diskussion | Beiträge)
AZ: Die Seite wurde neu angelegt: Als '''Blattschraube''', besser '''Blatthalter''', wird bei Holzblasinstrumenten mit einfachem [[Rohrb…
 
Eber,Klaus (Diskussion | Beiträge)
Zeile 62: Zeile 62:


Professioneller Blatthalter EP2111614:
Professioneller Blatthalter EP2111614:
(http://Professioneller%20Blatthalter%20http//data.epo.org/publication-server/pdf-document?pn=2111614&ki=B1cc=EP
(https://data.epo.org/publication-server/pdf-document?pn=2111614&ki=B1cc=EP

Version vom 12. Februar 2012, 17:10 Uhr

Als Blattschraube, besser Blatthalter, wird bei Holzblasinstrumenten mit einfachem Rohrblatt eine Befestigungseinheit benannt mit der Bestimmung, das Blättchen auf dem Mundstück zu fixieren.


Anwendungsbereich

Zu diesen Instrumenten gehören heute in der westlichen Welt im Wesentlichen die gesamte Saxophon- und Klarinettenfamilie. Nach der Lage der Grundtonreihe innerhalb des Tonsystems wird die Baugröße des entsprechenden Typs bestimmt. Jeder Baugröße ist eine Mundstück-Klassifikation zugeordnet. Seine Formgestaltung ist gemäß den Vorstellungen der Hersteller hinsichtlich Klang und Musikrichtung weltweit verschieden. Die Konstruktion des Blatthalters hat dieser Variationsbreite Rechnung zu tragen.


Geschichte

Saxophon

Am 21.März 1846 hat Adolphe Sax einen französischen Patentantrag über ein neues System von Blasinstrumenten, genannt Saxophone, eingereicht. Der in Brüssel am Koservatorium lehrende Beeckmann schreibt in seiner um 1870 erschienenen Schule für das Baritonsaxophon: "Zur Befestigung des Blattes auf dem Tisch dient der Blatthalter; er besteht aus einem Metallband, verbunden durch zwei Schrauben,..."

Klarinette

Ihre Vorläufer reichen bis in die Antike. Dem Nürnberger Instrumentenbauer J.C. Denner gelangen um 1700 entscheidende Verbesserungen. Eine Frühform des Klarinettenmundstücks entstand um 1720, bei dem als Blatthalter eine Schnur diente. Ein weiterer Sprung in der Entwicklung der Klarinette erfolgte durch Iwan Müller. Auf seinen Konzertreisen um 1815 in Holland, England und Deutschland verwendete er als Blatthalter einen verstellbaren Metallring. Dieses Prinzip wird heute noch angewendet und hat die Schnur weitgehend verdrängt.


Grundprinzip in der Angebotsbreite

International auftretende Hersteller von Saxophonen und Klarinetten sowie die der dazugehörigen Mundstücke präsentieren ihre Produkte standardgegemäß auf Hochglanzpapier nit der herkömmlichen Blattschraube. Die auf das Blättchen wirkende Kraft ist nur schwer einschätzbar. Kontakstellen zwischen Blech und Rücken des Blättchens sind unkontrolliert verteilt und bei wiederholter Aufspannung des gleichen Blättchens verschieden platziert. Dieses Befestigungsmittel führt zu ungleichmäßiger Druckverteilung zwischen Blättchen und Tisch, kann zu abgehobenen (kontaktlosen) Stellen führen und den Schaft des Blättchens nachhaltig verformen. Variationen in der Blechdicke, eine oder zwei Schrauben, verschiedene Materialien, Druckplatte mit Auflagepunkten, Oberflächenbeschichtung usw. vermitteln Unsicherheit. Verzierungen und Variationen des Grundprinzips (Vinylband, Hartplastik usw.) bilden keine Grundlage für eine funktionsgerechte Arbeitsweise des Blättchens.


Heutiger Stand

Seit Generationen versuchen Tüftler diese Unzulänglichkeiten zu beheben. Eines der ersten erteilten Patente ist die "Vorrichtung zum Festlegen des Blattes bei Clarinetten", Patentschrift Nr.89067 vom 26.Februar 1896. Seitdem wurden unzählige Versuche unternommen, den Bedingungen der Tonerzeugung und den Ansprüchen der Musiker gerecht zu werden. Die Resultate sind wenig ermutigend. Die Darstellung des Verhältnisses von Blättchen und Blatthalter in der Fachliteratur ist wiedersprüchlich, lückenhaft oder fehlt komplett. In einer neuen Patentschrift mit dem Titel "Professioneller Blatthalter", europäische Patentnummer EP2111614 (siehe Weblinks), sind zum ersten Mal eindeutige Aufspannrichtlinien vorgestellt. Das Andrucksystem überträgt eine gleichmäßige Auflage der gesamten Kontaktfläche des Blättchens auf dem Mundstückstisch. Dadurch kann ein optimales Verhältnis von Blattstärke und Bahnöffnung angestrebt werden. Der zur Kontrolle notwendige Ansatzdruck im unterem Register wird auf ein Minimum reduziert. Das fördert leichtes Blasen und zuverlässiges Klassifizieren der Blättchen durch wiederholbar gleiche Aufspannbedingungen. Die Voraussetzungen für einen feinen Ton, besonders in der unteren Lage, sind gegeben.


Literaturliste (Auszug)

DIE SAXOPHONE Verlag Erwin Bochinsky, Frankfurt/Main 1994 ISBN 3-923639-98-8

Bachmann, Jürgen Vom Körper zum Ton, Chili Notes Musikverlag, Frankfurt/Main 2001

Birsak, Kurt Die Klarinette, Verlag Obermayer GmbH, Buchloe 1992 ISBN 3-9800919-8-8

Brymer, Jack Die Klarinette, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1983 1680-ISBN-3-596-22986-3


Professioneller Blatthalter EP2111614: (https://data.epo.org/publication-server/pdf-document?pn=2111614&ki=B1cc=EP