„Heinkel He 177“ – Versionsunterschied

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'''Heinkel He 177''' war ein deutscher [[Bomber]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], der von den [[Ernst Heinkel Flugzeugwerke]]n gebaut wurde.


Die '''Heinkel He 177''' war ein deutscher schwerer viermotoriger [[Bomber]] aus dem [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]], der von den [[Ernst Heinkel Flugzeugwerke]]n gebaut wurde. Einmalig an dieser Maschene war die Triebwerksanordnung mit jeweils zwei nebeneinander eingebauten Daimler-Benz-Flugmotoren pro Seite die durch ein [[Getriebe]] miteinander gekoppelt waren und so einen einzigen Propeller antrieben. Dadurch sah die He 177, obwohl tatsächlich viermotorig, von außen wie ein zweimotoriges Flugzeug aus. Wegen der ständigen Motorprobleme und Triebwerksbrände sowie den allgemein eher schwachen Leistungen erhielt die He 177 schnell wenig schmeichelhafte Spitznamen wie "Brennender Sarg" oder "Reichsfeuerzeug".
==Geschichte==

1938 forderte das deutsche Luftfahrtsministerium einen schweren Bomber mit großer Reichweite, der für Schiffbekämpfungseinsätze geeignet war. Die Konstruktion von Heinkel wies viele fortgeschrittene Baumerkmale auf, darunter Doppelmotoren, die aneinandergekoppelt waren und auf eine einzige Propellerwelle wirkten sowie ferngesteuerte MG-Stände. Letztere wurden jedoch bald zu zugunsten bemannter Drehtürme aufgegeben, was zusammen mit gewichtsträchtigen baulichen Änderungen (die daraus entstanden, dieses riesige Flugzeug für den Sturzflug auszulegen) beträchtliche Eingriffe in die ursprünglichen optimistischen Leistungserwartungen der He 177 verursachte. Die Entwurfsidee und Konstruktionsarbeit an der He 177 waren gut, das war aber auch alles. Als äußerst anfällige und von ihren Besatzungen nicht gern geflogene Maschine kam sie, noch bevor ihre schlimmsten Fehler behoben worden waren, in den Truppeneinsatz.

Der erste Prototyp wurde von zwei 2.700 PS starken DB606 (DB 601 Doppelmotor) angetrieben und machte im November 1939 seinen Jungfernflug; bald stellten sich Schwierigkeiten durch heißlaufende Motoren ein; die zweite und vierte Maschine zerbrach in der Luft; die Motoren der fünften fingen Feuer und brachten das Flugzeug zum Absturz; ähnliche Störungen bei späteren Prototypen brachten der He 177 schnell, aber gerechtfertigt, unwillkommene Spitznamen wie "Brennender Sarg" oder "Reichsfeuerzeug" ein. Aber trotz ihrer unzuverlässigen Triebwerke und anderer Mängel ging die Arbeit an den Vorserienmustern A-0 und dem Serienmuster 177A weiter.

Empfehlungen für Triebwerksänderungen wurden bis zur Fertigstellung und Übernahme von einigen hundert Flugzeugen ignoriert. Es gingen mehr Flugzeuge durch Triebwerksbrände als durch Feindeinwirkung verloren. Insgesamt wurden über 1000 He 177 aller Varianten gebaut.

===Typen===


== Geschichte ==
Im Jahre [[1938]] forderte das deutsche Luftfahrtministerium einen schweren [[Bomber]] mit großer Reichweite, der für Schiffbekämpfungseinsätze geeignet war. Die Konstruktion von Heinkel wies viele fortgeschrittene Baumerkmale auf, darunter Doppelmotoren die aneinandergekoppelt waren und auf eine einzige Propellerwelle wirkten sowie ferngesteuerte MG-Stände. Letztere wurden jedoch bald zu zugunsten bemannter Drehtürme aufgegeben, was zusammen mit gewichtsträchtigen baulichen Änderungen (die daraus entstanden dieses große Flugzeug für den Sturzflug auszulegen) beträchtliche Eingriffe in die ursprünglichen optimistischen Leistungserwartungen der He 177 verursachte. Die Entwurfsidee und Konstruktionsarbeit an der He 177 waren gut, das war aber auch alles. Als äußerst anfällige und von ihren Besatzungen nicht gern geflogene Maschine kam sie, noch bevor ihre schlimmsten Fehler behoben worden waren, in den Truppeneinsatz. Der erste Prototyp wurde von zwei 2.700 PS starken DB606 (DB 601 Doppelmotor) angetrieben und machte im November 1939 seinen Jungfernflug; bald stellten sich Schwierigkeiten durch heißlaufende Motoren ein; die zweite und vierte Maschine zerbrach in der Luft; die Motoren der fünften fingen Feuer und brachten das Flugzeug zum Absturz; ähnliche Störungen bei späteren Prototypen und die eher schwachen Leistungen brachten der He 177 schnell aber gerechtfertigt unwillkommene Spitznamen wie "Brennender Sarg" oder "Reichsfeuerzeug" ein. Aber trotz ihrer unzuverlässigen Triebwerke und anderer Mängel ging die Arbeit an den Vorserienmustern A-0 und dem Serienmuster 177A weiter. Empfehlungen für Triebwerksänderungen wurden bis zur Fertigstellung und Übernahme von einigen hundert Flugzeugen ignoriert. Es gingen mehr Flugzeuge durch Triebwerksbrände als durch Feindeinwirkung verloren. Insgesamt wurden über 1000 He 177 aller Varianten gebaut.

Die Schwierigkeiten mit den nebeneinander gekoppelten Triebwerken konnten letztlich nie ganz behoben werden. Diese Technologie war bei praktisch allen derartigen Versuchen (siehe [[Bristol Brabazon]] oder [[Saunders-Roe Saro Princess]]) nicht in den Griff zu bekommen.

Um [[1944]] wurde eine Version mit einer konventionellen Anordnung der vier Motoren vorgeschlagen und auch einige Versuchsmuster gebaut. Zur Serienproduktion kam es jedoch nicht.

Neben der Bomberversion wurden einige Maschinen auch als [[Aufklärungsflugzeug|Fernaufklärer]] eingesetzt.

Eine im Mai [[1945]] auf dem Flugplatz [[Prag]]-[[Kbély]] von den [[Alliierte]]n vorgefundene noch im Umbau befindliche He 177 erwies sich als das geplante aber noch nicht fertig gestellte erste deutsche Atombomben-Trägerflugzeug (die entsprechende Bombe dazu kam jedoch in Deutschland bis zur Kapitulation im Gegensatz zu den [[USA]] nicht über das Planungsstadium hinaus).


Nach [[1945]] wurden noch einige Exemplare der He 177 in [[Frankreich]] noch für die französische Luftwaffe gebaut.

== Varianten ==
* '''He 177A''': Erstes Serienmuster
* '''He 177A''': Erstes Serienmuster
* '''He 177B''': Im Mai 1944 ging die B-5 vorrangig in die Produktion, sie hatte ein Doppelseitenleitwerk. Zwei Monate später kam es bereits zum Baustopp, die wenigen bis dahin gefertigten B-Muster kamen nicht mehr zum Einsatz.
* '''He 177B''': Im Mai 1944 ging die B-5 vorrangig in die Produktion, sie hatte ein Doppelseitenleitwerk. Zwei Monate später kam es bereits zum Baustopp, die wenigen bis dahin gefertigten B-Muster kamen nicht mehr zum Einsatz.


==Siehe auch:==
== Siehe auch ==
*[[Liste von Flugzeugtypen]]
*[[Liste von Flugzeugtypen]]
*[[Portal Flugzeuge des zweiten Weltkrieges]]
*[[Portal Flugzeuge des zweiten Weltkrieges]]


==Weblinks==
== Literatur ==
*''Die Weltkrieg II Flugzeuge'' ISBN 3-87943-302-X

== Weblinks ==
*[http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/He177.htm Lexikon der Wehrmacht: He 177]
*[http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/He177.htm Lexikon der Wehrmacht: He 177]
*[http://www.luftarchiv.de/flugzeuge/heinkel/he177.htm Luftarchiv.de: He177/277]
*[http://www.luftarchiv.de/flugzeuge/heinkel/he177.htm Luftarchiv.de: He177/277]
*[http://www.warbirdsresourcegroup.org/LRG/he177.html Luftwaffe Resource Center: He 177]
*[http://www.warbirdsresourcegroup.org/LRG/he177.html Luftwaffe Resource Center: He 177]


==Literatur==
*'''Die Weltkrieg II Flugzeuge''' ISBN 3-87943-302-X


[[en:Heinkel He 177]]
[[en:Heinkel He 177]]

Version vom 3. September 2005, 19:06 Uhr

Heinkel He 177

Die Heinkel He 177 war ein deutscher schwerer viermotoriger Bomber aus dem zweiten Weltkrieg, der von den Ernst Heinkel Flugzeugwerken gebaut wurde. Einmalig an dieser Maschene war die Triebwerksanordnung mit jeweils zwei nebeneinander eingebauten Daimler-Benz-Flugmotoren pro Seite die durch ein Getriebe miteinander gekoppelt waren und so einen einzigen Propeller antrieben. Dadurch sah die He 177, obwohl tatsächlich viermotorig, von außen wie ein zweimotoriges Flugzeug aus. Wegen der ständigen Motorprobleme und Triebwerksbrände sowie den allgemein eher schwachen Leistungen erhielt die He 177 schnell wenig schmeichelhafte Spitznamen wie "Brennender Sarg" oder "Reichsfeuerzeug".




Geschichte

Im Jahre 1938 forderte das deutsche Luftfahrtministerium einen schweren Bomber mit großer Reichweite, der für Schiffbekämpfungseinsätze geeignet war. Die Konstruktion von Heinkel wies viele fortgeschrittene Baumerkmale auf, darunter Doppelmotoren die aneinandergekoppelt waren und auf eine einzige Propellerwelle wirkten sowie ferngesteuerte MG-Stände. Letztere wurden jedoch bald zu zugunsten bemannter Drehtürme aufgegeben, was zusammen mit gewichtsträchtigen baulichen Änderungen (die daraus entstanden dieses große Flugzeug für den Sturzflug auszulegen) beträchtliche Eingriffe in die ursprünglichen optimistischen Leistungserwartungen der He 177 verursachte. Die Entwurfsidee und Konstruktionsarbeit an der He 177 waren gut, das war aber auch alles. Als äußerst anfällige und von ihren Besatzungen nicht gern geflogene Maschine kam sie, noch bevor ihre schlimmsten Fehler behoben worden waren, in den Truppeneinsatz. Der erste Prototyp wurde von zwei 2.700 PS starken DB606 (DB 601 Doppelmotor) angetrieben und machte im November 1939 seinen Jungfernflug; bald stellten sich Schwierigkeiten durch heißlaufende Motoren ein; die zweite und vierte Maschine zerbrach in der Luft; die Motoren der fünften fingen Feuer und brachten das Flugzeug zum Absturz; ähnliche Störungen bei späteren Prototypen und die eher schwachen Leistungen brachten der He 177 schnell aber gerechtfertigt unwillkommene Spitznamen wie "Brennender Sarg" oder "Reichsfeuerzeug" ein. Aber trotz ihrer unzuverlässigen Triebwerke und anderer Mängel ging die Arbeit an den Vorserienmustern A-0 und dem Serienmuster 177A weiter. Empfehlungen für Triebwerksänderungen wurden bis zur Fertigstellung und Übernahme von einigen hundert Flugzeugen ignoriert. Es gingen mehr Flugzeuge durch Triebwerksbrände als durch Feindeinwirkung verloren. Insgesamt wurden über 1000 He 177 aller Varianten gebaut.

Die Schwierigkeiten mit den nebeneinander gekoppelten Triebwerken konnten letztlich nie ganz behoben werden. Diese Technologie war bei praktisch allen derartigen Versuchen (siehe Bristol Brabazon oder Saunders-Roe Saro Princess) nicht in den Griff zu bekommen.

Um 1944 wurde eine Version mit einer konventionellen Anordnung der vier Motoren vorgeschlagen und auch einige Versuchsmuster gebaut. Zur Serienproduktion kam es jedoch nicht.

Neben der Bomberversion wurden einige Maschinen auch als Fernaufklärer eingesetzt.

Eine im Mai 1945 auf dem Flugplatz Prag-Kbély von den Alliierten vorgefundene noch im Umbau befindliche He 177 erwies sich als das geplante aber noch nicht fertig gestellte erste deutsche Atombomben-Trägerflugzeug (die entsprechende Bombe dazu kam jedoch in Deutschland bis zur Kapitulation im Gegensatz zu den USA nicht über das Planungsstadium hinaus).


Nach 1945 wurden noch einige Exemplare der He 177 in Frankreich noch für die französische Luftwaffe gebaut.

Varianten

  • He 177A: Erstes Serienmuster
  • He 177B: Im Mai 1944 ging die B-5 vorrangig in die Produktion, sie hatte ein Doppelseitenleitwerk. Zwei Monate später kam es bereits zum Baustopp, die wenigen bis dahin gefertigten B-Muster kamen nicht mehr zum Einsatz.

Siehe auch

Literatur

Weblinks