Erste Schlacht bei Chlumec

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Die Erste Schlacht bei Chlumec war eine Auseinandersetzung zwischen Kaiser Heinrich III. und dem böhmischen Herzog Břetislav, am 22. September 1040 bei Chlumec (Kulm) in Nordböhmen, in der der Kaiser eine schwere Niederlage erlitt.

Břetislav hatte im Sommer 1039 einen Kriegszug nach Polen unternommen, Krakau und andere Städte geplündert, und Gnesen/Gniezno eingenommen. Dort hatte er, im Beisein hoher böhmischer Kirchenfürsten, das Grab von Adalbert (tschechisch Vojtěch, polnisch Wojciech) geöffnet und dessen Gebeine entnommen, um sie mitsamt denen seines Stiefbruders Radim-Guadentia, des ersten Bischofs von Gnesen, nach Prag zu überführen. Obwohl der Feldzug durch die Besetzung Schlesiens, Gnesens und Mährens Polen empfindlich schwächte, war die Inbesitznahme dieser Reliquien vermutlich der eigentliche Grund des Feldzuges. Mit Hilfe der Reliquien sollte Prag zum eigenständigen böhmischen Erzbistum aufgewertet werden und damit von Gnesen unabhängig werden. Entsprechende Pläne wurden mit einer Gesandtschaft zum Papst verfolgt, stießen aber auf erbitterten Widerstand des Mainzer Erzbischofs, der die Oberhoheit über das Bistum Prag innehatte.

Kaiser Heinrich III. teilte die Ansicht des Mainzer Erzbischofs. Zudem forderte er Břetislavs Rückzug aus Polen, das ebenso wie Böhmen ein Vasallenfürstentum des Reiches war, sowie einen hohen Straftribut, den Břetislav jedoch nicht zu zahlen bereit war. Statt dessen sandte dieser, um einen kaiserlichen Feldzug gegen Böhmen zu verhindern, seinen Sohn Spytihněv als Geisel zum Kaiser. Als Břetislav weiterhin die Tributzahlung verweigerte, brach Heinrich III. im August 1040 mit zwei Heersäulen nach Böhmen auf. Er selbst marschierte mit bayrischen Truppen über Domažlice, während sächsische Truppen unter dem Befehl des Markgrafen Ekkehard II. von Meißen in Nordböhmen eindrangen. Als Heinrichs Vormarsch bei Chlumec zum Stocken kam, versuchte er am 22. September, die dortigen Befestigungen zu überwinden, erlitt jedoch eine schwere Niederlage und musste sich zurückziehen.