Interkristalline Korrosion

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Interkristalline Korrosion in austenitischem, kaltgewalztem Stahlblech

Die Interkristalline Korrosion (IK) ist eine Form der Korrosion, die in den meisten Legierungen bei entsprechenden Bedingungen auftreten kann. Sie wird auch „Kornzerfall“ genannt. Die Korrosion verläuft dabei entlang der Korngrenzen.

Bei mit Chrom legierten Stählen verbindet sich das im Werkstoff enthaltene Chrom beim Erwärmen (etwa beim Schweißen) mit dem Kohlenstoff zu Chromcarbid (). Dadurch steht das Chrom nicht mehr zum Korrosionsschutz (Bildung einer Passivschicht) im erwärmten Bereich zur Verfügung. Dies tritt besonders bei kohlenstoffreicheren Stählen auf.

Bei korrosionsbeständigen Stählen wirkt die Bindung des Kohlenstoffs durch Niob oder Titan zu Niob- oder Titancarbid (stabilisierte Stähle) oder die Absenkung des Kohlenstoffgehalts (IF-Stahl, oder LCS = low carbon steel bzw. ELC = extra low carbon, C-Gehalt ≤ 0,03 %) der IK-Anfälligkeit entgegen: Diese Maßnahmen verhindern die schädliche Reduzierung des Chromgehalts entlang der Korngrenzen, erhöhen also die IK-Beständigkeit.

Literatur

  • Karl-Helmut Tostmann: Korrosion. Ursachen und Vermeidung. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2001, ISBN 3-527-30203-4.
  • Helmut Kaesche: Die Korrosion der Metalle. Dritte Auflage. Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg 1990, ISBN 3-540-51569-0.
  • Elsbeth Wendler-Kalsch, Hubert Gräfen: Korrosionsschadenkunde. Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg 2012, ISBN 978-3-642-30431-6.