Typ Porter

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Typ Porter
Trampko-Reißverschluß-Schiff
Trampko-Reißverschluß-Schiff
Schiffsdaten
Schiffsart Trockenfrachtschiff
Bauwerft Zaanlandsche Scheepsbouw Maatschappij, Zaandam
Van der Giessen de Nord, Krimpen a/d Ijssel und Alblasserdam
Arnhemsche Scheepsbouw Maatschappij, Arnhem
A. Vuyk & Zonen, Capelle a/d Ijssel
Estaleiros Navais de Viana do Castelo, Viana do Castelo
Bauzeitraum Seit 1970
Gebaute Einheiten mindestens 10
Fahrtgebiete Weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 96,85 m (Lüa)
90,46 m (Lpp)
Breite 15,96 m
Seitenhöhe 9,23 m
Tiefgang (max.) 7,20 m
Vermessung 3892 BRT
2513 NRT
Ab 1990/92
Länge 101,48 m (Lüa)
Tiefgang (max.) 7,23 m
Vermessung 4255 BRZ
2215 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × MaK 6MU551 AK Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 2.206 kW (3000 PS)
Höchst­geschwindigkeit 13,0 kn (24 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 6168 (6340) tdw
Container 230 (keine) TEU
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Anmerkungen
Daten in Klammern

Nach dem Umbau

Die Anfang der 1970er Jahre als Typ Porter von mehreren niederländischen Werften für die Trampreedervereinigung Trampko gebaute Schiffsserie wurden auch als Reißverschluß-Schiffe oder Zip-Frachter bekannt.

Geschichte

1970 bestellten die Trampko-Mitgliedsreedereien Aug. Bolten Wm. Miller’s Nachfolger, Fisser & van Doornum, Franz Hagen, und Bernhard Schulte eine Zehnerserie kleiner Mehrzweck-Stückgutschiffe beim Dachverband Holland Shipbuilding & Engineering Association. Jedes dieser 6200-tdw-Schiffe sollte rund acht Millionen Gulden kosten. Die Serie war zum gemeinsamen Einsatz über einen Befrachtungspool der Trampreedervereinigung Trampko vorgesehen, lediglich der Reeder Franz Hagen befrachtete sein Schiff Otto Porr selber. Aufgrund der knappen Kalkulation musste die Werft Zaanlandsche Scheepsbouw Maatschappij in Zaandam, die beim Bau der Schiffe mit der nordportugiesischen Werft Estaleiros Navais de Viana do Castelo (ENVC) in Viana do Castelo zusammenarbeitete, vor der Ablieferung des dritten Schiffes der Serie, der Elisabeth Fisser, Konkurs anmelden. Die Werft Van der Giessen de Nord in Alblasserdam stellte das Schiff danach fertig.

Mit ihrer langen Luken mit kastenförmigen Laderaum wurden die Schiffe besonders unter ihren Spitznamen Reißverschluß-Schiffe oder Zip-Frachter bekannt. Anfang der 1990er Jahre erhielten die Schiffe bei Estaleiros Navais de Viana do Castelo neue Mittelschiffs- und Vorschiffssektionen und wurden danach als reine Massengutschiffe klassifiziert. Im Betrieb bewährte sich die Serie sehr gut. Einige der Schiffe sind daher seit vier Jahrzehnten für ihre ursprünglichen Auftraggeber in Fahrt, ein in der Frachtschifffahrt äußerst seltenes Phänomen.

Einzelheiten

Die Schiffe der Baureihe sind als Trockenmassengutschiffe mit weit achtern angeordnetem Deckshaus und drei Laderäumen ausgelegt. Der vordere und achtere Laderaum sind jeweils kürzer als der lange mittlere Laderaum. In der Hauptsache werden sie im Transport von Massengütern, Massenstückgütern, kleineren Projektladungen oder Containern eingesetzt. Die Containerkapazität betrug beim Bau 230 TEU. Einige Schiffe besaßen einen verfahrbaren Kranbaum mit zwei Ladebäumen von jeweils 6 Tonnen Hubvermögen. Die Laderäume der Schiffe werden mit MacGregor-Lukendeckeln verschlossen.

Der Antrieb der Schiffe besteht aus einem Sechszylinder Viertakt-Dieselmotor des Typs MaK 6MU551 AK mit einer Leistungen von 3000 PS. Der Motor wirkt über ein Getriebe auf den Festpropeller und ermöglicht eine Geschwindigkeit von etwa 13 Knoten. Weiterhin stehen zwei Hilfsdiesel zur Verfügung.

Die Schiffe (Auswahl)

Typ Porter
Bauname Bauwerft/Baunummer IMO-Nummer Ablieferung Auftraggeber Spätere Namen und Verbleib
Otto Porr Arnhemsche/461 7116860 1. Juni 1972 Franz Hagen, Hamburg 1977 Negah, 1980 Danae, 1988 Serenity, 1992 neues Vor- und Mittelschiff, 1993 Serenade, ab 11. August 2014 Aliağa verschrottet
Erika Fisser ENVC/87
Zaanlandsche/524
7116781 6. April 1972 Fisser & van Doornum, Hamburg 1979 Ventus, 1985 Cosa, 1990 neues Vor- und Mittelschiff, 2013 Abdul M
Imela Fisser ENVC/88
Zaanlandsche/525
7129336 26. Juni 1972 Fisser & van Doornum, Hamburg 1973 Boca Tabla, 1982 Tabla, 1986 Okapi, 1990 neues Vor- und Mittelschiff, 2013 Brave Knight
Elisabeth Fisser ENVC/89
Zaanlandsche/V. d. Giessen/526
7203895 1. Dezember 1972 Fisser & van Doornum, Hamburg 1979 Villiers, 1986 Pyrgos, 1991 neues Vor- und Mittelschiff, 2013 Farah
Esther Bolten V. d. Giessen/885 7116793 13. April 1972 Aug. Bolten, Hamburg 1974 Esther, 1990 Apollo Hawk, 2010 FGM Survival, 2013 La Joie
Alice Bolten V. d. Giessen/886 7126102 14. Juni 1972 Aug. Bolten, Hamburg 1973 Baucis, 1988 Endurance, 1990 Linde II, 1993 Rosali, 2001 Apollo Condor, 2011 Capt. Mohamad A, 2013 Ab Vela
Carlota Bolten V. d. Giessen/887 7208716 29. September 1972 Aug. Bolten, Hamburg 1975 Philemon, 1988 Reliance, 1990 Anja, 1990 Anja B, 1999 Ariel, 2003 Captain Omar, 2014 Millac
Susan Miller Arnhemsche/462 7208728 9. Oktober 1972 Aug. Bolten, Hamburg 1978 Artemis, 1982 Artemis I, 1999 Apollo Falcon, 2011 Brave Warrior
Angelica Schulte Vuyk & Zonen/858 7125201 30. Juni 1972 Bernhard Schulte, Hamburg 1986 Anja, am 28. Februar 1991 an der Westküste Spaniens gestrandet[1]
Christiane Schulte Vuyk & Zonen/857 7117826 7. April 1972 Bernhard Schulte, Hamburg 1986 Christa, 1992 neues Vor- und Mittelschiff, Christiane Schulte, 1998 Apollo Eagle, 2010 Brave Heart
Equasis[2], grosstonnage[3]

Literatur

  • Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 - Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.

Einzelnachweise

  1. Die Angelica Schulte bei Wrecksite (englisch)
  2. Equasis-Startseite (englisch)
  3. grosstonnage-Startseite (englisch)