Schloss Katzdangen

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Schloss Katzdangen ist das Herrenhaus eines ehemaligen Ritterguts in der Gemeinde Kazdanga (deutsch Katzdangen) im lettischen Bezirk Dienvidkurzeme (Bezirk Südkurland). Es gilt als eines der prunkvollsten Bauwerke im historischen Kurland und steht in Lettlands größter Parkanlage. Auf dem 173 ha großen Areal sind 127 exotische Pflanzen heimisch geworden.[1]

Architektur

Der Architekt Georg Berlitz entwarf das Herrenhaus im Auftrag von Baron Karl Gustav von Manteuffel-Zoege im Jahr 1800. Die Architektur erinnert an den Stil des italienischen Baumeisters Giacomo Quarenghi (1744–1817). Der Monumentalbau im Palladio-Stil besteht aus Sockelgeschoss (Erdgeschoss), zwei Obergeschossen und Dachgeschoss. Auf der Laubenseite befindet sich ein runder Kuppelsaal. In der Längsachse fügen sich das sogenannte Kavaliershaus und ein Wirtschaftsgebäude in das Ensemble ein.

Geschichte

Der Legende nach soll der Ortsname Katzdangen mit einem Zicklein (lettisch kaza) in Zusammenhang stehen, das es einst auf dem Gelände der früheren Ordensburg gab.

Während der Russischen Revolution von 1905 soll das Herrenhaus von Aufständischen angezündet worden sein. Der angebliche Anschlag soll den damaligen, als fortschrittlich geltenden Schlossherrn und Gutsbesitzer Baron Carl von Manteuffel-Zoege, der soziale Reformen durchgeführt und auch lettische Künstler gefördert haben soll, dazu bewogen haben, mit dem Deutschnationalismus zu sympathisieren.

Die Restaurierung des Schlosses nach den Brandschäden von 1905 wurde nach Plänen des deutschen Architekten Paul Schultze-Naumburg durchgeführt.[2] Während des Ersten Weltkriegs wurde das Schloss erneut verwüstet und danach wiederaufgebaut. Seit 1930 beherbergt das Schloss die Berufsschule für Agrarhandel Katzdangen.

Literatur

Commons: Schloss Katzdangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schlossanlage und Landgut von Kazdanga.
  2. Dainis Bruģis: Architektur der Schlösser Lettlands um 1900. In: Elita Grosmane, Brigitte Hartel, Juta Keevallik, Bernfried Lichtnau (Hrsg.): Architektur und bildende Kunst im Baltikum um 1900. Peter Lang, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-631-33090-1, S. 75–91, hier S. 82.

Koordinaten: 56° 44′ 2″ N, 21° 43′ 57,9″ O