Sólstafir

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Sólstafir

Sólstafir im Jahr 2015
Allgemeine Informationen
Herkunft Reykjavík, Island
Genre(s) Viking Metal, später Psychedelic Rock, Alternative Rock
Gründung 1994
Website www.solstafir.net
Gründungsmitglieder
Aðalbjörn Tryggvason
Halldór Einarsson (bis 2002)
Guðmundur Óli Pálmason (1995–2015)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre
Aðalbjörn Tryggvason
Gitarre
Sæþór Maríus Sæþórsson (seit 2002)
Bass
Svavar Austman Traustason (seit 2002)
Schlagzeug
Hallgrímur Jón "Grimsi" Hallgrímsson (seit 2015)

Sólstafir (isländisch für sich ausbreitende Sonnenstrahlen bzw. Strahlenbüschel) ist eine Alternative-Rock-Band aus Reykjavík in Island.

Bandgeschichte

Die Band entstand 1994 als Nebenprojekt von Aðalbjörn Tryggvason und Halldór Einarsson, während diese noch bei anderen Bands spielten. Als sich diese Bands auflösten, schlossen sich die beiden im Dezember 1994 mit Schlagzeuger G. Ó. Pálmason zusammen. Nach etwa vier Monaten begannen sie mit der Aufnahme der ersten Demoaufnahme Í Norðri, die sie im Juni 1995 auf 100 Stück limitiert veröffentlichten und das viele Kritiker an Burzum erinnerte.

Im Dezember desselben Jahres, als sie mit sechs Songs in neuem Stil ein weiteres Demo aufnehmen wollten, erhielten sie ein Angebot vom tschechischen Label View Beyond Records, worauf sie vier der Songs für die EP Til Valhallar verwandten. Das Label veröffentlichte im August 1996 zuerst 1.000 Stück der EP und presste später noch 500 Kopien nach.

1999 erhielten sie einen Vertrag beim deutschen Label Ars Metalli Records, worauf sie mit der Aufnahme ihres Debütalbums begannen. Nach zahlreichen Verzögerungen und Schwierigkeiten erschien 2002 Í Blóði Og Anda (dt. ‚In Blut und Geist‘). Kurz danach meldete das Label Konkurs an. Halldór Einarsson verließ zur selben Zeit die Band und wurde durch Svavar Austman Traustason ersetzt.

Während die ersten beiden Veröffentlichungen vor allem im Bereich von Black und Viking Metal anzusiedeln waren, nahmen sie hier viele Hardcore-Punk-Elemente in ihre Musik auf, der Gesang glich nun mehr einem im Punk üblichen Shouting. Bereits das Debüt erhielt gute Kritiken. Alex von The Metal Observer verglich das Album mit dem Debütalbum HEart of the Ages der norwegischen Band In the Woods….[1]

Da sich kurz danach auch Sæþór Maríus Sæþórsson als zweiter Gitarrist der Band anschloss, nahmen sie im Februar 2002 erstmals zu viert das Demo Black Death: The Demo auf. Durch das Internet auf sie aufmerksam geworden, meldete sich das Label Ketzer Records, das drei der Lieder vom Demo in Kooperation mit Neodawn Productions als 7" EP veröffentlichte. Black Death: The EP war auf 500 Stück limitiert und von vornherein bereits ausverkauft.

Bis 2005 dauerte es, dass Sólstafir genug Material für ein neues Album hatten. Daraufhin unterzeichneten sie bei Spinefarm Records. Am 30. Dezember 2005 erschien Masterpiece of Bitterness. Das Album stellt musikalisch eine Abkehr vom typischen Viking Metal und fällt deutlich vielschichtig, abwechslungsreich und progressiv aus. So werden Elemente aus Doom Metal, Post-Rock, Psychedelic Rock, Ambient und Punk kombiniert. Auch dieses Album wurde gut aufgenommen, es sei durchdachter als der Vorgänger und werde der rauen Natur Islands gerecht.[2]

Auf Köld (2009) und Svartir Sandar (2011) entwickelten sie diesen Stil weiter. Auf Köld tauchten einige rockige Parts auf, welche den Rezensenten auf Metal1.info an Kyuss erinnerten[3], Svartir Sandar schlug einen etwas anderen Stil ein, welcher als etwas kratziger als der Vorgänger, aber ebenfalls sehr abwechslungsreich beschrieben wird. So beginnt der Opener Ljos í Stormi eher melancholisch, während Þín Orð aggressiv und schrammelig ist.[4][5]

2010 traten Sólstafir auf dem Wacken Open Air auf.

Am 29. August 2014 erschien das fünfte Studioalbum Ótta, auf dem die Band den Ablauf eines Tages gemäß der traditionellen isländischen Zeiteinteilung in dreistündige Intervalle (Lágnætti, Ótta, Rismál, Dagmál, Miðdegi, Nón, Miðaftann und Náttmál) vertonte. Im Herbst ging die Band auf ihre erste Headliner-Tournee.[6]

Bei der Konzerttournee im Frühjahr 2015 fehlte Guðmundur Óli Pálmason. In einer kurzen Stellungnahme in einem Weblog bezeichnete sich Guðmundur am 26. Januar als "Ex-Drummer von Sólstafir".[7] Am 3. Juni 2015 veröffentlichte er auf derselben Website eine ausführliche Stellungnahme, in der er beschreibt, wie er am 20. Januar – einen Tag vor der Abreise zur Tournee – von den anderen drei Musikern aus der Band ausgeschlossen wurde.[8]

Diskografie

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[9]
Ótta
 DE2512.09.2014(1 Wo.)
 AT6512.09.2014(1 Wo.)
 CH6407.09.2014(1 Wo.)
Berdreyminn
 DE3002.06.2017(1 Wo.)
 AT3509.06.2017(1 Wo.)
 CH4204.06.2017(1 Wo.)
Endless Twilight of Codependent Love
 DE2313.11.2020(1 Wo.)
 AT4820.11.2020(1 Wo.)
 CH3915.11.2020(1 Wo.)
Aðalbjörn Tryggvason auf der Barge to Hell, 2012

Demos

  • 1995: Í Norðri (Demo)
  • 1997: Promo Tape September 1997 (Demo)
  • 1998: Unofficial Promo 1998 (Demo)

Alben

Singles

  • 1996: Til Valhallar (EP) (View Beyond Records), (Wiederveröffentlichung 2003 von Oskorei Productions)
  • 2002: Black Death (EP) (Ketzer Records)
  • 2004: Promo 2004 (EP) (Svalbard)
Commons: Sólstafir – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sólstafir - Í Blóði Og Anda. metal-observer.com, 2002, archiviert vom Original am 24. Juni 2012; abgerufen am 8. Juli 2023.
  2. Masterpiece Of Bitterness. metal.de, 11. Januar 2006, archiviert vom Original am 25. März 2016; abgerufen am 8. Juli 2023.
  3. Marius Mutz: Sólstafir – Köld. In: Metal1.info. 6. April 2013, abgerufen am 3. Januar 2023.
  4. The.Beaver: Solstafir – Svartir Sandar.
  5. Thomas Sonder: Sólstafir Svartir Sandar. metal-hammer.de, 31. Oktober 2011, abgerufen am 8. Juli 2023.
  6. Richard K.: SÓLSTAFIR live in Köln. Erster Headliner-Triumphzug der Isländer. Nonpop, abgerufen am 21. November 2014.
  7. To clear up any misunderstanding. solstafirofficial.wordpress.com, 26. Januar 2015, abgerufen am 8. Juli 2023 (englisch).
  8. Statement about my forced absence from Sólstafir. solstafirofficial.wordpress.com, 3. Juni 2015, abgerufen am 8. Juli 2023 (englisch).
  9. Chartquellen: DE AT CH