Peter Johannes Droste

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Peter Johannes Droste (* 1959 in Oberhausen-Osterfeld) ist ein deutscher Historiker, Didaktiker und Gymnasiallehrer. Er ist amtierender Vorsitzender des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD).

Leben

Droste studierte an der RWTH Aachen Geschichte, Germanistik und Philosophie und promovierte dort. Von 1987 bis 1993 war er Leiter des Computermuseums Aachen und von 1994 bis 1995 wissenschaftlicher Leiter des Museums Zinkhütter Hof in Stolberg. Von 1988 bis zum Jahr 2016 arbeitete Droste als wissenschaftlicher Angestellter und Hochschuldozent für mittelalterliche Geschichte und Didaktik der Geschichte an der RWTH Aachen sowie zwischenzeitlich von 2004 bis 2008 an der Universität zu Köln. Darüber hinaus ist er seit 2005 Lehrer am Couven-Gymnasium in Aachen und veröffentlicht seit 1999 Schulbücher. Droste ist Gründungsmitglied und Vorsitzender des Vereins HisTech e. V. und Mitglied der Joseph-Kuhl-Gesellschaft.

Droste war Geschäftsführer des 43. Deutschen Historikertages und Mitglied des Expertenrates für das deutsch-polnische Geschichtsbuch. Seit 2006 ist er Fachleiter für Geschichte am Zentrum für schulpraktische Lehrerbildung (ZfsL) (Gy/Ge) in Jülich und arbeitet seit 2010 im Bundesvorstand des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) und ist seit 2018 deren Vorsitzender.[1] Darüber hinaus leitete er von 2012 bis 2018 als Landesvorsitzer den VGD in Nordrhein-Westfalen.

Unter seinem Vorsitz ist der Geschäftsführende Vorstand durch eine Assistenzstelle erweitert worden. Dadurch wurden innovative Projekte, wie beispielsweise der HistoryCast: Was war – was wird als eigener Podcast des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e. V. möglich. Der Podcast wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert und von professionellen Redakteuren produziert.

Droste ist als Ausschussmitglied im Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands (VHD)[2] Mitveranstalter des Historikertages und unter anderem verantwortlich für das Lehrer:innenprogramm. Darüber hinaus ist er Mitglied im Fachbeirat der Stiftung Aufarbeitung, im Nutzerbeirat des Leibniz-Institutes für Bildungsmedien, Georg-Eckert-Institut und seit 2022 Mitglied der Jury zur Vergabe des Historiker:innenpreises der Stadt Münster. Als Bundesvorsitzender ist er offiziell Herausgeber der Zeitschrift Geschichte für heute (gfh).

Drostes Schwerpunkte umfassen neben der Geschichtslehrerausbildung die mittelalterliche Geschichte, Technikgeschichte, Landesgeschichte und deutsch-polnische Geschichte. Er war an der Entwicklung von Museumskonzepten (Computermuseum Aachen (CMA)[3], Museum Zinkhütter Hof (MZH)), Studienordnungen für das Lehramt Geschichte (RWTH Aachen), dem Praxissemester sowie den Bildungsstandards (VGD) sowie diverser Fachcurricula und Schulbuchempfehlungen beteiligt. In Zusammenarbeit mit dem VHD und verschiedenen Institutionen setzt er sich in Interviews, Podiumsgesprächen, Vorträgen und Presseartikeln für einen modernen Geschichtsunterricht ein, der die Demokratie- und Werteerziehung sowie Sprachsensibilität und Aspekte der Migrationsgesellschaft in das Zentrum des Geschichtsunterrichtes und der Lehrer:innenausbildung stellt.

Droste ist Mitglied der Erholungs-Gesellschaft Aachen 1837.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Werte- und Demokratieerziehung im Geschichtsunterricht, Anmerkungen zum Überwältigungsverbot aus geschichtsdidaktischer Perspektive, (in Vorbereitung).
  • Mit Ulrich Bongertmann: Trendfach Gesellschaftslehre? gfh 1/2022, S. 5–16.[4]
  • Mit Frank Schweppenstette, Geschichte hat Zukunft, Zur Aktualität der historisch-politischen Bildung im Geschichtsunterricht, in Profil 6/2021, S. 12–15.[5]
  • Die Relevanz des Rohlfesschen Werkes für Referendarinnen und Referendare, in Brennpunkte heutigen Geschichtsunterrichts – Joachim Rohlfes zum 90. Geburtstag, Lars Deile, Jörg van Norden, Peter Riedel (Hg.), Wochenschau und Wissenschaft, Frankfurt am Main 2021, S. 47–53.[6]
  • Demokratie und Demokratieerziehung im Geschichtsunterricht, in Lars Lüdicke (Hg,), Deutsche Demokratiegeschichte. Eine Aufgabe der Erinnerungsarbeit, 2021, S. 133–147.
  • Wassermühlen an der Rur. Katalysatoren protoindustrieller Gewerbetätigkeit und Fixpunkte eines vormodernen Energienetzes, in: Industriekultur – Düren und die Nordeifel, Walter Buschmann (Hrsg.); 1. Auflage; 2019; S. 25–34.[7]
  • Mit Thomas Sandkühler und Eva Schlotheuber: Schulunterricht, Lehramtsausbildung und Fachwissenschaft in einer demokratischen Gesellschaft. Erklärung zur Studierfähigkeit, VHD Journal 9/2020, S. 68–71.
  • Joseph Hoevelmann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 39, Bautz, Nordhausen 2018, ISBN 978-3-95948-350-6, Sp. 607–612.
  • Mit Frank Schweppenstette, Werte und Werteerziehung im modernen Geschichtsunterricht. Ein kritischer Diskussionsbeitrag, in: Ceterum Censeo… Überlegungen zu einem zeitgemäßen Geschichtsunterricht. Festschrift für Rolf Brütting, hg. Von Peter Johannes Droste, Marion Kintzinger, Holger Schmenk und Frank Schweppenstette (Schriftenreihe des Landesverbandes nordrhein-westfälischer Geschichtslehrer e.V. Bd 1, 2013), S. 11–24.
  • Flucht und Vertreibung in polnischen Geschichtsbüchern, Kommentar und Ergänzung zu Margarete Dörr, Geschichte für heute 2/2011, S. 59–65.[8]
  • Als Mitglied des Steuerungsrates und Expertenrates des Projektes Deutsch-Polnisches Geschichtsbuch: Schulbuch Geschichte. Ein deutsch-polnisches Projekt – Empfehlungen, Berlin/Warschau 2010. (PDF)
  • Als Mitglied der VGD-Arbeitsgruppe: Bildungsstandards Geschichte (Sekundarstufe I). Kompetenzmodell und Synoptische Darstellung der Kompetenzen und Verbindlichen Inhalte des Geschichtsunterrichts – Entwurf vom Arbeitskreis Bildungsstandards dem VGD zur Diskussion auf dem Historikertag vorgelegt, Berlin, 2010. (PDF)
  • Pro Zentralabitur: Intersubjektiv und allgemeingültig, in: Hero.dot. Das Magazin für den Geschichtsunterricht, Cornelsen 2006, S. 6.
  • Präindustrielle Unternehmer im Herzogtum Jülich, in: Neue Beiträge zur Jülicher Geschichte, Hg. Günter Bers, (Bd. XIV) Jülich 2003, S. 67–82.[9]
  • Expedition Geschichte, Bd. 1. hg von: Florian Osburg, Dagmar Klose, Uwe Uffelmann, Diesterweg, Frankfurt am Main 2001.
  • Rheinische und industriegeschichtliche Spuren in Heinrich Manns Roman „Der Untertan“, in: Peter Johannes Droste, Michael Käding, (Hg.), Made in Aachen. Beiträge zur regionalen Technik-, Wirtschafts-, und Sozialgeschichte, Aachen 2001, S. 26–32[10]
  • Mit Max Kerner: Eine Welt – Eine Geschichte? Berichtsband 43. Deutscher Historikertag Aachen 2000, 2 Bände, Aachen 2000.
  • Mit Michael Käding (Hrsg.): Made in Aachen. Beiträge zur regionalen Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Verein für Regionale Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte „HISTECH“ e.V., Aachen 2000. (Digitalisat (PDF))
  • Mit Ralf Kreiner, Historischer Wasserbau an Erft und Rur, in: RWTH Themen, Geschichtswissenschaften, Ausgabe 1/2000, S. 42–45.
  • Wasserbau und Wassermühlen an der Mittleren Rur. Die Kernlande des Herzogtums Jülich 8.–18. Jahrhundert (Aachener Studien zur älteren Energiegeschichte, Bd. 9. Hg.: Dietrich Lohrmann) Aachen 2003. (Dissertation der RWTH-Aachen von 1999).[11]
  • Mit Mitarbeitern: Hammerwerk und Nadel, Museum Zinkhütter Hof, Selbstverlag, CD-ROM, Stolberg 1995.
  • Computermuseum – Museum und Dokumentationsstelle zur Geschichte der EDV in Aachen, Sammlungsbeschreibung in: Zeitschrift Technische Kulturdenkmale, Heft 25, 1992, S. 7–9.
  • Rechenschritte. Sternstunden der Rechentechnik. Katalog zur Sonderausstellung des Computermuseums Aachen, Aachen 1992.
  • Die Computersammlung Ameling, in: Festschrift Walter Ameling, Lehrstuhl für Allgemeine Elektrotechnik und Datenverarbeitungssysteme der RWTH Aachen, Aachen 1991, S. 197–201.
  • Die Wassermühlen im Herzogtum Jülich, in: Dietrich Lohrmann (Hg.) Wasserkraft. Mittelalterliche Städte zwischen Rhein Maas, Aachen, 1990, S. 6–7.
  • Mit Walter Ameling: Kurzbeschreibung des Computermuseums Aachen, CMA, Aachen 1990.
  • Dokumentation zur EDV-Geschichte im Computermuseum Aachen, in: Jahresberichte des Rogowski-Institutes der RWTH Aachen (1989), S. 157–163.
  • Computermuseum und Dokumentationsstelle Aachen, in LOG IN, Informatik und Computer in der Schule, 6 (1989), S. 9–11.

Beiträge in Schulbüchern

  • Expedition Geschichte, Ausgabe Nordrhein-Westfalen, Band 1–2 SI/SII, Diesterweg Verlag 2001/2002
  • Horizonte, SI/SII, Westermann Verlag, 2009, ISBN 978-3-14-111052-4[12]
  • Anno, SI, Band 1–3, Westermann Verlag, 2008/2009
  • Geschichte und Geschehen, SII, Klett Verlag, Stuttgart 2015[13]

Einzelnachweise

  1. Bundesvorstand des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands e.V.
  2. Ausschuss Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands
  3. Publikation Computermuseum Aachen – Museum u. Dokumentationsstelle zur Geschichte d. EDV
  4. Verzeichnis der publizierten Hauptbeiträge, in Geschichte für heute, Zeitschrift für historisch-politische Bildung
  5. Geschichte hat Zukunft, Bericht auf den Seiten des Deutschen Philologenverbands
  6. Lars Delle: Brennpunkte heutigen Geschichtsunterrichts – Joachim Rohlfes zum 90. Geburtstag, in: Wochenschau und Wissenschaft 2021
  7. Walter Buschmann: Industriekultur – Düren und die Nordeifel, Inhaltsverzeichnis beim Hahne & Schloemer Verlag
  8. Verzeichnis der publizierten Hauptbeiträge, in Geschichte für heute, Zeitschrift für historisch-politische Bildung
  9. Inhaltsverzeichnis Neue Beiträge zur Jülicher Geschichte, (Bd. XIV) Jülich 2003
  10. Rheinische und industriegeschichtliche Spuren in Heinrich Manns Roman „Der Untertan“, auf histech.org
  11. Wasserbau und Wassermühlen an der mittleren Rur : die Kernlande des Herzogtums Jülich 8.–18. Jahrhundert, Eintrag auf den Seiten der RWTH Aachen
  12. Horizonte, Westermann Verlag
  13. Geschichte und Geschehen, Klett Verlag, Stuttgart 2015