ABC4ü Bay 08

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ABC4ü Bay 04
ABC4ü Bay 04/30
Nummerierung: 1 432 bis 1 447
Anzahl: 15
Hersteller: MAN
Baujahr(e): 1904
Ausmusterung: bis 1951
Gattung: ABCCü (ABC4ü)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 18.905 mm
Länge: 17.630 mm
Höhe: 4.000 mm
Breite: 3.100 mm
Drehzapfenabstand: 12.500 mm
Fester Radstand: 2.500 mm
Raddurchmesser: bayerische Form 39 mit 1.014 mm
Bremse: Handbremse, Westinghouse-Druckluftbremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
Sitzplätze: 4 / 12 / 32
Fußbodenhöhe: 1.250

Der ABC4ü Bay 08 war ein Drehgestell-Durchgangswagen mit Seitengang, der mit der Blatt-Nr. 92 für die Königlich Bayerische Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) zum Einsatz im internationalen Schnellzugverkehr gebaut wurde. Er führte alle drei Klassen.

Konstruktive Merkmale

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Wie schon bei den Wagen nach Blatt 75 wurde der Grundrahmen des mit dem Wagenkasten verbundenen Untergestells komplett aus Holz aufgebaut, welches teilweise – z. B. für die äußeren Längsträger – mit aufgeschraubten Winkeleisen verstärkt wurde. Für die Querträger wurden ebenfalls hölzerne Profile verwendet. Man versprach sich durch diese Bauweise für hochwertige Wagen einen ruhigeren Lauf[1]. Die hölzernen Querträger zur Aufnahme der Drehschemelpfannen wurden ebenfalls mit Winkeleisen armiert. Zur Unterstützung der äußeren Längsträger wurde wegen des großen Radstandes auf beiden Seiten ein Sprengwerk mit nachstellbaren Zugstangen angebaut. Die Pufferbohlen waren komplett aus Walzprofilen aufgebaut. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm. Die Puffer wurden in den 1930er Jahren gegen Hülsenpuffer der Regelbauart ausgetauscht.

Die Wagen hatten Drehgestelle bayerischer Bauart mit kurzem Radstand von 2.500 mm mit aus Blechen und Winkeln genietetem Rahmen. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 988 mm der bayerischen Form 39.

Die Handbremsen befanden jeweils im geschlossenen Übergang an einem Wagenende. Alle Wagen waren mit Druckluftbremsen des Typs Westinghouse ausgestattet. Je nach Zielland im internationalen Einsatz kamen noch andere Luftdruck- bzw. Luftsaugbremssysteme hinzu.

Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren glatt und bis über die äußeren Längsträger heruntergezogen. Die Wagen besaßen ein Tonnendach der süddeutschen Bauart ohne Oberlichtaufbau.

Der Innenraum war in insgesamt sieben Abteile aufgeteilt. Das Abteil der ersten Klasse hatte insgesamt vier Polstersitze, die beiden Abteile der zweiten Klasse jeweils sechs. Die vier Abteile der dritten Klasse waren mit Holzlattenbänken ausgestattet und boten je Abteil acht Sitzplätze. Für den militärischen Transport wurden sechzehn Plätze für Offiziere und vierundzwanzig für Mannschaften ausgewiesen. Die Abteile waren mit Schiebetüren zum Seitengang hin abgeschlossen.

An beiden Wagenenden befanden sich Aborte, die mit Waschgelegenheiten kombiniert waren. Bei den Wagen der ersten Lieferserie konnten die Sitze der ersten Klasse in Schlafplätze umgewandelt werden.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte über Dachlüfter bzw. über die versenkbaren Fenster.

Die Beleuchtung der Wagen der ersten Lieferserie erfolgte durch Gaslampen. Die zwei Vorratsbehälter hingen in Wagenlängsrichtung am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umrüstung auf elektrische Beleuchtung. Bei den Wagen der zweiten Lieferserie waren elektrische Beleuchtungen der Gesellschaft für elektrische Zugbeleuchtung, Berlin, eingebaut (Osmiumlampen).

Mit dem Umbau von 1930 erfolgten Änderungen an der Toiletteneinrichtung. Außerdem wurden elektrische Schaltschränke eingebaut und die Beleuchtung umgestellt.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Die Daten sind den Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen entnommen, so aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche
Fahrwerk / Ausstattung
(siehe jeweilige Legende)
Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Sig-
nal-
hlt.
Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
92
1913
ABCCü
ABC4ü Bay 08 ABC4ü Bay 08 ABC4ü Bay 08/30 A 1. 2. 3. 4. O M
1908 MAN 16 1 432 23 022 Mü 14 694 Mü 14 694 Mü 01/1950 Regensburg Pl
Wsbr
Hnr
Anbr
Ggl D 2 1 2 4 12 24 AT
CH
IT
Altschadwagen
1 433 23 023 Mü 14 695 Mü 14 695 Mü xx/1945 München
1 434 23 024 Mü 14 696 Mü xx/1948 München Altschadwagen
1 435 23 025 Mü 14 697 Mü 14 697 Mü 07/1948 München Altschadwagen
1 436 23 026 Mü 14 698 Mü xx/1945 NJürnberg
1 437 23 027 Mü 14 699 Mü 14 699 Mü xx/193x München
1 438 23 028 Mü 14 700 Au 14 700 Mü 02/1950 Lindau Altschadwagen
1 439 23 005 Nür 14 701 Mü 14 701 Mü xx/1945 München
1 440 23 029 Mü 14 702 Mü 14 702 Au 03/1954 Nürnberg
1 441 23 030 Mü 14 703 Au 01/1950 Regensburg Altschadwagen
1 442 23 031 Mü 14 704 Au 14 704 Au xx/1945 Lindau
1 443 xx/1925 München
1 444 23 032 Mü 14 705 Au 14 705 Au xx/1945 Lindau
1 445 23 033 Mü 14 706 Mü 14 706 Mü 02/1950 München Altschadwagen
1 446 23 034 Mü 14 707 Nü 14 707 Mü xx/1945 München
1 447 23 006 Nür 14 708 Nür 14 708 Nür xx/1945 Nürnberg Pl; Wsbr;

Einzelnachweise

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  1. Lutz Übel, 150 Jahre Schienenfahrzeuge aus Nürnberg, Lieferbedingnisse für 4-achsige Personenwagen
  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. Kiruba Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen nach dem Stande vom 31. März 1913.