Albert Wolf (Rabbiner)

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Davidstern der alten Synagoge in der Neuen Synagoge Dresden
Innenraum der Semper-Synagoge

Albert Wolf (geb. 31. März 1890 in Buchen; gest. 1951 in Chicago) amtierte von 1920 bis 1938 als Rabbiner in Dresden. In der Pogromnacht zum 10. November 1938 wurde er verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert, konnte aber 1939 in die USA emigrieren.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albert Wolf studierte am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau bei „Professor Levy“[2] und war bereits zu Studienzeiten ein großer Verehrer von Jakob Winter.

Ab November 1914 arbeitete er als Rabbinatsvikar in Offenburg, wurde jedoch noch im gleichen Monat zum Kriegsdienst einberufen. 1917 war er Hilfsrabbiner beim deutschen Heer.

1919 heiratete Albert Wolf seine Frau Emmy.

1920 trat er an der Seite von Jakob Winter sein Amt als Rabbiner in der Israelitischen Gemeinde Dresden an und übernahm während dessen letzten vier Lebensjahren (1936–1940) die Amtsgeschäfte.[3]

Albert Wolf war ebenso wie Jakob Winter Mitglied der Fraternitasloge Dresden.

In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde er mit zahlreichen anderen Dresdner Juden in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert und dort Augenzeugen zufolge grauenvoll misshandelt. 1939 wurde er entlassen und kehrte kurzfristig nach Dresden zurück.

Im März 1939 emigrierte Albert Wolf nach England und ein Jahr später nach Chicago, wo er bis zu seinem Tode 1951 als Rabbiner tätig war.

Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albert-Wolf-Platz

1993 wurde der ehemalige Wilhelm-Koenen-Platz in Dresden-Prohlis umbenannt in Albert-Wolf-Platz.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kerstin Hagemeyer: Jüdisches Leben in Dresden. Ausstellung anlässlich der Weihe der neuen Synagoge Dresden am 9. November 2001. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Berlin 2002, ISBN 3-910005-27-6.
  • Adolf Diamant: Chronik der Juden in Dresden. Darmstadt 1973, S. 102f.
  • Michael Brocke, Julius Carlebach (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner. Band 2, Berlin 2009.
  • Ingrid Kirsch: Albert Wolf. In: Jüdische Gemeinde zu Dresden, Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.): Einst & Jetzt: Zur Geschichte der Dresdner Synagoge und ihrer Gemeinde. ddp Goldenbogen, Dresden 2003, ISBN 3-932434-13-7, S. 172–173.
  • Wolf, Albert. In: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. Saur, München 1980, S. 829.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dr. Albert Wolf (Memento vom 5. Oktober 2014 im Webarchiv archive.today). Biografie bei gepam.eu, (von GEPAM: GEdenken und dasselbe Wort, tschechisch PAMatovat)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Biografie von Albert Wolf (Memento vom 5. Oktober 2014 im Webarchiv archive.today) bei gepam.eu
  2. vermutlich Israel Lewy
  3. s. a. Biografie von Jakob Winter (Memento vom 5. Oktober 2014 im Webarchiv archive.today) bei gepam.eu
  4. Albert-Wolf-Platz (Memento vom 16. Mai 2022 im Internet Archive) – Beschreibung bei dresdner-stadtteile.de