Altpreußisches Kürassierregiment K 8 (1806)

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Altpreußisches Kürassier-Regiment Nr.8

Aktiv 1690 bis 16. Oktober 1807
Staat Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Kürassiere
Inhaber 1691 Christian Heinrich von Bayreuth-Kulmbach, 1712 Albert Wolfgang von Bayreuth-Kulmbach, 1716 Stephan von Dewitz, 1723 Friedrich von Egeln, 1734 Friedrich Siegmund von Waldow („Jung-Waldow“), 1742 Friedrich Wilhelm von Rochow, 1757 Friedrich Wilhelm von Seydlitz, 1774 Maximilian Sigmund von Pannewitz, 1787 Karl Friedrich Adam von Schlitz gen. Görtz, 1797 Ludwig Ferdinand Friedrich von Heising
Stammliste Altpreußische Kavallerieregimenter
Stammnummer K 8 Bleckwenn

Das Altpreußische Kürassier-Regiment Nr.8 wurde 1690 formiert und 1806 aufgelöst. Es nahm an zahlreichen Feldzügen teil und hatte mit Friedrich Wilhelm von Seydlitz einen der bedeutendsten preußischen Kavallerieführer zum Chef.

Formation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1690 warb der Obrist Freiherr Kaspar Friedrich von Lethmate zwei Kompanien zur Verstärkung des Regiments Kurprinz. Stattdessen errichtete man aus diesen Kompanien sowie zwei Mecklenburgische Kompanien Reiter sowie zwei Kompanie bayreuthische Reiter, ein Regiment unter dem Kommando des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth.

Im Jahr 1718 wurden vier Kompanien des Regiments von Heyden einverleibt. Damit kam das Regiment auf 10 Kompanien (5 Eskadrons).

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der preußischen Niederlage in der Schlacht bei Jena und Auerstedt mussten die Reste des Regiments am 29. Oktober 1806 bei Pasewalk kapitulieren. Das Depot des Regiments geriet bei der Kapitulation von Schweidnitz am 16. Februar 1807 in Gefangenschaft. Bei Pasewalk war aber ein Detachement entkommen und bis nach Preußen gelangt. Dort wurde er zusammen mit den Resten des Dragoner-Regiments Nr.2, in das provisorische Eskadron Reisewitz zusammengefasst. Dieses war während des Feldzuges in Preußen (Ende Mai 1807), dass 6. Eskadron des Kürassier-Regiments Nr.4 (Wagenfeld) und wurde diesem durch Kabinettsorder vom 16. Oktober 1807 endgültig einverleibt.

Standarten und Pauken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Siebenjährigen Krieges hatte das Regiment keine Standarte verloren. Die 1806 geführten Standarten waren in der Festung Erfurt eingelagert und wurden vor der Kapitulation von Erfurt zerstört. Die dem Regiment vom Kaiser Josef geschenkten silbernen Pauken und Paukenfahnen gingen bei der Kapitulation von Schweidnitz 1807 verloren.

Feldzüge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Regiment nahm an den folgenden Feldzügen und Kriegen teil:

Großer Türkenkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1691
Schlacht bei Slankamen: Tot: 1 Offizier, 5 Unteroffiziere, 61 Mann Verwundet:4 Offiziere, 1 Unteroffizier, 59 Mann sowie 104 Pferde
1693
Belagerung von Groß Wardein, Belagerung von Belgrad
1695
Schlacht bei Peterwardein
1696
Schlacht bei Temeswar
1697
Schlacht bei Zenta

Spanischer Erbfolgekrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1702
Belagerung von Kaiserswerth, Belagerung von Venloo, Belagerung von Roermonde
1703
Belagerung von Geldern
1704
Schlacht bei Höchstädt: Das Regiment erobert eine Standarte

Erster Schlesischer Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1742
Schlacht bei Chotusitz

Zweiter Schlesischer Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1744
Belagerung von Prag
1745
Gefechte in Oberschlesien, Gefecht bei Neustadt
1745
Schlacht bei Hohenfriedberg: Tot: 6 Offizier, 4 Unteroffiziere, 80 Mann
1745
Schlacht bei Soor: Zusammen mit dem Kürassier-Regiment Nr.9 greift es die Infanterie-Regimenter Nr.17 (Kollowrat) und Nr.40 (Damnitz) an. Diese werden gefangen genommen und dazu 8 Fahnen erobert. Tot: 2 Offizier, 1 Unteroffiziere, 19 Mann
1745
Schlacht bei Katholisch-Hernnersdorf: es wird eine Standarte und 1 Paar Pauken des Kürassier-Regiments Dalwitz sowie 3 Fahnen des Regiments Sachsen-Gotha

Orden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1745 Pour le Mérite
für Oberst Johann Carl Friedrich zu Carolath-Beuthen für Hohenfriedberg

Siebenjähriger Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1756
Schlacht bei Lobositz: Tot: 1 Offizier, 3 Unteroffiziere, 42 Mann, Verwundet: 5 Offizier, 19 Unteroffiziere, 73 Mann, 3 Unteroffizier und 15 Mann vermisst
1757
Schlacht bei Prag, Schlacht bei Kolin
1757
Schlacht bei Roßbach: mit Seydlitz sprengt es die Kavallerie, es erobert 2 Fahnen, 5 Standarten sowie mehrere Kanonen
1757
Schlacht bei Leuthen
1757
Belagerung von Breslau, Belagerung von Schweidnitz
1758
Belagerung von Olmütz
1758
Schlacht bei Zorndorf: nach der Niederlage der Infanterie, stürzte sich Seydlitz zuerst auf den rechten russischen Flügel, zusammen mit den Kürassier-Regimentern 5, 10, 13 und den Dragoner-Regimenter 1,3,7 brachte er die feindliche Infanterie zum Stehen, 4 Karrees wurde vernichtet, 37 Geschütze, 6 Fahnen und 1 Standarte erobert. Tot: 3 Offiziere, 54 Mann, Verwundet: 5 Offizier, 5 Unteroffiziere, 87 Mann, 1 Offizier vermisst
1758
Schlacht bei Hochkirch
1759
Gefechte in Sachsen, Gefecht bei Hoyerswerda
1760
Belagerung von Dresden
1760
Schlacht bei Liegnitz:Das Regiment kämpft mit den Infanterie-Regiments Nr.1 (Kaiser Toskana), Nr.24 (Emanuel Stahremberg), Nr.35 (Karl August Waldeck); dabei werden 5 Bataillone gefangen genommen, 6 Fahnen und 11 Kanonen erobert; Tot: 5 Offiziere, 9 Unteroffiziere, 97 Mann
1760
Schlacht bei Torgau
1761
Gefecht bei Langensalza, Streifzug nach Schwarzburg-Rudolstadt, Lager von Bunzelwitz, Wahlstadt
1762
Gefecht bei Burkersdorf und Leutmansdorf, Schlacht bei Reichenbach, Belagerung von Schweidnitz

Orden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1757
Pour le Mérite für Oberst Friedrich Wilhelm von Seydlitz für Kolin
1757
Schwarzer Adlerorden für Oberst von Seydlitz für Roßbach
1758
Pour le Mérite für Oberst Levin Gideon Friedrich von Apenburg für Zorndorf
1761
Pour le Mérite für Oberst Friedrich Wilhelm Lölhöffel von Löwensprung für Langensalza

Bayerischer Erbfolgekrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1778/79 bei der Armee des Königs

Vierter Koalitionskrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1806
Schlacht bei Auerstedt, Gefecht bei Boldekow (24 Mann gefangen)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alt, Das preußische stehende Heer, Band 2, S. 73ff.